Erdwärmepotenzialkataster

Im Raum Wien herrschen besonders günstige Bedingungen für die Nutzung von Grundwasser sowie von Erdwärmesonden zum Heizen und für Warmwasser. Der Erdwärmepotenzialkataster gibt einen Überblick über mögliche Standorte und ermöglicht eine Ersteinschätzung des Potenzials.

Was kann der Erdwärmepotenzialkataster?

Zur erneuerbaren Wärmegewinnung bieten sich in manchen Gebieten geschlossene Systeme an, wie zum Beispiel Erdwärmesonden. In anderen Gebieten sind offene Systeme sinnvoller, wie zum Beispiel Wasser-Wasser-Wärmepumpen.

Ob und für welche Nutzungsformen ein Standort geeignet ist, ist im Erdwärmepotenzialkataster im wien.at-Stadtplan ersichtlich. Eingebunden in den Stadtplan-Bereich "Wien Umweltgut", ermöglicht der Kataster einen raschen und genauen Überblick. Er dient als Informationsplattform für interessierte Bürger*innen sowie als Instrument zur regionalen Energieplanung.

Das Erdwärmepotenzial bezieht sich auf die Oberflächennahe oder "seichten" Geothermie, die Raumwärme und -kälte bereitstellt und zur saisonalen Wärmespeicherung genutzt werden kann.

Der Erdwärmepotenzialkataster enthält unter anderem Angaben zur thermischen Leistung und Energiemenge für verschiedene Betriebsweisen (nur Heizen oder Heizen und Kühlen) in Kombination mit Wärmepumpen. Der Geothermie-Atlas der GeoSphere Austria bietet darüber hinaus demnächst flächendeckende geologische und hydrogeologische Basisinformationen sowie eine grundstücksbezogene Potenzialabfrage an.

Rechtliche und technische Hinweise

Der Erdwärmepotenzialkataster dient einer ersten Übersicht über die Bedingungen zur Erdwärmenutzung am gewählten Standort. Die Auskunft beruht auf den Kenntnissen und Erfahrungen der GeoSphere Austria und gibt einen orientierenden Überblick. Sie ersetzt keine Detailuntersuchung und Planung durch ein Fachbüro.

Aus den Karteninhalten (Darstellungen) und den dazugehörenden Texten können Rechtsansprüche weder begründet noch abgeleitet werden. Die Stadt Wien sowie die GeoSphere Austria übernehmen keine Haftung für Vollständigkeit und Inhalt. Die Karten und Texte sind Informationsmaterial für die Öffentlichkeit, keine amtliche Auskunft oder rechtsverbindliche Aussage. Vor der Planung beachten Sie bitte alle rechtlichen Bestimmungen.

Beachten Sie bitte die relevanten Informationen für das Wasserrecht.

Weiterführende Informationen zu rechtlichen Aspekten und Zuständigkeiten finden Sie auf Erdwärme Wien.

Großes Interesse vorhanden

Seit einigen Jahren steigt das Interesse an der energetischen Nutzung der Oberflächennahen Geothermie, besonders in Form von Erdwärmesonden und der thermischen Grundwassernutzung. Die Verwendung von erneuerbaren Energieträgern trägt maßgeblich zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung bis 2040 bei. Im Wiener Stadtgebiet sind bereits über 2.200 Anlagen zur geothermischen Nutzung erfasst.

Vorteile der geothermischen Nutzung

Für die Anhebung des Temperaturniveaus zur Gebäudeheizung kommen bei Erdwärmeanlagen meistens Wärmepumpen zum Einsatz. Wärmepumpen sind in mehrfacher Hinsicht eine vielversprechende Technologie: Mit ihnen kann der gesamte Wärmebedarf zum Heizen und für Warmwasser ebenso wie der Kühlbedarf eines Gebäudes auf ressourcenschonende und umweltfreundliche Weise gedeckt werden.

Wärmepumpen nutzen Energie, die in Grundwasser, Erdreich oder Luft gespeichert ist. Diese Umweltwärme erneuert sich permanent durch Sonneneinstrahlung, Niederschläge oder Erdwärme. Mit einer Wärmepumpe kann diese kostenlose Energie sehr effizient genutzt werden. Gerade für den urbanen Raum sind Wärmepumpen eine wertvolle Technologie.

Entstehung des Erdwärmepotenzialkatasters

Die Abteilung Energieplanung (MA 20) beauftragte die GeoSphere Austria (damals Geologische Bundesanstalt) 2013 mit der Erstellung eines entsprechenden Katasters. 2017 wurde die Wärmeleitfähigkeitskarte für Erdwärmesonden aktualisiert.

Im Jahr 2021 überarbeitete die GeoSphere Austria im Rahmen des Projekts GEL S/E/P und im Auftrag der MA 20 die Potenzialangaben. Basierend auf neuen Analysemethoden stehen nun genauere Angaben zur thermischen Leistung und Energiemenge zur Verfügung. Ampelkarten zeigen außerdem mögliche Nutzungseinschränkungen für Erdwärmesonden und die thermische Grundwassernutzung.

Datenquellen

Die Daten für die Erstellung des Erdwärmepotenzialkatasters wurden von der GeoSphere Austria und der Stadt Wien zur Verfügung gestellt.

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