Donauinsel als Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere

Auf der künstlich errichteten Donauinsel wurden mit Biotopen, naturnah gestalteten Ufern und Obstbaum-Pflanzungen Lebensräume für teils seltene Pflanzen und Tiere geschaffen.

Eisvogel mit blauem Gefieder

Wildsträucher wie Vogelbeere, Schlehe, Holler oder Heckenrose säumen die Wege auf der Insel. Auf den artenreichen Trockenwiesen im Norden und im Süden gedeihen Schafgarbe, wilder Thymian, wilder Knoblauch, Kartäusernelke, Königskerze und viele weitere Arten.

In versteckten Teichen oder in naturnahen Uferbereichen finden seltene Arten wie Teichmolch, Donau-Kammmolch, Erdkröte und Knoblauchkröte, Rotbauchunke und verschiedene Froscharten geeignete Lebensräume. Die Donauinsel ist aber auch das Zuhause von Ringelnatter und Zauneidechse.

Wildobstwiese

Im Mai 2020 wurden 25 Wildobstbäume auf der Donauinsel gesetzt. Bei den Bäumen handelt es sich um alte, hitzeresistente und daher ökologisch wertvolle Wildobstsorten. Die Bäume bieten Lebensraum und Nahrung für Vögel und Insekten.

Biotope

Bei der Gestaltung der Donauinsel in den 1970er- und 1980er-Jahren wurden einige Donau-Altarme erhalten und zahlreiche Biotope künstlich angelegt. So wurde zum Beispiel das Tritonwasser in den späten 1990er-Jahren errichtet, der Schwalbenteich 1988 und der Phönixteich im Jahr 2002 angelegt. Sie entwickelten sich zu neuen Lebensräumen für seltene Tier- und Pflanzenarten.

Toter Grund

Gewässer in einem Wald

Der ehemalige Donau-Altarm nahe der Steinspornbrücke ist der bekannteste Ort für die Tier- und Pflanzenwelt des ehemaligen Überschwemmungsgebietes. Er wurde bewusst als Auwald-Relikt erhalten und ist seit 1986 Naturdenkmal nach dem Wiener Naturschutzgesetz.

Stromabwärts ist das Gewässer mit der Neuen Donau verbunden. Eine Schwelle verhindert das Abfließen des Wassers bei geringem Wasserstand. Das Wasser im Toten Grund ist etwa 2 Meter tief, bei einer Wasserfläche von rund 2,6 Hektar.

Lage: 22., Toter Grund


Hüttenteich

Der Hüttenteich ist eines der ältesten Gewässer der Donauinsel. Er entstand durch ein Absinken der Inseloberfläche während der Bauarbeiten. Das Gewässer hat eine geringe Wassertiefe von 1 Meter, ist rundum verschilft und weist einen dichten Bestand an Sumpfpflanzen und Röhricht auf. Ein üppiger Bewuchs an Bäumen und Sträuchern dient als natürlicher Schutz, was das Gewässer als Laichplatz für Amphibien besonders attraktiv macht.

Lage: 22., Hüttenteich - auf Höhe der Staumauer des Donaukraftwerks Freudenau


Zinkerbachl

Bach in einem Laubwald

Das Zinkerbachl ist ein kleiner Altarm-Rest mit Anschluss an die Neue Donau. Ein Uferabschnitt wird als Lehmwand erhalten, was ihn als Brutstätte für Eisvögel attraktiv macht. Rund um den "Bach" befindet sich ein alter Pappelbestand.

Lage: 21., Zinkerbachl


Endelteich

Teich mit langen Gräsern und Schneeresten am Ufer

Der Endelteich war das 1. künstlich angelegte Oberflächengewässer der Donauinsel. Er ist das wichtigste Laichgewässer der Insel und gilt als "Kinderstube" für Amphibien. 11 Amphibienarten, wie etwa Teichmolche, Erdkröten, Braunfrösche, Unken oder Laubfrösche, zeugen von der großen Populationsvielfalt des Teiches. Die Abteilung Wiener Gewässer (MA 45) kontrolliert und pflegt den Endelteich.

Lage: 21., Donauinsel - im (niederösterreichischen) Nordteil der Insel auf Höhe des Segelzentrums Nord


Schwalbenteich

Hier wurde eine ehemalige Humusdeponie umgestaltet. Uferschwalben haben am Schwalbenteich ein Brutgebiet gefunden. Das Gewässer verbindet die Brutwände miteinander. Im Gebiet um den Teich hat Niederwild einen idealen Lebensraum.

Lage: 22., Schwalbenteich auf dem Südteil der Insel


Tritonwasser

Stehendes Gewässer und umgebende Landschaft mit Gräsern und Bäumen

Das Tritonwasser ist mit einer Größe von 2 Hektar der größte künstliche Teich auf der Donauinsel. Er wurde unter ökologischen Gesichtspunkten angelegt. Besonderer Wert wurde auf eine differenzierte Gestaltung der Uferzonen gelegt.

Lage: 22., Tritonwasser zwischen Kaisermühlenbrücke und Praterbrücke


Abschnitt unterhalb der Reichsbrücke

Bucht bei der Reichsbrücke

Der Abschnitt unterhalb der Reichsbrücke wird vollständig der Natur überlassen.


Phönixteich

Teich mit Schilf

Der Phönixteich wurde 2002 gebaut und speziell für Amphibien angelegt. Auch eine große nach Süden orientierte Wand aus Donausanden wurde errichtet, die als Brutmöglichkeit für Uferschwalben, Eisvogel, Solitärbienen und Eidechsen dient. Dort kommen diverse Amphibienarten, Laubfrösche, Solitärbienen, Libellen, Ringelnattern und Zauneidechsen vor.

Lage: Donauinsel - auf Höhe Neue Donau Kilometer 20,5 bis 20,8 in Niederösterreich


Kirschenteich

Teich mit Schilf

Der Kirschenteich ist 20 Quadratmeter groß und wurde 1994 angelegt. Er befindet sich 700 Meter vom Endelteich entfernt, abseits der Hauptwege. Er liegt in einer Senke, und die umliegenden Busch- und Baumreihen dienen als Sommerhabitat für Amphibien.

Lage: 21., Kirschenteich


DICCA-Teich

Teich neben Sträuchern und Holzzaun

Versteckt an einem naturnahen Uferbereich an der Donau wurde im April 2021 ein Teich im Rahmen des EU-Projekts LIFE DICCA angelegt. Mit einer Fläche von rund 100 Quadratmetern und einer Bepflanzung mit standorttypischen Pflanzenarten trägt das neue Gewässer zum Erhalt und zur Verbesserung der Artenvielfalt auf der Donauinsel bei.

Lage: 22., DICCA-Teich zwischen Brigittenauer Brücke und Reichsbrücke

Planung und Entwicklung

Bei der Planung und Entwicklung von Pflegemaßnahmen standen der Abteilung Wiener Gewässer (MA 45) Expert*innen der Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22) zur Seite.

Mit ihrem Arten- und Lebensraumschutzprogramm Netzwerk Natur trägt die MA 22 seit vielen Jahren dazu bei, die Artenvielfalt in Wien zu sichern und zu fördern. Mit zahlreichen Maßnahmen werden seltene Lebensräume und bedrohte Tier- und Pflanzenarten in ganz Wien geschützt und erhalten.

Weitere Nischen

Zur verbesserten Vernetzung der Biotope wurde - ebenfalls ein Netzwerk Natur-Projekt - ein Kleingewässer nördlich der A22 errichtet.

Auch am Donaustrom zugewandten Ufer der Donauinsel wurden viele Bereiche neu gestaltet und nach ökologischen Maßstäben entsprechend umgebaut. Seitenarme, Halbinseln und wasserberuhigte Bereiche stellen auf vielen Kilometern wertvolle geografische Nischen und Rückzugsmöglichkeiten für die Tierwelt der Donau dar.

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