Hände weg von jungen Wildtieren

Jedes Jahr im Frühling treffen Wiener*innen auf vermeintlich hilflose Jungwildtiere. Leider kommt es dabei oft zu Missverständnissen, die für Jungtiere tragisch enden.

Nur selten sind junge Wildtiere tatsächlich von den Eltern verlassen. Für fast alle ist es völlig natürlich, auf die elterliche Pflege zu warten.

Jungtiere selten hilflos

Junger Fuchs und Aufschrift "Hände weg von jungen Wildtieren"

Junge Hasen oder Rehkitze werden beispielsweise nur 1- bis 2-mal pro Tag von der Mutter aufgesucht.

Jungvögel starten ihre ersten Flugversuche oft allein, sind aber trotzdem nicht verlassen und meist mit den Eltern durch Rufe in Kontakt.

Die meisten entdeckten Jungtiere benötigen keine menschliche Hilfe. Ganz im Gegenteil, ein Rettungsversuch bedeutet für sie großen Stress. Die Mitnahme durch den Menschen bringt die Jungtiere oft in Lebensgefahr.

Folgen durch menschliche Eingriffe

Die Stadt Wien holt jedes Jahr Jungvögel, Eichhörnchen, Junghasen und Rehkitze ab, die eigentlich keine menschliche Hilfe benötigt hätten. Sie alle wurden durch den Eingriff des Menschen der tierelterlichen Pflege entrissen und oft auch eines wildtiergerechten Lebens beraubt. Denn oft ist nach der "Rettung" von jungen Wildtieren nur noch ein Leben in menschlicher Obhut möglich.

Rehe oder Hasen werden zum Beispiel nach menschlichem Kontakt von den Muttertieren verstoßen. Darum sollten Sie aufgefundene Jungtiere keinesfalls angreifen, aufheben oder gar mitnehmen.

Richtiges Verhalten

  • Hände weg, menschliche Rettungsversuche bedeuten viel Stress für die Tiere und bringen viele Jungtiere in Lebensgefahr! Im Zweifelsfall ist das Tier versorgt und benötigt keine menschliche Hilfe.
  • Entfernen Sie sich nach der Entdeckung schnell wieder, sonst halten Sie die Eltern von der Versorgung des Jungtiers ab.
  • Beobachten Sie die Tiere nur aus sehr großer Entfernung.
  • Nur verletzte junge Wildtiere und Jungtiere in unmittelbarer Nähe des verunglückten Muttertiers benötigen Hilfe.
  • Versorgen Sie die Tiere keinesfalls selbst! Schon falsches Futter endet für die meisten Jungtiere tödlich.
  • Kleinere Tiere, die wirklich Hilfe benötigen, sollten Sie in eine kleine, mit Küchenrolle ausgelegte und Luftlöchern versehene Kartonschachtel setzen und sie zu fachkundigen Personen oder Anlaufstellen bringen.

Ausnahme Jungvögel

Nur bei Jungvögeln können Sie helfen. Wenn ein Jungvogel auf einer Straße sitzt, sollten Sie ihn an einen sicheren Platz in der Nähe des Fundorts setzen. Dort finden ihn auch seine Eltern wieder. Jungvögel dürfen Sie auch mit der bloßen Hand angreifen, denn Vögel erkennen ihre Jungen nicht am Geruch.

Wildtierservice Wien hilft

Sollten Sie ein Wildtier tatsächlich in einer Notsituation auffinden, können Sie sich täglich von 7.30 bis 22 Uhr an das Wildtierservice Wien des Forst- und Landwirtschaftsbetriebs (MA 49) wenden, Telefon: +43 1 4000-49090.

Außerhalb dieser Zeiten können Sie das Wildtierservice in akuten Notfällen über das Stadtservice Wien verständigen, Telefon: +43 1 4000.

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