"Raus aus Gas"-Vorzeigeprojekt Wienflussaufsicht

  • Umstellung des denkmalgeschützten Verwaltungsgebäudes der Wienflussaufsicht von einer Gaskesselanlage auf einen Niedertemperatur-Holzpelletskessel
  • Begleitmaßnahmen zur Effizienzsteigerung: 20 cm Dachbodendämmung und hydraulischer Abgleich des Heizsystems
  • Thermische Gebäudesanierung inklusive Einbau denkmalschutzkonformer Kastenfenster aus Kunststoff in Planung

Das 1902 im Jugendstil errichtete Verwaltungsgebäude der Wienflussaufsicht in Hadersdorf wird seit Ende 2023 anstelle von Gas mit Holzpellets beheizt.

Gebäude der Wienflussaufsicht

Im Zuge der Regulierung des Wienflusses um 1900 wurden an der Einmündung des Mauerbachs in Hadersdorf-Weidlingau im Westen Wiens 7 große Rückhaltebecken für den Hochwasserschutz gebaut. Zur Instandhaltung der Anlagen und raschen Nachrichtenübermittlung bei Hochwasser ließ die städtische Wienflussaufsicht im Jahr 1902 auch ein eigenes Dienstgebäude für Beamt*innen und Aufseher*innen vor Ort errichten. Das von den Wiener Jugendstil-Architekten Friedrich Ohmann und Josef Hackhofer entworfene 2-stöckige Verwaltungsgebäude beim Wasserverteilwerk ist seit 2001 denkmalgeschützt und dient nach wie vor der Abteilung Wiener Gewässer (MA 45) als Büro und Archiv.

Bis Herbst 2023 versorgte eine 3 Jahrzehnte alte Gaskesselanlage das Gebäude mit Heizwärme und Warmwasser. Im Sinne der Verbesserung der Energieeffizienz und Fossilfreimachung städtischer Amtsgebäude wurde das System rechtzeitig vor der neuen Heizsaison umgerüstet. Da sich der Standort außerhalb des Fernwärme-Versorgungsgebiets befindet, entschied man sich für eine Lösung auf Basis von Biomasse. Im Heiztechnikraum im Keller wurde ein vollautomatischer 45-kW-Niedertemperatur-Pelletskessel mit Saugzuggebläse und modulierender Pellets-Zuförderung samt zugehöriger Regelung und Steuerungstechnik verbaut, der halbjährlich mit Holzpellets beliefert wird. Darüber hinaus erfolgten eine 20 Zentimeter dicke Dämmung des Dachbodens sowie ein hydraulischer Abgleich des Heizsystems zur gleichmäßigen Wärmeverteilung und einem in der Folge effizienteren Brennstoffeinsatz.

Als nächste Schritte sind der Einbau neuer, denkmalschutzkonformer Kastenfenster aus Kunststoff sowie eine umfassende thermische Sanierung des Gebäudes geplant.

Ausgangssituation der Energieversorgung

  • Zentrale Gaskesselanlage zur Raumheizung und Warmwasserbereitung (mit 300 Liter Warmwasserspeicher) im Keller

Elemente des neuen Energiesystems

  • Zentraler 45-kW-Niedertemperatur-Pelletskessel mit Saugzuggebläse und modulierender Pellets-Zuförderung
  • Wärmeabgabe über bestehende Heizkörper
  • Warmwasserbereitung über elektrische Durchlauferhitzer (Warmwasserspeicher aus Hygienegründen außer Betrieb genommen)

Über das Gebäude

  • Adresse: 14., Hauptstraße 3
  • Gebäudetyp: denkmalgeschütztes Verwaltungsgebäude, errichtet 1902
  • Eigentümerschaft: Stadt Wien - Wiener Gewässer (MA 45)
  • Fertigstellung: 2023 (Umstellung Heizsystem, thermische Sanierung folgt)
  • Nutzfläche: 866 Quadratmeter
  • Heizwärmebedarf: nicht bekannt (Gasverbrauch bisher: 95.000 kWh)
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