Zentrale der Abteilung Wiener Gewässer: Fassade des Otto-Wagner-Gebäudes wird originalgetreu saniert
Die Fassade der Zentrale der Abteilung Wiener Gewässer (MA 45) - ein Otto-Wagner-Gebäude - wird originalgetreu saniert. Die Brutplätze der Mauersegler werden dabei umgesiedelt.
Nach der Sanierung des Daches und des Gebäudeinneren 2016/2017 erfolgt 2023 die 2. Sanierungsstufe mit der Sanierung der Fassade und deren Ornament-Teilen sowie der Fenster.
Die Bauarbeiten starteten Mitte Jänner 2023 mit der Einrüstung des Gebäudes und werden Ende 2023 abgeschlossen sein.
Originalgetreue Wiederherstellung der Jugendstil-Fassade
In den vergangenen 10 Jahren wurde das Schleusengebäude genauestens untersucht und das historische Erscheinungsbild gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt rekonstruiert. Dabei bestätigte sich, dass Otto Wagner das Gebäude monochrom weiß errichtete, während die Fenster braun gestrichen waren.
Das heute bekannte "Otto Wagner Reseda Grün" wurde erst nach dem 2. Weltkrieg als Rostschutzfarbe eingesetzt. Aus diesem Grund werden die in grün gehaltenen Elemente nach der Sanierung in Weiß erstrahlen.
Der Verputz an der Fassade wird erneuert, die Zierteile werden restauriert. Auch die Fenster werden dem ursprünglichen Erscheinungsbild angepasst. Die Innenfenster werden zeitgemäß wärmegedämmt.
Mauersegler-Kolonie: Ersatzquartiere während der Sanierung
Streng geschützte Mauersegler, die nur wenige Monate zum Brüten von Zentralafrika nach Europa kommen, haben sich das Gebäude als Brutplatz ausgesucht. Mauersegler nutzen Spalten und Ritzen als Nistplätze, vor allem an älteren Gebäuden mit Stuckverzierungen. Dabei kehren sie alle Jahre wieder an den gleichen Ort zurück, was bei geplanten Sanierungen dieser Gebäude zu beachten ist.
Bei der 1. Sanierung des Schleusengebäudes wurden zahlreiche Nistplätze an den Jugendstil-Ornamenten - den Blechblumen unter dem Dach - entdeckt. Gemeinsam mit Expert*innen der Wiener Umweltschutzabteilung wurde nicht nur bei der Erstsanierung sondern auch für die kommenden Sanierungsarbeiten ein Konzept für den Schutz und Erhalt dieser Nistplätze erstellt.
Die Blechblumen werden versetzt und außen an das Gerüst an 2 Seiten des Gebäudes in gleicher Höhe montiert. So bleiben die Nistplätze für die Mauersegler, die in den Blechblumen brüten, erhalten. Ein Anflug zu den Nistplätzen, die sonst hinter dem Gerüst liegen würden, bleibt so weiterhin möglich. Die Brutzeit beginnt im Mai und dauert bis zu einem Monat. Bereits Mitte Juli beginnen die ersten Mauersegler wieder abzuziehen.
Kosten und Beteiligte
Die Kosten für die Fassaden-Sanierung werden zu 2 Drittel von der Stadt Wien und 1 Drittel von der Republik Österreich getragen. Auftraggeberin der Sanierungsarbeiten ist viadonau.
Weiterführende Informationen
Stadt Wien | Wiener Gewässer
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