Abwärmepotenzialkarte

Im Wiener Stadtgebiet gibt es zahlreiche Abwärmeströme, die ungenutzt an die Umgebung abgegeben werden.

Vorhandene Energiepotenziale vor Ort sollen optimal genutzt und der Energiebedarf soll mit den örtlich vorhandenen Ressourcen frühzeitig abgestimmt werden. Dabei sollen ungenützte Wärmepotenziale, die bei betrieblichen Prozessen entstehen, sichtbar gemacht werden. Diese Energie könnte bei Bedarf anderen Verbraucherinnen und Verbrauchern zur Verfügung gestellt werden.

Dazu wurde analysiert, welche potenziellen Abwärmequellen in der Stadt wo vorhanden sind und ob diese zu einer nachhaltigen, energieeffizienten und wirtschaftlichen Energieversorgung des (benachbarten) Gebäudebestandes beitragen können.

Was kann die Abwärmepotenzialkarte?

Die Daten bieten eine Übersicht über möglicherweise verfügbare Abwärme in einem Gebiet von jeweils 250 mal 250 Meter großen Rasterfeldern. Die Karte bietet allen Interessentinnen und Interessenten, den Verantwortlichen in der Stadt, Bauträgerinnen und Bauträgern sowie Unternehmen einen raschen Überblick über lokal vorhandene, statistisch nutzbare Abwärmepotenziale.

Rechtliche und technische Hinweise

Die Ergebnisse beruhen auf den Kenntnissen und Erfahrungen des Austrian Institute of Technology (AIT) in Bezug auf die industrielle Abwärmenutzung und basieren auf Schätzungen anhand von Beschäftigtenzahlen je Unternehmen und dem durchschnittlichen Energieverbrauch in der jeweiligen Branche.

Die Karte gibt einen ersten Überblick zur Orientierung, sie ersetzt jedoch keine Detailuntersuchung und Planung durch ein Fachbüro.

Aus den Karteninhalten (Darstellungen) und den dazugehörenden Texten können Rechtsansprüche weder begründet noch abgeleitet werden. Die Stadt Wien sowie das Austrian Institute of Technology (AIT) übernehmen keine Haftung für Vollständigkeit und Inhalt. Die Karten und Texte sind Informationsmaterial für die Öffentlichkeit, keine amtliche Auskunft oder rechtsverbindliche Aussage.

Abwärmenutzung

Um der globalen Erderwärmung durch den Ausstoß von Treibhausgasen entgegenzuwirken, bedarf es einer Umstellung des Energiesystems von fossilen auf erneuerbare Energieträger. Die Nutzung dezentraler Abwärmequellen ist eine wichtige Möglichkeit, den Bedarf an fossilen Energieträgern zu reduzieren. Das Potenzial an Abwärme ist derzeit nicht ausreichend bekannt. Die Erfassung von industriell-gewerblichen Abwärmequellen und potentiellem Abwärmeangebot liefert eine erste Grundlage für entsprechende lokale Abwärmenutzung zur effizienten Entwicklung des städtischen Energiesystems.

Zahlreiche technische Geräte, Produktionsanlagen oder –prozesse haben einen erheblichen Energiebedarf. Abwärme, die beim Betrieb von Maschinen und Anlagen anfällt, bleibt dabei vielfach ungenutzt. Abwärmequellen können Produktionsmaschinen oder -anlagen sein, die Verlustwärme an die Umgebung abstrahlen. Prozesswärme wird in der Industrie und im Gewerbe in zahlreichen Produktionsprozessen benötigt, beispielsweise zur Erzeugung von Dampf für Trocknungsprozesse, zum Waschen, Galvanisieren oder Destillieren. Die Erwärmung von Stoffen und Materialien und Reinigungsprozesse stellen weitere Anwendungsfälle dar. Bei Kühlprozessen fällt die Abwärme als Kühllast an (zum Beispiel in Rechenzentren, Kühlhäusern, Eisfabriken).

Aufgrund verschiedener zielgruppen- oder technologiespezifischer Hemmnisse werden Abwärmepotenziale nur zu einem geringen Teil genutzt. Wichtige Ursachen sind die fehlende räumliche und zeitliche Übereinstimmung von Wärmeangebot und -nachfrage sowie Bedenken über Produktionssicherheit und Wirtschaftlichkeit.

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