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Projekt Naturschutz-Areal Breitenlee

Die Fläche des ehemaligen Verschiebebahnhofs Breitenlee im 22. Bezirk besteht aus einem Mosaik aus streng geschützten Lebensräumen, in denen österreichweit seltene Pflanzen und Tierarten leben. Dieser Lebensraum drohte bis vor Kurzem verloren zu gehen.

Die Stadt Wien hat im Rahmen eines durch den Biodiversitätsfonds geförderten Projekts 66,5 Hektar von den ÖBB übernommen und alle naturschutzfachlich wertvollen Flächen des Bahnhofareals - insgesamt 82,2 Hektar, was annähernd der Größe des Bezirks Josefstadt entspricht - als Natura 2000 Gebiet ausgewiesen. Zudem sichert die Stadt Wien auf großen Teilen dieser Fläche die Vielfalt an Arten und Lebensräumen durch intensives naturschutzfachliches Management im Rahmen eines LIFE-Projekts. Dazu zählen zum Beispiel Besucherlenkung, Neophyten-Management und gezielte Artenschutzmaßnahmen.

Im Rahmen von mindestens einem EU-Förderprojekt sollen invasive Pflanzen, die die Artenvielfalt bedrohen, beseitigt, neue Lebensräume für Reptilien, Amphibien und zahlreiche weitere geschützte und seltene Arten angelegt sowie für eine nachhaltige und klimaschonende Pflege eine Weidelandschaft mit Rindern und Ziegen geschaffen werden. Darüber hinaus ist langfristig geplant, das Naturjuwel durch eine sorgfältig geplante Wegeführung und einzelne Aussichtsplattformen erlebbar zu machen, um der Wiener Bevölkerung die verborgenen Schätze auch ohne Störung der Tiere und Pflanzen zeigen zu können.

Das Projekt wird als zukunftsweisendes Vorbild für das Zusammenwirken von Renaturierung, Artenvielfalt und Klimaschutz umgesetzt.

Naturjuwel der Artenvielfalt

Nach der weitgehenden Aufgabe des Verschiebebahnhofs 1945 konnte sich auf dem unberührten Gelände ungestört ein wertvoller Biotop-Komplex aus Trockenrasen sowie Wäldern mit erhaltenswerten Altbäumen und Teichen bilden. So wurde das weitgehend unbekannte Gebiet zu einem Artenvielfalt-Hotspot und letztlich zum naturschutzfachlich wertvollsten Gebiet außerhalb der bereits bestehenden Natura 2000 Schutzgebiete Wiens.

Derartige Flächen mit vielen verschiedenen Strukturen sind besonders kostbar, da sie Korridore schaffen, die den teils österreichweit seltenen Tiere und Pflanzen helfen, sich besser entwickeln, fortpflanzen und ausbreiten zu können. So finden sich in den schon jetzt streng geschützten Lebensräumen Besonderheiten wie Neuntöter, Wiedehopf, Zauneidechse, mehr als 140 Wildbienenarten, Orchideen sowie pannonische Trocken- und Halbtrockenrasen.

Wenn die Flächen nicht gepflegt, also gemäht oder beweidet werden, breiten sich auf den Wiesen immer mehr Gestrüpp und nicht heimische Pflanzenarten aus und überwuchern die besonders artenreiche und somit wertvolle Offenlandschaft. Die über Jahrzehnte entstandene Artenvielfalt ginge unweigerlich verloren.

Fakten zum Projekt Naturschutz-Areal Breitenlee

  • Ehemaliger Verschiebebahnhof - seit 1945 weitgehend unberührt
  • Projektareal: Rund 90 Hektar - das entspricht in etwa der Größe von Wien-Josefstadt oder 2-mal der Fläche der Steinhofgründe
  • Planung und Umsetzung im Rahmen EU-geförderter Projekte:
    • Wiederherstellung von Lebensräumen und Entsiegelung von versiegelten und teilversiegelten Flächen
    • Etablierung einer Weidelandschaft, intensive Neophytenbekämpfung und sensible Wegeführung
    • Nach Umsetzung der Maßnahmen für den Erhalt von Lebensräumen und Arten schrittweiser Aufbau einer Zone zur sanften Erholungsnutzung, Direktvermarktung und für Umweltbildung

Der Ankauf des Areals wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft gefördert.

Kinder-Botschaft zu Natur und Umweltschutz

Die Abteilung Umweltschutz und das Kinderbüro der Universität Wien luden Wiens Kinder ein, die Stadtnatur zu erkunden und zu erleben. Rund 900 Wiener Schüler*innen erarbeiteten nach Vorlesungen und Naturführungen im Areal des ehemaligen Verschiebebahnhofs Breitenlee in Workshops "7 gute Gründe, die Natur zu schützen". Das Manifest der Kinder wurde Klimastadtrat Czernohorszky im Rahmen einer Kinder-Biodiversitäts-Konferenz überreicht.

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Stadt Wien - Umweltschutz

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