Lärmsanierung von Bahnstrecken in Wien

Lärmschutzwand

Die Verminderung von Schienenlärm setzt in Wien an unterschiedlichen Stellen an: Direkt bei den Lärm verursachenden Schienenfahrzeugen, bei der Verhinderung der Ausbreitung des Lärms in die Umgebung sowie durch das Aussperren des Lärms aus den Wohnungen der Anrainerinnen und Anrainer.

Instandhaltung von Schienen und Wagen

Schleifen und schmieren

Ein Großteil des Schienenlärms entsteht durch den Kontakt zwischen Rad und Schiene. Um dieses Geräusch zu minimieren, werden die Schienen geschliffen und geschmiert. Letzteres funktioniert mit Schmieranlagen, die Schmiermittel auf die Schienen sprühen. Die Schmieranlagen sind entweder am Fahrzeug oder fix am Gleis montiert. Letztere werden in Wien auf der Vorortelinie eingesetzt. Durch diese Maßnahmen kann die Lärmemission erheblich gesenkt werden.

Leisere Fahrzeuge

Mit der Schienenfahrzeug-Lärmzulässigkeitsverordnung hat Österreich 1993, als erstes Land in Europa, Lärmgrenzwerte für die Neuzulassung von Schienenfahrzeugen vorgeschrieben. In der Praxis bedeutet das eine bessere Schalldämpfung der Fahrzeuge. Das macht einen Unterschied von rund 20 Dezibel aus.

Lärmgrenzwerte in Europa gibt es seit dem Jahr 2002 für Hochgeschwindigkeitszüge und seit 2005 für konventionelle Schienenfahrzeuge.

Leise bremsen

Auch bei den Bremsen kann Lärm gespart werden. Bei älteren Fahrzeugen werden die Klotzbremsen aus Grauguss durch solche aus Kunststoff ersetzt. Dadurch wird eine Lärm-Reduzierung um bis zu zehn Dezibel erreicht. Neuere Fahrzeuge verwenden Scheibenbremsen, die die Lärmemission ebenfalls um rund zehn Dezibel vermindern.

Schallschutzwände

Entlang von Bahnstrecken kommen in Wien nur hochabsorbierende Schallschutzwände zum Einsatz. Diese können den Schall besonders gut aufnehmen. Sie verhindern, dass der Schall reflektiert und die Schirmwirkung der Wand verringert wird. Deshalb kommen keine transparenten Lärmschutzwände entlang von Bahnstrecken zum Einsatz. In Wien werden vor allem Wände aus Aluminium und zementgebundenen Holzspänen verwendet.

Bei bestehenden Bahnstrecken werden Lärmschutzwände bis drei Meter Höhe eingesetzt. Eine größere Höhe ist in dem großteils über 100 Jahre alten Bahnnetz aus Platzgründen nicht möglich. Zusätzlich müssen im dicht bebauten Stadtgebiet Stadtgestaltung und Lichteinfall berücksichtigt werden. Bei neuen Strecken können Schallschutzwände bei Bedarf auch höher sein.

Schallschutzfenster und Schalldämmlüfter

Dringt besonders starker Lärm in eine Wohnung, kann die Situation durch den Einbau eines Lärmschutzfensters wesentlich entschärft werden. Finanzielle Unterstützung bieten die ÖBB-Infrastruktur Bau AG und die Stadt Wien. Voraussetzung für die Förderung ist eine örtliche Lärmbelastung, die bestimmte Grenzwerte übersteigt: Der gemittelte Dauerschallpegel bei Tag muss über 65 Dezibel oder bei Nacht über 55 Dezibel betragen. Gemessen wird einen halben Meter außerhalb und in der Mitte des Fensters.

Schall- und Wärmeschutzfenster - Förderungsantrag

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