Erweiterung des Wasserbehälters Schafberg vor Fertigstellung

Der erweiterte Wasserbehälter Schafberg ist Teil der Trinkwasser-Strategie "Wiener Wasser 2050". Insgesamt konnte bereits ein Drittel der Maßnahmen der Strategie umgesetzt werden.

Historisches Gebäude mit Metalltor

Die Erweiterung des Wasserbehälters Schafberg in Hernals steht kurz vor der Fertigstellung. Im April 2024 wird eine zusätzliche Wasserkammer in Betrieb genommen und mit frischem Quellwasser aus den Alpen befüllt. Das Speichervolumen am Standort Schafberg steigt durch die 3. Wasserkammer von 23 Millionen auf 60 Millionen Liter Wasser. Der Wasserbehälter sichert direkt die Versorgung für Ottakring, Hernals und Währing und indirekt für Floridsdorf und Donaustadt.

Die zusätzliche Wasserkammer des Wasserbehälters Schafberg beinhaltet 156 Säulen und ist 100 x 60 Meter groß. Das Volumen beträgt rund 37.000 Kubikmeter. Nach umfangreichen Aushubarbeiten wurden in weniger als einem Jahr die Bodenplatte, alle Säulen sowie die Wände der Wasserkammer errichtet und die Schieberkammer fertiggestellt. Insgesamt wurden rund 1.110 Tonnen Stahl verbaut.

Nach Fertigstellung der Baustelle im Herbst 2024 wird die Oberfläche der Wasserkammer begrünt und als naturnaher Lebensraum für Tiere und Pflanzen gestaltet. Neben der Bepflanzung mit heimischen Sträuchern und Bäumen sind auf dem Gelände Nistkästen für Vögel, Fledermausquartiere und Insektenhotels vorgesehen. Ein Teil des Grundstücks wird für die Errichtung einer Fotovoltaik-Anlage zur Verfügung gestellt.

Behälter als wichtige Reserve

Die Erweiterung der Wasserbehälter ist ein wichtiger Bestandteil der vor 2 Jahren präsentierten, umfassenden Trinkwasserstrategie "Wiener Wasser 2050". Mit dieser Strategie bereitet sich die Stadt Wien langfristig auf den Wasserbedarf einer wachsenden Millionenstadt vor.

"Mit dem Wasser aus den Quellgebieten verfügt Wien über die besten Voraussetzungen für die Trinkwasserversorgung der Wiener*innen. Damit angesichts von Klimakrise und Bevölkerungswachstum auch in Zukunft in allen Wiener Haushalten frisches Quellwasser fließt, muss mehr Wasser aus den Quellgebieten gespeichert und die verfügbare Wassermenge erhöht werden", sagt Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.

In 31 Wasserbehältern (29 in Wien, 2 in Niederösterreich) werden derzeit rund 1,6 Milliarden Liter Wasser gespeichert. Durch das hohe Speichervolumen der Wasserbehälter kann Wiener Wasser einen Ausgleich zwischen der verfügbaren Wassermenge aus den Quellgebieten und dem aktuellen Wasserverbrauch in Wien schaffen. Behälter bieten damit eine wichtige Reserve für Zeiten des erhöhten Wasserbedarfs.

Trinkwasser-Strategie wird laufend geprüft

Aktuelle Prognosen rechnen damit, dass Wien bis 2053 von 2 Millionen auf 2,3 Millionen Einwohner*innen wachsen wird. Um den höheren Wasserbedarf zu decken, wurden neben der Erweiterung des Wasserbehälters Schafberg folgende Maßnahmen fertiggestellt beziehungsweise derzeit umgesetzt:

  • Unterhalb der Floridsdorfer Brücke wurde ein 2. Brückenrohrstrang errichtet.
  • 2023 wurden im Zuge von 100 Baustellen rund 45 Kilometer des Wiener Rohrnetzes erneuert und die überregionalen Transportrohre ausgebaut. Die Neurohrlegungen für 2 überregionale Transportleitungen (3. und 4. Hauptleitung) werden bis 2026 abgeschlossen. Der Bau einer weiteren Trinkwasser-Transportleitung im Westen Wiens wird voraussichtlich ab Juni 2024 vom 16. Bezirk (Mildeplatz) bis zum 17. Bezirk (Richthausenstraße) umgesetzt.
  • Das mit Abstand größte Projekt von Wiener Wasser geht im Sommer 2024 in die Umsetzung: Der Behälter in Neusiedl am Steinfeld (NÖ) wird erweitert und kann im Endausbau rund 1 Milliarde Liter Wasser speichern.
  • Die Erweiterung des Wasserwerks Donauinsel startet im kommenden Jahr.
  • Ein weiteres Zukunftsprojekt ist derzeit in Planung: Ein zusätzlicher Rohrstrang in der Höllbachquelle im Hochschwabgebiet soll künftig mehr Sicherheit für die Wiener Wasserversorgung bieten.
  • Ein wichtiger Bestandteil der Planungen ist der Beitrag von Wiener Wasser zum Ausbau erneuerbarer Energien: Mit den bestehenden 16 Trinkwasserkraftwerken entlang der Hochquellenleitungen wird in Wien fast 5-mal so viel Strom erzeugt, wie für die gesamte Wiener Wasserversorgung benötigt wird. In Döbling (Hungerberg) befindet sich das 17. Trinkwasserkraftwerk in Bau, das 2026 fertiggestellt wird.
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