Schönheitsoperationen - Wiener Programm für Frauengesundheit

Der Prototyp des weiblichen Schönheitsideals, das Model, hat die Körpergröße eines Mannes, die Taille eines Kindes und das Gewicht einer Unterernährten.

In den Medien erscheint diese unerreichbare Körperform als "normal". Geschönte und digital bearbeitete Bilder stärken dieses unerreichbare Ideal, vor allem in den Köpfen junger Mädchen und Frauen.

Broschüre: Schönheit um jeden Preis?

Trotz aller Initiativen und Maßnahmen versuchen immer mehr Mädchen und Frauen durch ästhetische Behandlungen und Operationen einem virtuellen Ideal näher zu kommen. Doch dieser Entschluss sollte wohlüberlegt sein. Die Broschüre "Schönheit um jeden Preis? Ästhetische Operationen: Gut informiert entscheiden" bietet Frauen eine Entscheidungsgrundlage an und listet auch die seit 1. Jänner 2013 in Kraft getretenen, neuen Bestimmungen auf.

Broschüre "Schönheit um jeden Preis? Ästhetische Operationen: Gut informiert entscheiden": 1 MB PDF

Die Bestimmungen sehen unter anderem vor, dass ästhetische Operationen unter 16 Jahren verboten sind und dass bei Eingriffen an 16- bis 18-Jährigen psychologische Beratung verpflichtend ist. Besteht der ärztliche Verdacht, dass eine psychische Störung der Beweggrund für den Eingriff ist, dann gibt es auch für Erwachsene eine psychologische Beratung.

Genitalchirurgie

Es besteht ein Boom zu schönheitschirurgischen Eingriffen, weil immer mehr Frauen aller Altersgruppen in immer mehr Körperdetails einem bestimmten Bild entsprechen wollen. Das reicht mittlerweile so weit, dass Mädchen und Frauen darüber nachdenken, ob ihr Genital ausreichend schön ist.

Diese Unsicherheit und Unzufriedenheit trifft mit dem Angebot der Genitalchirurgie auf eine medizinische Lösung. Bei einem Großteil der Eingriffe fehlt jedoch eine medizinische Indikation. Außerdem sind die Sicherheit, die Durchführungsqualität und die Ergebnisqualität der Behandlungen nicht ausreichend in klinisch-wissenschaftlichen Daten dokumentiert. Jeder Eingriff in den Genitalbereich kann eine Irritation der Sexualreaktion verursachen. Darüber hinaus kann es zu Nachblutungen, Wundheilungsstörungen, Infektionen, narbigen Kontrakturen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr kommen.

Publikation "Leitlinien zur weiblichen Genitalchirurgie"

2010 wurden erstmals gemeinsam mit führenden Expertinnen, Gesellschaften und Organisationen "Leitlinien zur weiblichen Genitalchirurgie" entwickelt.

Leitlinien zur weiblichen Genitalchirurgie - Konsensuspapier, 2015: 1,4 MB PDF

Sie bieten eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema, sollen Frauen vor Risiken schützen sowie Ärzt*innen vor Eingriffen eindeutige Leitlinien an die Hand geben.

Die darin formulierten Eckpfeiler finden sich in dem 2013 in Kraft getretenen Bundesgesetz zur Durchführung von ästhetischen Behandlungen und Operationen (ÄsthOpG) wieder. Im Mittelpunkt steht der vorbeugende Schutz der Gesundheit und körperlichen Unversehrtheit von Frauen.

Bei der Erstellung der Leitlinien arbeiteten namhafte meinungsbildende wissenschaftliche Fachgesellschaften mit: Die Leitlinien wurden im Konsens von Gesellschaft für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie, Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, Gesellschaft für Psychologie in der Geburtshilfe, Wiener Ärztekammer, Frauenservice Wien (MA 57), Medizinische Universität Wien, Bundesministerium für Gesundheit sowie Bundesministerium für Frauen und Bildung erarbeitet und abgestimmt.

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