Besondere Lebensräume der Lobau

Die Ausprägung der Lebensräume in den Auen ist von der natürlichen Wasserdynamik abhängig. Durch die schwankenden Grundwasserstände und die periodischen Überschwemmungen entstehen verschiedene Auwaldgesellschaften an feuchten, trockenen oder sehr trockenen Standorten.

Lebensraum Wasser

In den zahlreichen Altwässern der Lobau finden sich verschiedene Wasserpflanzengesellschaften. Dazu zählen Schilf- und Seggenröhrichte oder die Froschbiss- und Laichkrautgesellschaft.

Altarme und Tümpel

Ein trockengefallener Altarm mit Bäumen

Diese Lebensräume führen zeitweise oder dauernd Wasser. Vorübergehend können sie aber vollkommen austrocknen. In diesen stehenden oder langsam fließenden Gewässern leben verschiedene, zum Teil stark gefährdete Pflanzengesellschaften. Sie sind speziell an die schwankenden Wasserstände angepasst. In besonders trockenen Jahren entstehen durch den Rückzug der Altarme größere Schlammfluren. Diese werden dann wie die trocken gefallenen Uferbereiche von hochspezialisierten Tier- und Pflanzenarten besiedelt.


  • Gefährdete Wasserpflanzen: Wasserfeder, Laichkrautarten, Wassernuss, Wasserhahnenfuß und der fleischfressende Wasserschlauch
  • An die zeitweise trocken fallenden Uferbereiche angepasste Pflanzen: Nadel-Sumpfbinse, Schlammkraut, Zweizahn und Krötenbinse

Weichholz-Auwälder

Silberpappeln

Die Weiche Au ist Wasserstandschwankungen unterworfen, weil sie direkt im oder am Rand des Wassers liegt. Sie wird stark von Grundwasserspiegelschwankungen beeinflusst. Sie ist Lebensraum für Waldgesellschaften, die mit regelmäßigen Überschwemmungen gut zurecht kommen. Das weiche Holz der hier vorkommenden Baumarten gibt den Wäldern ihren Namen.


  • Weiden und Pappeln: Lichtliebende Laubbäume, die zum Anwachsen große, freie und nicht beschattete Flächen benötigen
  • Typische Bäume: Silberweide, Bruchweide, Esche, Schwarzpappel, Silberpappel

Hartholz-Auwälder

Die Harte Au besiedelt trockenere Bereiche der Au. Diese werden nur noch im Abstand mehrerer Jahre überschwemmt.

Bäume der Hartholzauen: Flatter- und Feldulme, Esche, Winterlinde, Stieleiche und Weißpappel

Heißländen

Heißländen bilden savannenartige Sondergesellschaften. Sie entstehen auf den massiven Schotterkörpern in der Lobau. Nur wo die Bodenschicht ausreichend dick und feucht ist, stehen Bäume. Heißländen sind in der Lobau relativ häufig. Sie können an einigen Standorten extrem trocken sein.

Pflanzenarten:

  • Trockenrasenvegetation: Weißdorn, Sanddorn, Berberitze
  • Verschiedenste Orchideenarten

An ausgewählten Standorten müssen aufkommende Sträucher von Zeit zu Zeit entfernt werden. Dadurch können der savannenartige Charakter der Heißländen und die geschützten Orchideenarten erhalten werden. Die Abteilung Forst- und Landwirtschaftsbetrieb (MA 49) bewirtschaftet die Flächen in der Lobau nach dem in der Nationalparkverordnung festgelegten Managementplan.

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