Bodentypen im Stadtplan

Die Bodentypenkarte enthält als wesentliche Information die Verbreitung der acht innerhalb Wiens vorkommenden Bodentypen, die in drei Bodentypengruppen (Böden im Grundwasserbereich, Landboden, Sonstiger Boden) zusammengefasst werden können. Eine stichwortartige Charakterisierung dieser Bodentypen gibt die Systematik nach Dr. Julius Fink (1969).


Böden im Grundwasserbereich

Auboden

Auboden

In der Klasse Auböden finden sich Bodentypen, die durch die Ablagerung von meist frischem, unterschiedlich verwittertem Gesteins- oder Bodenmaterial durch Fließgewässer charakterisiert sind.


Gley

Gley

Die Klasse der Gleye umfasst Böden, die unter dem Einfluss von anstehendem Grundwasser entstanden sind. Die Schwankung des Grundwasserstandes beträgt zwischen 50 bis 150 Zentimeter. Im Allgemeinen ist die Schwankung geringer als jene der Auböden.


Landböden

Schwarzerde

Schwarzerde

Im Allgemeinen kalkreicher, meist leicht- bis mittelschwerer Boden mit einem mächtigen Humushorizont, der direkt über dem Ausgangsmaterial (Löss, Tegel, Mergel, Sand et cetera) liegt.


Rendsina

Rendsina

Dünnschichtiger Boden auf festem oder in Stücke gebrochenem (grobklastischem), kalkigem Ausgangsmaterial (Fels, Schutt, Schotter) sowie meist mit extremen Wasserverhältnissen.


Braunerde

Braunerde

Braunerden sind Böden, die infolge von Verwitterung einen durch Eisenoxide und -hydroxide gefärbten Bodenhorizont aufweisen, der von darüber- und darunterliegenden Bereichen unterschieden werden kann. Tonzerstörung in nennenswertem Ausmaß findet nicht statt. Braunerden kommen auf allen Arten von festen und lockeren Gesteinen mit Ausnahme von reinen Carbonatgesteinen vor und sind die am weitesten verbreiteten Böden des gemäßigten Klimaraumes, so auch in Österreich.


Pseudogley

Pseudogley

Der Pseudogley ist wie der Gley ein wasserbeeinflusster Boden. Allerdings wird bei diesem Bodentyp der von oben eindringende, zur Versickerung gelangende Niederschlag an einer tieferliegenden Stauschicht am Durchsickern gehindert, wodurch der Boden im unteren Bereich im Wasser steht. Die Stauschicht ergibt sich aufgrund Verdichtungserscheinungen im Untergrund und zeichnet sich durch fahle Färbung aus, während der Staukörper ein marmoriertes Aussehen (nebeneinanderliegende Rost-, Mangan- und Fahlflecken) hat.


Reliktboden

Reliktboden

Böden, die von den Eiszeiten und den darauffolgenden gewaltigen Erosions- und Ablagerungsprozessen verschont geblieben sind, können älter als 10.000 Jahre sein. Man spricht von relikten Bodenbildungen. Im Allgemeinen sind "alte Böden" entkalkt, tonreich und durch intensive rötliche Verwitterungsfarben gekennzeichnet.


Sonstiger Boden

Atypischer Boden

Darunter werden Böden zusammengefasst, die durch menschliche Aktivität stark beeinflusst beziehungsweise verändert wurden. Dazu zählen

Rigolboden

Rigolboden

  • Kulturrohboden: Auf dem Ausgangsmaterial liegt, scharf abgesetzt, eine durch die Bewirtschaftung geschaffene Krume
  • Rigolboden: Durch das Rigolen (Tiefenlockerung) entstandener Boden
  • Planieboden: Durch künstliche Verlagerung entstandener Boden
  • Kolluvium: Durch natürliche Verlagerung entstandener Boden

Die Fotos der verschiedenen Bodentypen wurden vom Ingenieurbüro für Landschaftsplanung und Landschaftspflege walter fitz zur Verfügung gestellt.

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