Ursachen von Schimmelpilzwachstum

Schimmelpilze befinden sich überall in der Umwelt, wo sie organisches Material zersetzen. Schimmelpilzsporen gelangen über die Luft auch in Wohnungen, wodurch es zu einem Schimmelpilzwachstum kommen kann. Sie können auf fast allen Materialien und innerhalb eines weiten Temperaturbereichs - von circa 0 bis 50 Grad Celsius - wachsen.

Schimmelpilze sind sehr anspruchslos, sie benötigen vor allem Feuchtigkeit. Feuchtigkeit ist daher der wichtigste Faktor für das Schimmelpilzwachstum an Wänden.

Feuchtigkeit in und an der Wand kann beispielsweise durch einen Wasserschaden oder durch eine Kondenswasserbildung entstehen, wenn sich Wasserdampf aus der Luft an einer kalten Fläche niederschlägt. Das geschieht, wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist beziehungsweise die Wand im Verhältnis zur Luft zu kalt ist. Zur Kondenswasserbildung reicht bereits eine Luftfeuchtigkeit von rund 80 Prozent an der Oberfläche aus.

Feuchtigkeitsbilanz

Entscheidend für die klimatischen Verhältnisse in der Wohnung ist die Feuchtigkeitsbilanz innerhalb der Raumluft.

Feuchtigkeit wird zum Beispiel durch Duschen, Baden, Kochen, Geschirrspülen und Wäschetrocknen produziert. Auch über den Atem der Bewohner*innen der Wohnung sowie über Aquarien und Topfpflanzen in der Wohnung wird Feuchtigkeit in die Raumluft abgegeben.

Einen Hinweis auf eine überhöhte Luftfeuchtigkeit geben beispielsweise mit Kondenswasser beschlagene Flächen von isolierverglasten Fenstern. Der hohe Dämmwert solcher Verglasungen verhindert üblicherweise einen Kondenswasserausfall bei einem "normgemäßen" Wohnraumklima von 20 Grad Celsius Raumlufttemperatur und 50 Prozent relativer Raumluftfeuchtigkeit. Erst wenn die Luftfeuchtigkeit den für die Kondensation relevanten Grenzwert überschreitet, fällt Kondenswasser auf der raumseitigen Scheibenoberfläche aus.

Durch das Lüften der Räume kann die Feuchtigkeit der Raumluft gesenkt werden. Die Wohnung kann über Schächte und Kamine, Einzelraumlüfter, Küchenabluft oder kontrollierte Wohnraumlüftung sowie durch die Bewohner*innen selbst gelüftet werden. Wichtig ist nur, dass durch das Lüften mehr Feuchtigkeit entsorgt als produziert wird.

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