Schulgebäude Leopold-Kohr-Straße - Neubau
Im 22. Bezirk entsteht im Stadtentwicklungsgebiet Raffenstättergasse bis September 2023 eine 29-klassige Pflichtschule mit schulischer Tagesbetreuung (Volksschule und Mittelschule).
In dem neuen Schulgebäude können 775 Kinder unterrichtet und betreut werden. Das Schulgebäude wird an der neu gebauten Leopold-Kohr-Straße liegen.
Bildungsangebot
Um das große Gebäude kindgerecht und überschaubar zu gliedern, ist das räumlich-pädagogische Konzept nach Clustern aufgebaut. Das heißt, es werden mehrere Bildungsräume, eine Multifunktional-Fläche und die dazugehörigen Nebenräume (Garderobe, Sanitärräume) zu einer Einheit, also zu einem Cluster, zusammengefasst. Die Kinder befinden sich nicht ausschließlich in einem Bildungsraum, sondern bewegen sich frei im Cluster.
Die Ganztagesschule umfasst:
- 7 Bildungscluster bestehend aus je 4 oder 5 Bildungsräumen
- Kreativ- und Sport-Bereiche
- Außenanlagen im Garten und auf den Terrassen der Obergeschoße mit Freiklassen und Spielbereichen zum Lernen, Spielen und sich Bewegen
Teile der Freiflächen und Sportanlagen stehen im Sinne einer Mehrfachnutzung außerhalb der Betriebszeiten der Schule auch den Bewohnerinnen und Bewohnern der Umgebung zur Verfügung.
Architektonisches Konzept
- Das Gebäude gliedert sich in 3 Teile: Die Cluster mit den Bildungsräumen befinden sich in den Obergeschoßen der beiden seitlich gelegenen Teile. Ein Teil ist 4-geschoßig, der andere Teil ist 3-geschoßig. Der mittlere Teil ist auch 3-geschoßig. Hier sind in den Obergeschoßen die Kreativbereiche (wie Werkräume, Physiksaal, Lehrküche) untergebracht. Die Cluster mit den Bildungsräumen werden so ausgestaltet, dass sie für die Volksschule und für die Mittelschule genutzt werden können.
- Im Erdgeschoß liegen die Aula, die Verwaltungsräume, der Speisesaal mit der Aufwärmküche, die Bibliothek und ein Mehrzweckraum für schulinterne Veranstaltungen.
- Im Untergeschoß sind 2 Turnsäle untergebracht. Durch Verglasungen im Erdgeschoß erhalten die Turnsäle natürliches Licht.
- Lufträume verbinden das Erdgeschoß und die Obergeschoße. Das ermöglicht Sichtbeziehungen zwischen den Geschoßen und erlaubt, dass Tageslicht von oben bis tief ins Gebäude fällt.
- Große Verglasungen an der Gartenseite bringen viel Licht in das Innere des Gebäudes. Gleichzeitig spenden die weit auskragenden Terrassen der Obergeschoße Schatten.
- An der Gartenseite erhalten die Fassaden vertikale Begrünungen. Die Begrünung schützt vor sommerlicher Überhitzung. Dadurch entstehen attraktive und sonnengeschützte Außenräume.
- Von den Clustern sind die Außenräume und auch die Gartenbereiche direkt zu erreichen. So können die Kinder selbst kurze Pausen im Freien verbringen.
- Der Bauplatz liegt an der Bahn. Damit die Schülerinnen und Schüler nicht gestört werden, sind die Fenster der Bildungsräume von der Bahn weg orientiert.
- Reduzierte Materialien schaffen im Inneren des Gebäudes ein ruhiges Erscheinungsbild.
- Alle Flachdächer werden extensiv begrünt. Auf den Flachdächern wird eine Fotovoltaik-Anlage errichtet. Auch tief aus der Erde wird Energie gewonnen. Diese Energie versorgt im Winter das Gebäude mit Wärme und sorgt im Sommer für leichte Temperierung des Gebäudes.
- Beim Eingang zur Schule entsteht ein Vorplatz mit neuen Bäumen, Sitzmöglichkeiten und Abstellplätzen für Fahrräder und Scooter. Die im Norden des Gebäudes liegende Leopold-Kohr-Straße wird von der Abteilung Straßenverwaltung und Straßenbau (MA 28) neu geplant. Dort werden Parkplätze, die Lieferzone für die Schule und Bauminseln vorgesehen.
Wettbewerb
Die Stadt Wien hat 2020 einen EU-weiten einstufigen Wettbewerb veranstaltet. Das Projekt von Franz und Sue ZT GmbH Architekten wurde von der Jury unter dem Vorsitz von Architektin DIin Anna Wickenhauser zur Ausführung empfohlen.
Weiterführende Informationen
Stadt Wien | Architektur und Stadtgestaltung
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