Neue Unterwasserpflanze in der Neuen Donau erforderte intensiven Mäh-Einsatz
- Ab Anfang Mai 2022 hat sich erstmals eine bisher unauffällige Pflanzenart, das Krause Laichkraut, in der Neuen Donau stark ausgebreitet. Das erforderte die ganze Saison 2022 hindurch einen verstärkten Mäheinsatz der Stadt Wien auch in der Neuen Donau.
- Die Boote waren von Mitte Mai bis Ende September 5 Tage die Woche auf der Neuen Donau im Einsatz, in Spitzenzeiten auch an Wochenenden und Feiertagen.
- Im Einsatz waren das große, klassische Mähboot "Floridsdorf", das aufgrund seiner Größe nur in der Neuen Donau eingesetzt wird, mehrere Amphibien-Mähboote sowie weitere Sammel- und Begleitboote
- Der CopaBeach, die Brigittenauer Bucht und der Segelhafen Nord wurden regelmäßig flächig gemäht.
- Der besonders betroffene Abschnitt in der Unteren Stauhaltung (ab dem Wehr 1 bis zum Wehr 2) wurde mehrmals komplett durchgemäht.
- Überall sonst, auch im Norden der Donauinsel, wurden wo notwendig die Bereiche bei den Einstiegen ins Wasser (Schwimmpotons und Stiegen) gemäht.
Insgesamt wurden von Mai bis Ende September 2022 rund 1.200 Tonnen Mähgut aus der Neuen Donau geholt. Dieser Wert ist der höchste in der Geschichte des Mähens in der Neuen Donau. Zum Vergleich: 2021 waren es nur 535 Tonnen, 2020 immerhin 1.065 Tonnen und im Jahr 2019 waren es 800 Tonnen.
Rasante Vermehrung des Krausen Laichkrauts
Makrophyten, das heißt Wasserpflanzen, erfüllen eine wichtige Aufgabe: Sie erhalten das ökologische Gleichgewicht und garantieren die gute Wasserqualität. In der Neuen Donau ist 2022 jedoch erstmals ein neues, für Badegäste eher unangenehmes Phänomen aufgetreten.
Eine bisher unauffällige Pflanzenart hat sich durchgesetzt und in kürzester Zeit massenhaft ausgebreitet: das Krause Laichkraut. Ab Anfang Mai 2022 haben sich vor allem im Süden, vom CopaBeach abwärts bis zum Wehr 2 am südlichen Ende der Donauinsel, großflächige Wasserpflanzen-Teppiche entwickelt.
Die Neue Donau ist ein tieferes und von der Wassertemperatur her kälteres Gewässer als die Alte Donau. Daher setzt das Wachstum der Unterwasserpflanzen dort normalerweise erst im Juni ein - nicht aber im Ausnahmejahr 2022. Das Krause Laichkraut gedeiht schon bei kühlen Temperaturen um die 10 Grad hervorragend und hat daher schon im Mai eine massive Wachstumsperiode hinter sich gebracht. Dazu kommt die Geschwindigkeit des Wachstums: Die Pflanzen vermehrten sich sprungartig mit rund 10 Zentimeter pro Tag.
Klimawandel beeinflusst Pflanzenwachstum
Die Neue Donau dient in erster Linie dem Hochwasserschutz. Normalerweise gibt es hier regelmäßige Hochwasser. Die Hochwasser im Frühjahr räumen das Pflanzenmaterial in der Neuen Donau aus und halten so das Pflanzenwachstum in Schach. In den letzten Jahren sind aufgrund des Klimawandels - durch ausbleibende Schneeschmelze und Niederschläge - die Hochwasser im Frühjahr aber seltener geworden.
2021 gab es erst im Juli Hochwasser. Die Vermehrungseinheiten des Laichkrauts hatten sich zu diesem Zeitpunkt schon über die gesamte Fläche der Neuen Donau verteilt und konnten ohne Konkurrenz anwachsen. Im Jahr 2022 hat das Krause Laichkraut somit ideale Bedingungen vorgefunden.
Dauereinsatz auf der Neuen Donau
Die Abteilung Wiener Gewässer (MA 45) hat sofort reagiert und bereits in der zweiten Mai-Woche mit dem Mähen auf der Neuen Donau begonnen. Die Kapazitäten wurden aufgestockt und externe Firmen zur Unterstützung beauftragt.
Die gesamte Wasserfläche der Neuen Donau beträgt rund 3,3 Quadratkilometer, sie ist damit rund doppelt so groß wie die Alte Donau mit ihren 1,6 Quadratkilometern. Zudem erstreckt sich die Neue Donau auf einer Gesamtlänge von 21 Kilometern. Daher kann die Neue Donau nicht flächendeckend gemäht und es müssen Prioritäten gesetzt werden.
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Stadt Wien | Wiener Gewässer
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