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Gemeinderat, 45. Sitzung vom 27.11.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 105 von 111

 

GR Markus Ornig, MBA (fortsetzend): Ich glaube, ich werde auch die fünf Minuten nicht brauchen, wobei vielleicht schon, und notfalls überziehe ich, denn es gibt ja noch fraktionelle Restredezeit.

 

Ja, das ist natürlich jetzt eine Steilvorlage nach den Worten von Herrn Kieslich (Beifall bei den NEOS und von GR Jörg Neumayer, MA.), der uns eindrucksvoll gezeigt hat: Wenn man sich über Wählersuche als Fraktionsloser definiert, ist es schon durchaus spannend. Aber Sie werden Ihre Heimat finden, Herr Kieslich. Ich wünsche Ihnen alles Gute.

 

Zu einem Ort, der wesentlich schöner ist, glaube ich, als die FPÖ oder die Parteizentrale von Herrn Kieslich, möchte ich jetzt noch sprechen, nämlich zu den Wiener Bädern. Diese sind nämlich ein Ort, an dem viele Generationen sind, viele Menschen unterschiedlicher Herkunft, viele Menschen, die einfach nur eines gerne machen, nämlich im heißen Sommer ins kühle Nass zu springen. Dazu gibt es in Wien Gott sei Dank viele, viele Möglichkeiten, worauf wir sehr stolz sein können. Wir haben 38 Bäderstandorte in Wien und ein sehr, sehr vielfältiges Angebot, was Freizeit, Bildung - ich meine hier explizit das Schulschwimmen -, Gesundheitsvorsorge und Sport betrifft. Wir haben auch sehr erfolgreich den Blockbetrieb und das Frühschwimmen eingeführt und erhalten die Wiener Bäder nach wie vor als offene Einrichtung mit leistbarem und niederschwelligem Angebot. Ich glaube, ich habe die Geschichte hier schon erzählt: Ich war vor Kurzem in Brüssel, die haben 1 Bad, wir haben 38 - ich glaube, das kann sich sehen lassen. (Beifall bei den NEOS.)

 

Wir investieren 7 Millionen EUR jährlich für die Instandhaltung der bestehenden Bäder und haben beim Bäderbauprogramm 2030 Investitionen von zirka 20 Millionen EUR für das Jahr 2024 und 15,3 Millionen EUR für 2025 budgetiert. Ich möchte hier ganz kurz noch auf die größeren Projekte des Bäderbauprogramms eingehen: Zum Ersten das Großfeldsiedlungsbad, da wird es den Zubau einer Schwimmhalle um 16,6 Millionen EUR geben, dann das Simmeringer Bad, wo wir ebenfalls eine Schwimmhalle um 18,7 Millionen EUR zubauen, die Dachsanierung in der Donaustadt mit 2,9 Millionen EUR, in der Großfeldsiedlung ebenfalls eine Dachsanierung mit 3 Millionen EUR, das Höpflerbad und das Laaerbergbad, hier wird ein Hallenbad geplant und konzeptioniert, und beim Jörgerbad entwickeln wir auch Maßnahmen für eine zeitgemäße Nutzung. Das Hallenbad in der Seestadt Aspern ist ebenfalls in Konzeption.

 

Sie sehen, wir haben da einiges vor, und es hat mir auch über den Sommer extrem viel Spaß gemacht viele, viele Bäder zu besuchen. Ich habe überall sehr engagiert die Kantinen und die Bäderpommes durchgetestet. Das war ein kulinarisches Erlebnis und … (GR Johann Arsenovic: Man sieht’s!) Danke, Hans. Ja, man sieht es, aber der nächste Sommer kommt bestimmt und ich werde sicher weitermachen, denn bis ich 38 Bäder mit Pommes durchhabe - ich habe im letzten Sommer nicht alle geschafft.

 

Fernab der Pommes ist es wirklich sehr, sehr schön, zu sehen, was für ein vielfältiges Angebot in den Wiener Bädern herrscht. Wir schauen bei diesem vielfältigen Angebot natürlich auch, dass wir ein sogenanntes EEC, Energiespar-Contracting, machen, indem wir uns genau anschauen, wie wir energieeffizient in allen Wiener Bädern arbeiten können und auch Maßnahmen einleiten, die das verbessern. Das heißt, wir haben uns in diesem Jahr explizit das Floridsdorfer Bad, das Jörgerbad, das Kongressbad angeschaut. Da werden die Energiesparmaßnahmen bis 2025 umgesetzt. Wir reden da von Einsparungen von 1.800 Megawattstunden Fernwärme, 6 Megawattstunden Strom und 33.000 m³ Wasser/Abwasser im Kongressbad. Das bedeutet eine CO2-Reduktion von 40 t pro Jahr im Kongressbad. Ich glaube, das ist auch durchaus als klimaeffizient zu benennen. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Im Familienbad Reinlgasse haben wir die Wasserrutsche ausgetauscht mit Kosten von zirka 170.000 EUR. Mit diesem Projekt möchte ich auch schließen und lege die Rutsche zu meinem Nachredner oder meiner Nachrednerin - ich weiß gar nicht, wer jetzt kommt. - Vielen Dank. (Beifall bei NEOS und SPÖ sowie von GR Johann Arsenovic.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Kunrath, ich erteile es ihm. Selbstgewählte Redezeit sieben Minuten. Bitte, Herr Gemeinderat.

 

20.57.59

GR Nikolaus Kunrath (GRÜNE)|: Schönen guten Abend! Frau Vorsitzende! Hallo, Herr Stadtrat! Werte Kolleginnen und Kollegen! Und wenn noch jemand via Livestream dabei ist: Grüß Gott via Livestream!

 

Ich tue jetzt einmal etwas ganz Unübliches, ich lobe nämlich einmal die Stadt. Ich lobe nämlich für dieses Buch, den Integrations- und Diversitätsmonitor (das genannte Buch in die Höhe haltend), auch wenn er heute schon mehrmals zitiert worden ist, denn er zeigt tatsächlich Zahlen. Wenn auch Kollege Kieslich offenbar manche Zahlendreher hat, weil die Zahlen nicht ganz gestimmt haben, so ist es trotzdem wichtig, genau sehen zu können, was passiert. Wenn man sich zum Beispiel anschaut, dass der Großteil, nämlich 62 Prozent der seit 2014 neu zugezogenen Wienerinnen und Wiener mittlerweile entweder Matura oder Hochschulabschluss haben, dann zeigt sich sehr wohl, dass dieses Bildungsgeplapper, das heute mehrmals gekommen ist, tatsächlich nicht stimmt. (Beifall bei GRÜNEN und NEOS sowie von GRin Mag. Stefanie Vasold.)

 

Es wäre so manches auch leichter, wenn man sich zum Beispiel anschauen würde, wer was arbeitet und wie die Arbeitsteilung ist. 47 Prozent der in Wien geleisteten Arbeitszeit werden von Menschen mit Migrationshintergrund erbracht, und das ist weitaus mehr als in den Zahlen, die Herr Kiesling gebracht hat. (Ruf: Kieslich!) - Kieslich, Entschuldigung!

 

Ein dritter Punkt - und das betrifft mich jetzt ganz besonders - als Gegenpunkt: Menschen ohne Migrationshintergrund, also ohne jegliche Benachteiligungen, wie man auch sagen könnte, leben am geräumigsten und am günstigsten, nämlich mit 43,4 m² pro Kopf, und das um 8,12 EUR/m². Drittstaatsangehörige haben nur mehr

 

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