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Gemeinderat, 18. Sitzung vom 26.01.2012, Wörtliches Protokoll  -  Seite 44 von 76

 

einmal ein bisschen erläutern, in welcher strukturierten Art und in welcher gut angelegten Kooperation versucht wird, in dieser Stadt Integrationspolitik, ist auch gleich Arbeitsmarktpolitik, ist auch gleich Jugendpolitik, ist auch Gesundheits- und Sozialpolitik und so weiter und so fort, zu machen. (GR Mag Wolfgang Jung: Wozu haben wir noch WAFF und Arbeitsmarktservice, wenn wir das extra in einem Verein brauchen?) - Genau, wir haben den WAFF für den Arbeitsmarkt. Hören Sie mir kurz zu! Das möchte ich jetzt erläutern.

 

Also, es geht los: Wir haben seit geraumer Zeit schon das Programm „Start Wien", das alle NeuzuwanderInnen empfängt, in verschiedenen Modulen berät und auch einschult. Sie wissen, unter anderem zum Thema Arbeitsmarkt, zu Schule und Bildung, zu einem Modul „Wie tickt der Wiener?“, zu Sprachgutscheinen. Wer die Module macht, sich einstufen lässt, sich beraten lässt, bekommt Sprachgutscheine. Die Stadträtin hat das heute schon in der Früh erläutert, wenn Sie zugehört haben. Sie werden zu einem ganz hohen Ausmaß, natürlich freiwillig, angenommen. Es ist auch so, dass die meisten Menschen auf dieser Welt und auch die Zuwanderinnen und Zuwanderer, die in unsere schöne Stadt kommen, sich hier integrieren wollen, heimisch fühlen wollen, dazu natürlich einen Beitrag leisten und deswegen auch gerne diese Startberatung und alles Weitere in Anspruch nehmen.

 

Wenn sie dann durch diese muttersprachliche Erstberatung gegangen sind, die in Kooperation mit dem WAFF, dem Wiener ArbeiternehmerInnen Förderungsfonds, stattfindet, dann kommt es auch dazu, dass sie immer wieder zu der „Perspektive" weitergeleitet werden. Dort ist, damals noch unter der Initiative der GRin Frauenberger, dann umgesetzt, sehr erfreulicherweise, unter anderem auch von mir im WAFF, und der Kollegin Berger-Krotsch und dem Kollegen Bacher-Lagler und so weiter, allen, die dort sehr engagiert arbeiten, die „Perspektive" als ein Teil des Beratungszentrums für Weiterbildung und Beruf etabliert worden. Unter einem Dach befinden sich nicht nur die Beratungsinstrumente und die Beraterinnen und Berater des WAFF, sondern auch die MigrantInnenberatungsstelle. So werden viele Wege verkürzt.

 

So kann nach einem „Start Wien"-Programm sofort ein Anschluss stattfinden. Da geht es besonders um das, was so viel diskutiert wurde, auch schon in dieser Woche, unter anderem in dieser sehr interessanten Arbeiterkammerenquete, wo es darum gegangen ist, Migrantin ist nicht gleich Migrantin. Wie kann es beispielsweise zur Anerkennung von Qualifikationen, die mitgebracht werden, zu Nostrifikationen schneller und besser kommen? Darauf wird sehr spezifisch geschaut. Wir sind schon seit geraumer Zeit draufgekommen und versuchen, auch gemeinsam mit dem AMS, Umstellungen im Sinne der berufsbezogenen Deutschkenntnisse und Deutschkurse zu schaffen, dass das für die Menschen ganz besonders wichtig ist, für ihren Spracherwerb, für ihre berufliche Integration und für ihr Bestehen am Arbeitsmarkt, die sprachliche Qualifikation vor allem auch im Beruf zu haben. All das wird dort beraten und wird dann auch aus einer Hand - und das ist das Besondere am WAFF, wie Sie wissen - auch gefördert.

 

Das heißt, die „Perspektive" ist ein Instrument, genauso wie das Beratungszentrum im WAFF, wo man kooperative Strukturen schaffen möchte, wo man Doppelgleisigkeiten beseitigen möchte, den Servicecharakter für die Menschen heben möchte, um sie schneller zu befähigen und schneller in den Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft zu integrieren. Soviel zur „Perspektive".

 

Ich hoffe sehr, Sie stimmen zu, denn wir haben auch im Ausschuss schon über Effizienz geredet. Ich denke mir doch, dass gerade die „Perspektive" und das Beratungszentrum unter einem Dach im WAFF mit der Migrantenberatungsstelle ein Musterbeispiel an Effizienz und Kooperation ist, wo man sich auch viele Wege und im Endeffekt viel Geld erspart. Das heißt, bitte überlegen Sie es sich noch einmal, sagen Sie Ja zu dieser Perspektive am Arbeitsmarkt.

 

Ich darf Ihnen dann noch von einer anderen sehr erfreulichen Veranstaltung dieser Woche berichten, die auch untrennbar mit dem Eröffnen von Perspektiven verbunden ist, an der wir lange gearbeitet haben in Wien, auch kooperativ, auch gemeinsam, StRin Brauner, das heißt, das Arbeitsmarktressort, gemeinsam mit dem Integrations- und Jugendressort, wo es darum gegangen ist, wie wir den Übergang von der Schule in den Beruf für unsere Wiener Jugendlichen, die ganz unterschiedliche Herkünfte in der ersten, zweiten, dritten, vierten, fünften Generation haben, gestalten können, wie wir all diesen Wiener Jugendlichen eine gute, eine bessere Perspektive bieten können. Wir haben es geschafft. Ich glaube, ich habe es hier schon einmal berichtet, aber seit gestern ist es sozusagen auch offiziell berichtet worden. Wir haben es geschafft, unsere Projekte „Come on 14" und „Move on", Schnittstellenprojekte am Übergang Schulpflichtabschluss in eine weitere berufliche Ausbildung oder schulische Ausbildung, in das Jugend-Coaching des Bundessozialamtes überzuführen. Seit 1.1.2012 ist der flächendeckende Roll-out für das Jugend-Coaching in allen Wiener Schulen schon angelaufen. Die Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedenen Ressorts und Einrichtungen haben sich sehr angestrengt, haben sich sehr bemüht, das gut überzuführen und es ist auch dem Bundessozialamt ein großer Respekt zu zollen, das so toll über die Bühne bekommen zu haben, dass wir jetzt in jeder Schule einen Jugend-Coach haben werden, der Jugendliche informiert, berät und aber auch weiterbegleitet, wenn es nötig ist.

 

Ich war in dieser Schule und habe mir das angeschaut. Ich kenne auch die Jugend-Coaches. Ich kenne die Lehrerinnen und Lehrer dort. Es war eine sehr schöne Schule im 10. Bezirk. Die Direktorinnen, die Jugendlichen selbst, die Jugend-Coaches et cetera waren alle von dem Programm begeistert, das effizient ist, das sinnvoll ist, das die Jugendlichen sehr gut abholt und weiterbringt, unsere Pädagoginnen und Pädagogen

 

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