Donaubuchten-Revitalisierung bringt mehr Lebensraum für Fische und Amphibien

Auf einer Strecke von 3,3 Kilometern wurden Uferbuchten auf der Donauinsel ausgebaggert, um neue Lebensräume für Fische und Amphibien zu schaffen.

Von Mitte Jänner bis Mitte März 2022 wurde ein Teil der Uferbereiche, Buchten und Nebenarme auf der Donauinsel auf einer Länge von 3,3 Kilometer ausgebaggert. Diese neuen Tiefstellen schaffen Lebensraum und Laichplätze für Fische und Amphibien.

Ein aktuelles Monitoring von Wissenschafter*innen der BOKU Wien hat gezeigt, dass diese Habitate eine besonders hohe Artenvielfalt aufweisen: 38 Fisch-Arten, über 60 Makrophyten-Arten und zahlreiche Libellen-Arten wurden in diesen Bereichen nachgewiesen.

Die Maßnahme ist Teil des EU-Projekts LIFE DICCA der Abteilung Wiener Gewässer (MA 45).

Grüne Donauinsel neben Wiener Skyline
Naturbelassene Bucht mit Algen

Trockenheit und Hitze setzen dem Lebensraum zu

Frosch im Wasser

Über mehrere Kilometer erstrecken sich naturnahe Uferbereiche und Nebenarme mit Buchten, Halbinseln und Flachwasserbereichen am donauseitigen Ufer der Donauinsel, beginnend bei der Reichsbrücke bis zum Bereich des Kraftwerks Freudenau.

Diese Uferbereiche wurden beim Bau der Donauinsel und später im Zuge des Kraftwerksbaus Freudenau in den 1990er-Jahren ganz bewusst für die Tier- und Pflanzenwelt geschaffen.

Kaulquappen

Doch Verlandung und das Trockenfallen von Tümpeln in den letzten Jahrzehnten bedroht diese für Fische und Amphibien so wichtigen Lebensräume. Größere Hochwässer brachten über die Jahre Sedimente mit sich, die zur schrittweisen Verlandung dieser Buchten und Nebenarme führten.

Die Probleme werden durch den Klimawandel und den zu erwartenden häufiger auftretenden Hochwässern in der Donau verstärkt. Auch Trockenheit und längere Hitzeperioden tragen zur Austrocknung dieser Uferbuchten bei.

Ablauf

  • An insgesamt 15 Standorten kamen Saug- und Schwimmbagger zum Einsatz.
  • Abschnitte: Aus bautechnischen Gründen erfolgten die Arbeiten abschnittsweise und teilweise parallel.
  • Die Feinsedimente, also der Schlamm, wurden über Rohre in die Donau gepumpt. Insgesamt wurden dabei rund 20.000 Kubikmeter Feinsedimente in die Donau versetzt.
  • Die Arbeiten erfolgten unter einer ökologischen Bauaufsicht durch die ARGE Ökologie.
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