5.6.3.1 Strukturierte Dokumente - Tagged PDF

Für alle elektronischen Textdokumente - egal ob sie in HTML, PDF oder einem anderen Format angeboten werden - gilt: die Informationen müssen strukturiert aufbereitet werden (semantische "Auszeichnung", auch "tagging"). Dadurch wird der Aufbau eines Dokuments interpretierbar, und ist somit für eine Vielzahl von aktuellen (und zukünftigen Programmen) lesbar. Auch der Export in andere Formate gestaltet sich einfacher, was wiederum für die Archivierung von Vorteil ist. Entsprechend erstellte PDF-Dokumente werden als "Tagged PDF" (im Deutschen auch manchmal "markierte PDF") bezeichnet. Nicht zuletzt ermöglichen "Tagged PDF" auch blinden Menschen den Zugang zum Inhalt.

Tags alleine genügen nicht, sie müssen auch korrekt sein. Das automatische Hinzufügen von Tags zum Beispiel in Adobe Acrobat führt nicht unbedingt zu einem barrierefreien PDF-Dokument, da die Tags nicht sinnvoll gesetzt werden. Die Tag-Struktur muss eine logische Reihenfolge aufweisen.

Es gibt folgende Arten von Tags:

  • Text
  • Überschriften
  • Abbildung
  • Abbildung mit Bildunterschrift
  • Tabelle (Überschriftenzelle, Zeile, Datenzelle)
  • Formularfelder
  • Formel
  • Hintergrund

Wozu Tags?

  • Leichtere Navigation innerhalb des Dokuments über Inhaltsverzeichnisse oder Lesezeichen und durch die Strukturinformationen selbst
  • Alternativtexte sind für alle Bilder möglich.
  • Textabschnitte können als "Text" definiert werden. Bei starker Vergrößerung muss nicht horizontal gescrollt werden.
  • Korrekte Übersetzung von Zeichen auch in Unicode wird sichergestellt (zum Beispiel für Sprachzeichen, die im Deutschen nicht vorkommen).
  • Im Dokument verwendete Sprachen können ausgezeichnet und von Sprachausgaben erkannt werden.
  • Das Dokument kann in RTF oder andere Formate konvertiert werden, um eine bessere Nutzbarkeit in alternativen Anwendungen zu ermöglichen.
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