Bodyshaming - Wiener Programm für Frauengesundheit

Bodyshaming ist eine Form der Diskriminierung, Beleidigung und Demütigung von Menschen aufgrund des äußeren Erscheinungsbildes. Menschen, welche gesellschaftlich vorgegebene Vorstellungen von Attraktivität nicht erfüllen, werden abgewertet.

Soziale Netzwerke

Social Media sind Teil des jugendlichen Alltags und bringen eine neue Dynamik in die Auseinandersetzung mit Schönheitsidealen und Normvorstellungen. Zunehmend verbreitet werden gefährliche Körpertrends, die extreme Schlankheitsbilder spiegeln und zum Nachahmen auffordern - wie "Bikini Bridge", "Thigh Gap" oder "Collarbone Challenge".

Um ein besseres Verständnis dafür zu gewinnen wie Social Media basiertes Bodyshaming in den digitalen Lebenswelten 15- bis 19-jähriger Wienerinnen verankert ist, hat das Wiener Programm für Frauengesundheit 2016/2017 Studien zum Thema in Auftrag gegeben:

Besonders populär sind WhatsApp (95 Prozent), YouTube (93 Prozent) und Facebook (86 Prozent). Bildbetonte Plattformen wie Instagram und Pinterest werden von Mädchen signifikant häufiger genutzt. Sie posten generell häufiger Fotos von sich selbst als Burschen; dabei werden auch Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Mehr als die Hälfte der Jugendlichen gibt an, dass negative Foto-Kommentare häufig vorkommen.

Mädchen werden am häufigsten aufgrund ihres Aussehens im Allgemeinen und ihrer Figur kritisiert, Burschen wegen ihrer Haare/Frisur. Mädchen reagieren sensibler auf negative Bewertungen: Sie sind eher gekränkt bzw. schämen sich doppelt so häufig wie Burschen für ihren Körper/ihre Figur. Sie gaben auch an mit ihrem Äußeren dadurch unzufrieden geworden zu sein und an Selbstbewusstsein verloren zu haben.

Sich "im besten Licht" zu präsentieren, Stichwort "Selbstinszenierung" ist für alle selbstverständlich und Teil der virtuellen Praxis. Insbesondere Mädchen, deren gesellschaftlicher "Marktwert" vielfach nicht auf Fähigkeiten sondern auf ihr Äußeres reduziert wird, erhoffen sich dadurch Wertschätzung und Anerkennung. Schönheitsideale variieren allerdings, wie die Fokusgruppen zeigen milieuspezifisch: Extreme Schlankheitsideale greifen eher in den Bildungsschichten; weibliche Lehrlinge wollen zwar nicht dick sein, bewerten weibliche Kurven aber positiver als Schülerinnen.

Stärkung eines positiven Körpergefühls

Zwei junge Frauen machen ein Workout

Die auf Initiative des Wiener Programms für Frauengesundheit entstandenen Videos Bauch, Beine und Pommes nähern sich mit Schmäh den fragwürdigen Idealvorstellungen von Frauenkörpern an. Lifestyle-Influencerinnen, meist ohne fundierte Ausbildung, verbreiten heikle Fitness- und Ernährungstrends in sozialen Medien, denen Jugendliche, insbesondere Mädchen, nacheifern. Sie werden auf lustige und zugleich kritische Weise in den Videos "durch den Kakao gezogen".

Die Videos werden in sozialen Medien verbreitet und sollen dazu beitragen, dass Mädchen dazu bestärkt werden unbeirrt ihren eigenen Weg zu gehen und ein positives Körpergefühl zu entwickeln.

Weiterführende Informationen

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Strategische Gesundheitsversorgung
Kontaktformular