"Raus aus Gas"-Vorzeigeprojekt Wolfsaugasse

  • Sanierung und Aufstockung eines Gründerzeit-Wohnhauses mit gegliederter Straßenfassade
  • Umstellung von großteils fossil betriebenen Einzelheizungen (Gasthermen/-konvektoren, kohle-, öl- oder holzbefeuerte Kaminöfen) auf ein zentrales Heizsystem mit zwei 50-kW-Luft-Wärmepumpen
  • Circa 18-kWp-Dach-Photovoltaikanlage zur Versorgung der Wärmepumpen sowie der E-Boiler für die dezentrale Warmwasserbereitung

Ein teilbewohntes Gründerzeithaus im 20. Bezirk wird um 2 Dachgeschoße erweitert und von fossilen Einzelheizungen auf Luft-Wärmepumpenbetrieb umgestellt.

Gebäude in der Wolfsaugasse

Seit März 2023 wird ein Gründerzeitbau unweit der Friedensbrücke im 20. Bezirk saniert und um 2 Dachgeschoße aufgestockt. Im Zuge der Umbauten werden die beiden teilbewohnten Gebäude Wolfsaugasse 7 und 9 zusammengelegt, um hofseitige Balkone beziehungsweise Terrassen und einen Liftzubau erweitert sowie barrierefrei gemacht. Die Sanierungsmaßnahmen konzentrieren sich auf die Dämmung der Gebäuderückseite (die gegliederten Straßenfassaden und bereits früher erneuerten Fenster bleiben unverändert) und die Umstellung des Energiesystems von fossilen auf erneuerbare Energieträger.

Die Warmwasser- und Heizwärmeversorgung erfolgte bislang über dezentrale Gasthermen, Gaskonvektoren und in manchen Wohnungen raumweise mittels kohle-, öl- oder holzbefeuerter Kaminöfen. Nach abgeschlossener Sanierung wird die Heizwärme sauber und zentral durch 2 50-kW-Luft-Wärmepumpen auf der Dachfläche bereitgestellt. Die Wärmeabgabe erfolgt in den 10 durchgehend vermieteten Wohnungen künftig über neue Ventilator-Heizkörper, in den leerstehenden Bestandswohnungen sowie den neuen Dachgeschoßwohnungen über Fußbodenheizungen. Eine Dach-Photovoltaikanlage mit rund 18 kWp Leistung wird die beiden Wärmepumpen mit "hauseigenem" Sonnenstrom versorgen – ebenso wie die elektrischen Boiler in den Wohnungen, die zur Warmwasserbereitung benötigt werden.

Das Beispiel Wolfsaugasse 7-9 zeigt, wie historische Altbauten ohne Anschlussmöglichkeit an die Fernwärme auch bei aufrechten Mietverträgen energetisch umgerüstet werden können. Auch die mit Gas betriebenen Kochstellen sollen in Zukunft mit Zustimmung der Mieter*innen durch E-Herde ersetzt werden.

Ausgangssituation der Energieversorgung

  • Großteils fossil betriebene Einzelheizungen: Gasthermen/-konvektoren, kohle-, öl- oder holzbefeuerte Kaminöfen
  • Warmwasserbereitung über Gaskombithermen oder elektrisch

Elemente des neuen Energiesystems

  • 2 50-kW-Luft-Wärmepumpen auf dem Dach zur zentralen Heizwärmeversorgung (2 Pufferspeicher mit je 1.000 Liter im Keller)
  • Leitungsführung über Stiegenhaus
  • Wärmeabgabe über neue Ventilator-Heizkörper (Niedertemperatur) in 10 durchgängig vermieteten Wohnungen (Anschlüsse bleiben erhalten) beziehungsweise Fußbodenheizungen in leerstehenden Bestands- und neuen Dachgeschoß-Wohnungen
  • Warmwasserbereitung dezentral über Elektro-Boiler
  • Voraussichtlich circa 18-kWp-Dach-Photovoltaikanlage zum Betrieb der E-Boiler und Wärmepumpen (gemeinsam mit Netzstrom)

Über das Gebäude

  • Adresse: 20., Wolfsaugasse 7-9
  • Gebäudetyp: Gründerzeit-Wohnhaus, errichtet um 1900
  • Eigentümerschaft: privat
  • Fertigstellung: Ende 2024
  • Heizwärmebedarf: 30,4 kWh/m2a im neuen Dachgeschoß, Bestand unbekannt
  • Anzahl der Wohneinheiten: 25 (zuvor 17) sowie Kindergarten im EG
  • Bruttogrundfläche: 3.361 Quadratmeter (zuvor 2.359 Quadratmeter)
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