Der Weg des Wiener Wassers
Wien wird flächendeckend mit Hochquellwasser versorgt. Das trägt zur hohen Lebensqualität bei, für die Wien bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Die Wiener Wasserversorgung stützt sich auf unterschiedliche Wasser-Ressourcen. Dazu gehören 70 Quellen in den niederösterreichisch-steirischen Alpen sowie 30 Grundwasser-Brunnen in Wien und Niederösterreich.
Das Quellwasser aus den Alpen ist die wichtigste Ressource für die Stadt Wien. Das Wasser fließt im freien Gefälle in die Millionenstadt. Das bedeutet, dass für die Verteilung des Quellwassers keine Pumpen benötigt werden. Grundwasser aus Schutzgebieten bietet zusätzliche Sicherheit, immer optimal versorgt zu sein.
Wasserschutzgebiete
Die Gebiete, in denen das Wiener Trinkwasser gewonnen wird, werden großflächig geschützt. Das Quellgebiet der I. Wiener Hochquellenleitung umfasst das Gebiet von Schneeberg, Rax und Schneealpe, das Quellgebiet der II. Wiener Hochquellenleitung den Gebirgsstock des Hochschwabs. Diese Gebiete umfassen insgesamt 675 Quadratkilometer und sind somit größer als die Fläche Wiens. In diesen Wasserschutzgebieten gelten besondere Regeln, um das Wasser vor Verunreinigungen zu schützen. Daher hat das Wiener Wasser eine ausgezeichnete Qualität. Das Grundwasser stammt vorwiegend aus dem Nationalpark Donau-Auen (Lobau) und dem südlichen Wiener Becken, einem der größten Grundwasserspeicher in Europa. Diese Gebiete sind ebenfalls großflächig geschützt.
I. Hochquellenleitung
Das Wasser fließt durch 2 Hochquellenleitungen im freien Gefälle ohne eine einzige Pumpe nach Wien. Die I. Hochquellenleitung fördert 220 Millionen Liter täglich. Die Distanz zwischen der entferntesten Quelle - der Pfannbauernquelle - und Wien beträgt 150 Kilometer. Innerhalb von 24 Stunden fließt das Quellwasser von dort bis zum Wasserbehälter Rosenhügel in Wien. Der größte Teil der I. Hochquellenleitung besteht aus einem gemauerten Kanal. Auf seiner Reise nach Wien durchfließt das Wasser 30 Aquädukte.
II. Hochquellenleitung
Die II. Hochquellenleitung liefert täglich bis zu 217 Millionen Liter Wasser. Die Strecke ist 180 Kilometer lang. Das Wasser überwindet dabei in 36 Stunden einen Höhenunterschied von 360 Metern und durchfließt 100 Aquädukte. Um ein gleichmäßiges Gefälle zu gewährleisten, folgt die Trasse im Allgemeinen den Gegebenheiten des Geländes. Gleichzeitig wird das Gefälle entlang der Leitungen zur Stromproduktion genutzt.
Grundwasser-Brunnen
Die Wasserwerke Lobau, Moosbrunn, Donauinsel und Nußdorf stellen die Handlungsfähigkeit der Wiener Wasserversorgung sicher. Aufgrund der Nähe ist das Grundwasser schnell für die Wasserversorgung verfügbar. Die gute Filter- und Reinigungswirkung des Untergrundes in den Schutzgebieten gewährleistet eine hohe Qualität des Grundwassers.
Wasserbehälter
Von den Endpunkten der Hochquellenleitungen fließt das Wasser in 31 Wasserbehälter.
Die 29 Wasserbehälter in Wien haben ein Speichervolumen von 900 Millionen Liter Wasser. 2 weitere Wasserbehälter außerhalb Wiens erhöhen dieses Volumen auf 1,6 Millionen Kubikmeter. Das entspricht dem durchschnittlichen Wiener Wasserverbrauch in circa 4 Tagen. Durch das hohe Speichervolumen der Wasserbehälter kann der Ausgleich zwischen der verfügbaren Wassermenge aus den Quellgebieten und dem aktuellen Wasserverbrauch hergestellt werden. Die Behälter bieten damit eine wichtige Reserve für Zeiten des erhöhten Wasserbedarfs.
Das Wiener Rohrnetz
Über das Rohrnetz wird das Wasser in die Häuser und Wohnungen weiter verteilt. Das Rohrnetz in Wien umfasst:
- Mehr als 3.000 Kilometer öffentliche Rohrstränge
- Mehr als 100.000 Anschlussleitungen (Verbindungsleitungen zwischen Straßenrohrstrang und dem Wasserzähler im Haus)
Weiterführende Informationen
Stadt Wien | Wiener Wasser
Kontaktformular