Wiental Kanal wird 9 Kilometer verlängert

Video: Wiental Kanal Vollausbau

Der Wiental Kanal wird entlang von 6 Bezirken unter dem Wienfluss um rund 9 Kilometer vom Ernst-Arnold-Park in Margareten bis Auhof in Hietzing verlängert.

Damit wird die Wasserqualität für den Wienfluss verbessert, das Kanalnetz bei Starkregen entlastet und die bestehenden Kanäle können effizient und sicher saniert werden.

Bis Jahresende 2022 wird der Untergrund erkundet, die Tunnelbauarbeiten beginnen 2024, die Inbetriebnahme ist für 2028 geplant. Dort wo aufgegraben wird, soll der Bestand verbessert werden. Bei der Planung sollen Anrainer*innen mitgestalten können.

Kanalnetz entlastet und Wasserqualität verbessert

Fluss in Betoneinbettung

Wienfluss Hietzing

Im Einzugsgebiet des Wienflusses entsorgen Kanäle das Abwasser aus 12 Bezirken, das macht rund ein Fünftel des Abwassers der Stadt aus. Regen verdünnt das Abwasser und es wird zu sogenanntem Mischwasser.

Bei starkem Regen wird das überschüssige Mischwasser derzeit über 50 Entlastungsöffnungen entlang der bestehenden Kanäle in den Wienfluss ausgeleitet. Das entlastet das Kanalnetz und verhindert dadurch Überflutungen in den Bezirken. Gleichzeitig belastet es jedoch die Wasserqualität des Wienflusses.

Mit dem Wiental Kanal wird der Wienfluss vor Verschmutzung bei starkem Regen geschützt.

Innovativer Tunnelbau für möglichst wenige Beeinträchtigungen

Unterirdischer Tunnel mit lila Licht

Bestehende Röhre Wientalkanal

Um die Beeinträchtigungen durch den Bau für die Bürger*innen so gering wie möglich zu halten, werden die Arbeiten hauptsächlich im Untergrund stattfinden. Der 9 Kilometer lange Kanal wird als Tunnelröhre mit einem Innendurchmesser von 3 Metern errichtet. Er liegt tiefer als der Wienfluss und verläuft größtenteils entlang der linken Wienflussmauer.

Eine Hightech-Tunnelbaumaschine bohrt, baut ab und aus - alles gleichzeitig. Vergleichbare Geräte wurden beim Eurotunnel zwischen Frankreich und England, dem Brenner-Basistunnel, der Pfändertunnel-Weströhre und dem Gotthard-Basistunnel eingesetzt. Vom Startschacht auf der Grünfläche am Gaudenzdorfer Gürtel wird in 2 Richtungen durch den Untergrund gebohrt.

Aktuelle Baustellen und Info-Center

An rund 50 Stellen muss dann das bestehende Kanalnetz umgebaut und an die fertigen Tunnelabschnitte angeschlossen werden. An diesen Stellen muss aufgegraben werden. Die Baustellen sind ab 2024 geplant und dauern jeweils voraussichtlich einige Monate. Aktuelle Informationen zum jeweiligen Projektstatus finden Sie online: Baustellen - Wien Kanal

Am Gaudenzdorfer Gürtel wird ein Info-Center errichtet. Die Einrichtung bietet einen Überblick über die Abwasserentsorgung unserer Stadt und einen Einblick in die Besonderheiten des Projektes.

Projektplan

  • Projektstart und Planung 2022
  • Probebohrungen ab Juni 2022
  • Ausschreibung und Vergabe der Bauarbeiten 2023
  • Bauvorbereitung 2023
  • Tunnelbauarbeiten ab 2024
  • Inbetriebnahme ab 2028
  • Baubereich: 9 Kilometer Tunnelbau, 3 Meter Innendurchmesser
  • Grünfläche Gaudenzdorfer Gürtel bis Ernst-Arnold-Park und Auhof

Geplante Bohrungen

Damit die fast 4 Meter im Durchmesser große Tunnelbohrmaschine ohne Hindernisse im Auhof und Ernst-Arnold-Park ankommt, werden möglichst genaue Informationen über die Geologie rund um den geplanten Tunnel benötigt. Auch Daten über die Lage von Fundamenten der Wienflussmauer und Brücken, um diesen auszuweichen, sind erforderlich.

Seit 30. Mai 2022 führt der Fachbereich Grundbau (MA 29) Vorarbeiten durch. Dort, wo die Bohrungen stattfinden, werden zuerst Schächte händisch oder maschinell gegraben. Damit wird sichergestellt keine Leitungen anzubohren.

Die Schächte dienen auch zur Sondierung von Kampfmitteln aus dem 2. Weltkrieg. Um Gefahren und Unfälle zu vermeiden, werden mögliche Blindgänger mittels Bohrsonden aufgespürt. Vereinzelt werden auch Sonden in den Untergrund gerammt um anhand der Schlagzahl Rückschlüsse auf die Verdichtung des Bodens zu bekommen.

Die eigentlichen Bohrungen starteten am 23. Juni 2022. Jede Bohrung wird rund 2 Wochen dauern. Mit den Abschlussarbeiten, dem Verfüllen der Bohrlöcher und Instandsetzen der Oberfläche kann die Fläche pro Bohrung nach 4 bis 5 Wochen wieder freigegeben werden.

Standorte

Weiterführende Informationen

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