Wiental Kanal wird 9 Kilometer verlängert
- Die Verlängerung des Wiental Kanals verbessert die Wasserqualität des Wienflusses und entlastet das Kanalnetz.
- Ort: 5., Ernst-Arnold-Park bis 13., Auhof
- Aktuelle Baustellen
- Seit Jänner 2025: Info-Center mit Ausstellung "Über Unten"
Der Abwassertunnel verläuft entlang von 6 Bezirken vom Ernst-Arnold-Park im Süden bis zum Skatepark Auhof im Westen Wiens.
Mit der rund 270 Millionen Euro hohen Investition wird die Wasserqualität im Wienfluss verbessert und das Kanalnetz bei Starkregen entlastet.
Zusätzlich wird die Möglichkeit geschaffen, die bestehenden Kanäle entlang des Wienflusses effizient und sicher zu sanieren.
Die Bauarbeiten dauern bis 2027, der Vollbetrieb erfolgt 2028.
Dort wo aufgegraben wird, wird die Oberfläche klimagerecht instandgesetzt. Bei der Planung werden Anrainer*innen mitgestalten.
Kanalnetz entlastet und Wasserqualität verbessert

Wienfluss Hietzing
Im Einzugsgebiet des Wienflusses entsorgen Kanäle das Abwasser aus 12 Bezirken, das macht rund ein Fünftel des Abwassers der Stadt aus. Die Wienfluss-Sammelkanäle stoßen derzeit bei starkem Regen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit.
Durch den Regen verdünntes Kanalwasser, sogenanntes Mischwasser, wird daher über Notauslässe entlang der bestehenden Kanäle in den Wienfluss geleitet. Die Ausleitung entlastet das Kanalnetz und verhindert dadurch Überflutungen in den Bezirken. Gleichzeitig belastet es jedoch die Wasserqualität des Wienflusses.
Mit dem Wiental Kanal wird der Wienfluss vor Verschmutzung bei starkem Regen geschützt.
Tunnelbau reduziert Auswirkungen an der Oberfläche

Bestehende Röhre Wientalkanal
Um die Auswirkungen durch das Großprojekt an der Oberfläche so gering wie möglich zu halten, finden die Bauarbeiten hauptsächlich im Untergrund statt. Der fast 9 Kilometer lange Kanal wird als Tunnelröhre mit einem Außendurchmesser von fast 4 Metern gebohrt und einem Innendurchmesser von 3 Metern ausgebaut. Er liegt tiefer als der Wienfluss und verläuft größtenteils entlang der linken Wienflussmauer.
Dreh- und Angelpunkt für alle Aktivitäten des Tunnelbaues ist die 12.000 Quadratmeter große Fläche zwischen den beiden Gürtelfahrbahnen an der Grenze zwischen 5., 6., 12. und 15. Bezirk. Durch die Größe und verkehrsgünstige Lage ist sie der ideale Logistik-Hub für die Anlieferung der Maschinen- und Tunnelteile sowie der Ablieferung des Bohrmaterials. Insgesamt 42.800 Tunnelbausteine und 140.000 Kubikmeter Erdmaterial werden hier umgeschlagen, wechseln vom Lkw zur Tunnelbohrmaschine und umgekehrt. Die dazu erforderlichen Lagerflächen sind hier ebenso angesiedelt wie die Baubüros, Unterkünfte der Bohrteams, Werkstätten und Energieversorgungsanlagen.
Große technische Herausforderungen
Der Vollausbau des Wiental-Kanals ist mit großen technischen Herausforderungen verbunden, zum Beispiel mit der Querung der U-Bahnlinien U2 und U4 im Bereich der Pilgramgasse. Oder der Querung zwei großer Transportrohrleitungen von Wiener Wasser - vom 13. in den 14. Bezirk. Die beiden Rohrleitungen, die den Wienfluss beim Preindlsteg und bei der Baumgartenbrücke queren, müssen verlegt werden.
Für die U-Bahn-Linie 2 entsteht bei der Pilgramgasse eine neue Station bzw. deren Anbindung an jene der Linie U4. Der Platz im Untergrund ist knapp und wird zwischen Kanal und U-Bahn sorgfältig aufgeteilt. Für den Wiental-Kanal ist im Stationskomplex ein "Fenster" freigelassen, das der Abwasserbohrer durchfährt.
Aktuelle Baustellen
Am Gaudenzdorfer Gürtel befindet sich das Zentrum des Baugeschehens mit dem rund 150 Quadratmeter großen und 15 Meter tiefen Startschacht. Dort wurde die 135 Meter lange Tunnelbohrmaschine eingebaut.
Entlang der 9 Kilometer langen Tunnelstrecke wird der neue Kanal an 43 Stellen an das bestehende Kanalnetz angeschlossen. Hier muss aufgegraben werden. Die Baustellen dauern von einigen Wochen bis zu mehreren Monaten.
Den jeweiligen Projektstatus finden Sie hier: Baustellen - Wien Kanal
Projektplan
- Bau Startschacht Frühjahr 2024 bis Frühjahr 2025
- Vortrieb West von Frühjahr 2025 bis Sommer 2026
- Vortrieb Ost von Herbst 2026 bis Winter 2026
- Fertigstellung Jahresende 2027
- Inbetriebnahme 2028
- Investitionsrahmen rund 270 Millionen Euro (netto)
- Projektstart und Planung 2022
- Probebohrungen und Baugrundanalyse 2022 bis 2023
- Ausschreibung und Vergabe der Bauarbeiten 2023
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- Letzte Aktualisierung: 15.09.2025, 11.51 Uhr
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