Schönheitseingriffe

Schönheitsoperationen oder Schönheitseingriffe werden am gesunden Körper gemacht. Sie sind medizinisch nicht notwendig. Jeder Eingriff ist mit einem Risiko für die Gesundheit verbunden.

Frauen und auch Mädchen müssen mit unrealistischen Schönheitsidealen zurechtkommen. Das macht großen Druck. Frauen gelten als schön, wenn sie groß und schlank sind. Groß wie ein Mann, aber mit der Taille eines Kindes. Gleichzeitig sind aktuell volle Lippen und Brüste modern. In den Medien wird diese unrealistische Körperform als "normal" dargestellt.

Bildbearbeitung fördert unrealistische Ideale

Auch bearbeitete Bilder, Verschönerungs-Apps und manipulierte Fotos von Influencer*innen verstärken und fördern dieses unerreichbare "Ideal". Mädchen und junge Frauen sind dafür besonders anfällig.

Behandlungen mit Botox und Fillern im Trend

Viele Aktivitäten in Schulen, Jugendeinrichtungen und auch in den Sozialen Medien weisen darauf hin, dass Schönheitsideale oft nicht der Realität entsprechen. Trotzdem riskieren immer mehr Mädchen und Frauen ästhetische Behandlungen und Operationen, um einem idealen Aussehen näher zu kommen.

Es gibt viele Angebote ohne Operation, sogenannte "minimal-invasive" Eingriffe. Dazu zählen Behandlungen mit Botox- und Filler-Injektionen.

Auch bei Eingriffen ohne Operation stellt sich jedoch die Frage der Risiken für die Gesundheit.

Wann ist ein Eingriff verboten?

Ästhetische Operationen, auch minimal-invasive Eingriffe, unter 16 Jahren sind verboten.

Bei Operationen ist für 16- bis 18-Jährige eine psychologische Beratung notwendig.

Für minimal-invasive Behandlungen wie Botox- oder Filler-Injektionen ist keine psychologische Beratung notwendig, aber man braucht die Einwilligung der Erziehungsberechtigten.

Bei Verdacht auf eine psychische Störung ist auch für Erwachsene eine Beratung Pflicht.

Wer darf Eingriffe durchführen?

Nicht jeder*jede Ärzt*in darf jeden Eingriff machen. Wer auf Nummer sicher gehen will, geht zu einem*einer Fachärzt*in für plastische ästhetische und rekonstruktive Medizin.

Kosmetiker*innen dürfen in Österreich keine ästhetischen Behandlungen mit Injektionen machen, also auch kein Filler oder Botox spritzen.

Info-Website "Wunsch und Wirklichkeit. Was Sie über Filler, Botox und Schönheitsoperationen wissen sollten"

Die Info-Website "Wunsch und Wirklichkeit" informiert über ästhetische Operationen und “kleinere Eingriffe“ mit Fillern, Botox oder Laserbehandlungen.

Sie gibt einen Überblick über:

  • Organisatorisches und Patient*innen-Rechte
  • Risiken und Nebenwirkungen
  • Tipps für das ärztliche Beratungsgespräch und Auswahl der Ärztin beziehungsweise des Arztes
  • Überlegungen zu Schönheitsbildern und dem Wunsch nach Veränderung
  • Ästhetische Eingriffe im Ausland
  • Anlaufstellen für Beratung

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Video-Serie zu Botox und Fillern

Eine 9-teilige Video-Serie "Botox und Filler im Check" richtet sich an junge Frauen und regt zum kritischen Nachdenken über minimal-invasive "Schönheitseingriffe" an.

Korrekturen auch im Genitalbereich

Schönheitsoperationen betreffen auch den Genitalbereich. Über die Medien hat sich eine sehr einheitliche und unrealistische Vorstellung der Vulva durchgesetzt. Sie soll wie die Vulva eines jungen Mädchens aussehen, die inneren Vulva-Lippen dürfen nicht herausragen. Ihre Form entspricht dann einer "geschlossenen Muschel".

Tatsächlich sehen Vulven sehr unterschiedlich aus und verändern sich natürlicherweise mit dem Älterwerden. Sie wirken bei erwachsenen Frauen nur sehr selten wie eine geschlossene Muschel.

Die Bilder verunsichern Frauen jeden Alters. Daher werden Operationen im Intimbereich häufiger. Die meisten Operationen sind medizinisch nicht notwendig. Die Risiken können erheblich sein. Jeder Eingriff kann die sexuelle Reaktion beeinflussen. Es kann auch zu Nachblutungen, Wundheilungsproblemen, Infektionen, Narbenbildung und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr kommen.

Leitlinien zur weiblichen Genitalchirurgie

Die "Leitlinien zur weiblichen Genitalchirurgie" bieten eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema und sollen Frauen vor Risiken schützen. Und sie geben Ärzt*innen klare Richtlinien für Eingriffe.

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