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Gemeinderat, 21. Sitzung vom 30.03.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 66 von 94

 

mige Photovoltaikanlagen und auch um die Kombination von Photovoltaik einerseits und Geothermie andererseits oder beispielsweise auch um die Kombination von Photovoltaik und Begrünungen. Es geht um Energiegemeinschaften, und es geht auch um liegenschaftsübergreifende Projekte. - Alleine im Hinblick auf dieses Energiethema sehen Sie schon, wie groß die Fülle an Möglichkeiten ist. All das kann gefördert werden.

 

Ein wichtiger Punkt in diesem Zusammenhang ist auch das Thema Kreislaufwirtschaft. Ich glaube, dass uns das Thema Kreislaufwirtschaft hier in diesem Haus noch sehr viel mehr beschäftigen wird, denn dieses ist ganz zentral im Zusammenhang mit der Klimakrise und auch im Zusammenhang mit Versiegelung. Es geht darum, uns viel mehr mit nachhaltiger Produktgestaltung und mit nachhaltigem Bauen zu befassen. Das Ziel der Kreislaufwirtschaft ist es, das Abfallaufkommen zu verringern und damit natürlich die Umweltbelastung insgesamt massiv zu reduzieren. Was aber auch noch in diese Grätzlförderung hineinfällt, ist das Thema der gemeinschaftlich genutzten Infrastruktur. Dazu gehören beispielsweise Gemeinschaftsräume und gemeinsam genutzte Mobilität.

 

Jetzt komme ich auch schon zum Thema „Grätzlmarie“. Die „Grätzlmarie“ ist sozusagen die kleine Schwester der „Grätzlförderung“. Ich habe es schon gesagt: Bis zu einem Fördervolumen von 30.000 EUR kann man hier Projekte einreichen. „Grätzlmarie“ hat das Ziel, das gemeinschaftliche Leben im Grätzl zu fördern und gleichzeitig innovative und nachhaltige Projekte umzusetzen. Ganz besonders angesprochen sind hier die Bereiche Wohnen, wiederum die Energieversorgung, der Verkehr, das Zusammenleben, und so weiter. Alles gemeinsam soll einen größeren Mehrwert für die Menschen vor Ort schaffen. Man könnte sagen: Es handelt sich eigentlich um ein Ideenbudget, weil die Menschen, die im Grätzl wohnen, aufgerufen sind, ihren eigenen Bereich zu gestalten, nämlich klimafitter, klimafreundlicher und vor allem menschenfreundlicher zu gestalten. Das dürfen wir dabei nicht aus den Augen verlieren, denn nichts anderes bedeutet dieses Wort klimafit.

 

Der Grätzlbeirat in Innerfavoriten hat konkret bereits die ersten sechs Projekte beschlossen, und ich möchte Ihnen diese kurz vorstellen. - Ein Projekt startet jetzt im Frühjahr mit den Nasch-Hecken. Dieses richtet sich natürlich im Speziellen an Kinder, aber auch an Erwachsene. Es geht um gesundes Naschen von neugepflanzten Himbeer-, Erdbeer- und Brombeersträuchern, et cetera. Damit soll einerseits Praktisches, aber auch ein Gefühl für Pflanzen und Tiere vermittelt werden, um diesbezüglich sozusagen einen näheren Bezug herzustellen und um gleichzeitig auch eine höhere Identifikation mit dem Grätzl zu vermitteln.

 

Ein weiteres spannendes Projekt ist sicherlich die Vorplatzbegrünung des Jugendtreffs im Arthaberpark. Die Jugendlichen gestalten ihren Jugendtreff mit und lernen dabei auch einiges über ihr Grätzl und wie sie selbst mithelfen können. In weiterer Folge sollen die Bewohnerinnen und Bewohner des Chancenhauses Obdach Favorita den gemeinsamen Innenhof des Chancenhauses begrünen. Das hilft vor allem sozial bedürftigen Familien mit ihren Kindern, denn diese erhalten dadurch Zugang zu frischem Obst und Gemüse.

 

Ein ganz spannendes Projekt sind auch die Fahrradwerkstätten in den Favoritner Parks. Dabei geht es um mobile Fahrradwerkstätten, wo die Kinder auch selbst lernen, ihr Fahrrad zu reparieren. Dabei erleben sie umweltfreundliche Mobilität mit viel Lust und Freude, können auch selbst mitwirken und Spaß haben.

 

Weiters soll das Projekt „Street-Photography, Portraits von FavoritnerInnen“ entstehen, und das soll auch in einer Ausstellung in einer Gebietsbetreuung präsentiert werden. Dabei geht es um den Alltag im Viertel und die Geschichte der Menschen, die hier leben. Im Mittelpunkt soll dabei die Community stehen, die über sich selbst reflektiert und ihr Grätzl ganz anders auch ein bisschen mit einer Außenperspektive wahrnehmen kann.

 

Ein besonders schönes Projekt ist auch das Projekt „Favoriten schmeckt“. Das wird eine Videoarbeit und Dokumentation, bei welcher Lieblingslokale in Favoriten digital dokumentiert werden. Es geht um Vernetzung mit Nachbarinnen und Nachbarn und das Erleben der böhmischen Spezialitäten im Grätzl. Das Motto lautet: „Beim Reden und Essen kommen die Leut’ z’sam.“ Auch das dient der Stärkung der Community beziehungsweise der Stärkung der Gemeinschaft in diesem Gebiet.

 

Ich meine, man bekommt im Hinblick auf diese Projekte schon einen sehr guten Eindruck davon, wie breit gefächert die Möglichkeiten sind und wie viele verschiedene Maßnahmen gefördert werden können. Der Innovationsgrad wird sehr niederschwellig ermöglicht, indem man eben ganz einfach ein Projekt einreichen kann. Die Projekte sollen das Grätzl klimafit und zukunftsfit machen, den Menschen im Grätzl zu Gute kommen und das Miteinander fördern. Sie müssen natürlich wirtschaftlich und sparsam sein. Die Umsetzung soll im Projektantrag realistisch beschrieben werden. Einreichen können natürlich die GrätzlbewohnerInnen, Geschäftsleute, Vereine, lokale Organisationen oder auch Hausgemeinschaften. Alle Informationen sind zu finden auf der Homepage der Gebietsbetreuung, die dabei natürlich immer unterstützt.

 

Abschließend noch: Bei „Grätzlmarie“ ist es wichtig, die großen und auch die kleinen Anliegen vor Ort aufmerksam mitzunehmen und die Menschen im Grätzl auf diese Reise mitzunehmen, denn Lebensqualität und Klimaziele können gemeinsam erreicht werden. Das ist der Wiener Weg, wie wir das erreichen wollen.

 

Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass mit den dabei geförderten Innovationen Wien weiterhin die lebenswerteste Stadt der Welt bleibt. Wir wollen diese Förderungen jedenfalls bis zum Jahr 2030 weiterführen und auch noch viele anderen Grätzl aufwerten. Besonders wichtig dabei ist, dass sich all diese Maßnahmen nahtlos in den Klimaplan der Stadt einfügen. - Danke.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Frau Berichterstatterin verzichtet auf das Schlusswort.

 

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