Naturnahe Ufergestaltung und Schonzonen

dicht bewachsene Uferzone an der Alten Donau

In stark genutzten Gewässern sind naturnahe, beruhigte Zonen besonders wichtig für die ökologische Funktionsfähigkeit. Vor allem die Ufer dienen Tieren und Pflanzen als Rückzugsbereiche.

Rohrkolben, Igelkolben und Schwertlilien braucht es an der Alten Donau ebenso wie Schilfbereiche, abwechslungsreiche Strukturen und gewässertypische Ufergehölze.

Im Wasser der Alten Donau tummeln sich über 20 Fischarten. Neben Zander, Hecht oder Wels finden sich auch weniger bekannte Arten wie Rotfeder, Laube oder Güster. Oberhalb der Wasserlinie leben ebenfalls viele, teilweise geschützte Tierarten. Darunter Amphibien, Wasser- und Singvögel, Libellen oder der streng geschützte Biber.

Ausgangslage

Die Ufer der Alten Donau wurden zuletzt im Jahr 2015 nach ökologischen Kriterien bewertet. Das Ergebnis: Rund 25 Prozent der Ufer sind naturnah ausgebildet, also zum Beispiel mit einer Röhricht-Zone ausgestattet, 15 Prozent sind gut strukturiert. Der überwiegende Anteil von 60 Prozent wird jedoch von Ufermauern gebildet und weist keine gewässertypische Ufervegetation auf. Langfristig sollen die naturnahen Bereiche mindestens 1 Drittel des Ufers einnehmen.

Maßnahmen im Rahmen von LIFE+ Alte Donau

Im Rahmen eines LIFE-Projektes der Abteilung Wiener Gewässer (MA 45) wurden viele Einzelmaßnahmen durchgeführt, um die ökologische Funktionsfähigkeit der Alten Donau zu sichern und die Artenvielfalt an Land und im Wasser zu erhöhen. So wurden an verschiedenen Stellen der Alten Donau Schilfbereiche verjüngt, die zu verlanden drohten, oder Totholz-Strukturen als Fisch-Unterstände eingebracht. Sogenannte "Wildkrautstreifen", die an mehreren wenig genutzten ufernahen Bereichen angelegt wurden, sorgen für Artenreichtum an Land.

Ein deutlicher Zuwachs an naturnahen Uferzonen konnte aber auch durch natürliche Sukzession - als Folge einer gezielt extensiveren Pflege der Uferbereiche - erreicht werden. Insgesamt, so die erfreuliche Gesamtbilanz, hat sich der Anteil an naturnahen Röhricht-Beständen als Folge der Maßnahmen des LIFE- Projektes (2013 bis 2018) um rund 30 Prozent erhöht.

Lebensraum für Jungfische und Amphibien

An mehreren mit Schilf bewachsenen Uferabschnitten wurden neue geschützte Tümpel für Amphibien gegraben und mit dem Freiwasser verbundene Gräben für Jungfische geschaffen. Zu finden sind diese neuen Becken am Westufer des Kaiserwassers, an der Wagramer Straße und im südlichsten Bereich der Alten Donau.

Schonzonen im Wasser

In ohnehin wenig genutzten, ufernahen Zonen im Wasser wurden mehrere permanente Schonzonen geschaffen, in denen die Unterwasserpflanzen nicht gemäht werden. Diese Bereiche dienen vor allem Fischen als ungestörte Laichplätze und Rückzugsgebiete.

Junge Bäume für die Alte Donau

Mächtige alte Schwarzpappeln und Weiden prägen das Landschaftsbild der Alten Donau. Knapp 1.200 Bäume säumen die Grünflächen entlang der Ufer. Viele der alten beeindruckenden Baumriesen haben ihre natürliche Altersgrenze erreicht.

Im Rahmen des LIFE+-Projektes wurden insgesamt 245 standorttypische Bäume neu gepflanzt beziehungsweise natürliche Jungpflanzen belassen und invasive, nicht heimische Arten (Neophyten) wie Götterbaum und Robinie entfernt. Damit soll der für die Alte Donau landschaftstypische Baumbestand langfristig erhalten werden.

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