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Gemeinderat, 15. Sitzung vom 25.11.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 87 von 99

 

anderen Partei irgendwo ausgegeben wird, soll schlecht beziehungsweise vielleicht sogar kriminell sein, ist genau das, was so viele an eurer Politik zu Recht scheinheilig finden.

 

Jedes Inserat, das jemand anderer schaltet, ist schlecht und muss natürlich mit einer Straftat verbunden sein, und jedes Inserat, das die GRÜNEN in ihren Verantwortungsbereichen schalten, so wie es in der Vergangenheit auch in Wien übrigens zahlreich der Fall war, ist gut. Das ist unehrlich und scheinheilig.

 

Ja, Wien hat da ein Problem, Wien gibt unfassbar hohe Summen für zum Teil völlig sinnbefreite und inhaltslose Inserate aus, und das auf Basis von irgendwelchen fadenscheinigen Studien. Und ja, das ist das System der Wiener SPÖ, aber es gibt genauso zwei Steigbügelhalter dieses Systems, und das sind die GRÜNEN und die NEOS. - Vielen Dank.

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau GRin Weninger. Sie sind am Wort.

 

18.52.32

GRin Katharina Weninger, BA (SPÖ)|: Vielen Dank. Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

 

Auch wenn ich jetzt von Seiten der Oppositionsparteien seit der letzten Gemeinderatssitzung mit der Dringlichen Anfrage nicht sehr viel Neues zum Thema Stadtinformationsangebot bekommen habe, freue ich mich trotzdem, dass ich heute zur Umsetzung der Rahmenkommunikationspläne 2022 und 2023 reden kann. Ich möchte mich schon jetzt entschuldigen, wenn ich vielleicht ein bisschen redundant zu meiner letzten Rede bin, aber wir alle kennen ja das Kommunikationsprinzip die Macht der Wiederholung, und ich gebe halt die Hoffnung nicht auf, dass bei den Kolleginnen und Kollegen der Opposition dadurch irgendetwas hängen bleibt.

 

Wir sprechen heute also über den Rahmenkommunikationsplan, der heuer auf Grund des erstmals zu beschließenden Doppelbudgets auf zwei Jahre ausgelegt ist. Die Kommunikationsstrategie der Stadt Wien macht es möglich, wie Kollegin Emmerling vorhin schon gesagt hat, kosteneffizient und gleichzeitig flexibel jene wichtigen Informationen der Stadt Wien an die Wienerinnen und Wiener zu bringen, die sie auch benötigen. Und jetzt noch einmal: Wir sprechen in diesem Poststück über Zielgruppenkommunikation und nicht über Medienförderung, die war nämlich beim letzten Gemeinderat dran.

 

Sehr geehrte Damen und Herren, seit einigen Jahren gibt es nun die Beschlussfassung von Rahmenkommunikationsplänen, aber die letzten zwei haben uns gezeigt, wie wichtig diese Entscheidung war. Die letzten zwei Jahre war diese Kommunikationsart entscheidend, denn durch diese breite und übergreifende Planungsstrategie ist es erst möglich geworden, so schnell auf eine Situation zu reagieren, die uns vor zwei Jahren noch wirklich überrascht hat, nämlich die Pandemie. Vor mittlerweile fast zwei Jahren war es quasi von heute auf morgen notwendig, die Wienerinnen und Wiener darüber zu informieren, wie man sich richtig die Hände wäscht. Später haben wir dann darüber kommuniziert, wie die neuen Regeln im öffentlichen Raum oder zum Beispiel bei Veranstaltungen ausschauen. Auch das musste oft unglaublich kurzfristig passieren, weil die Bundesregierung, und das hat sich ja leider bis heute nicht geändert, meist am Samstag erst verkündet, was ab Montag gilt.

 

Außerdem hat die Stadt Wien schon früh und durchgängig auf eine zielgruppenspezifische Test- und Impfkampagne gesetzt, auch das im Gegensatz leider zur Bundesregierung, die, wie wir heute am Vormittag schon öfter gehört haben, schon vor dem Sommer die Pandemie als beendet erklärt hat und, aus dieser Logik heraus auch schlüssig, anscheinend keine Notwendigkeit mehr für breite Impfkampagnen gesehen hat. Die Rechnung haben wir jetzt präsentiert bekommen - einen erneuten Lockdown. Dass die Bundesregierung aber zuerst mit Pressekonferenzen überkommuniziert und dann nahtlos in ein Nichtkommunizieren übergeht, liegt vielleicht - wie am Vormittag ein paar Mal angesprochen - gar nicht an Überforderung, Ignoranz oder Wahltaktik, sondern einfach daran, dass es auf Bundesebene eben keinen solchen Rahmenkommunikationsplan gibt. Es ist nämlich neben verantwortungsvoller und vorausschauender Politik eben auch dieser Rahmenkommunikationsplan, der den Unterschied macht. Er ist es, der neben einer optimierten Möglichkeit der Vorausplanung vor allem auch die notwendige Flexibilität bietet. Nur so war es möglich, innerhalb von kürzester Zeit Ressourcen neu zu verteilen und auch schwer erreichbare Zielgruppen anzusprechen. Es war nämlich nicht egal, wann verzweifelte UnternehmerInnen, die sich von der Bundesregierung im Stich gelassen gefühlt haben, von den Hilfsleistungen der Stadt Wien erfahren. (Zwischenruf.) - Zum Beispiel, ja. Und die Inzidenzen in Wien im Gegensatz zu den anderen Bundesländern zeigen uns, dass es eben nicht egal ist, wie frühzeitig, liebe Kolleginnen und Kollegen der ÖVP, man schon beginnt, flächendeckend und zielgruppenspezifisch über Impfung & Co zu informieren.

 

Jetzt komme ich auch schon zum springenden Punkt: Bei einer Kommunikationsstrategie liegt das Hauptaugenmerk nämlich nicht auf dem Medium, mit dem man kommuniziert, sondern darauf, mit wem man kommunizieren will. Das ist nämlich die Aufgabe einer Stadt, das ist unsere Pflicht. Ja, es ist unsere Pflicht, diejenigen mit Informationen zu erreichen, die diese Informationen auch brauchen. Das Ganze ist keine Zauberei. Das macht jedes gute und wirtschaftlich geführte Unternehmen. Ein Zahnprothesenhersteller wird auch nicht auf die Idee kommen, im „Bussi Bär“ zu inserieren, genauso wie die Anmeldung für die Gästeliste in einer Disco selten über eine Faxnummer abgewickelt wird. Das macht nämlich relativ wenig Sinn. Für die Stadt Wien gilt dasselbe. Wenn ich über eine Einschreibungsfrist für die Kindergärten informieren möchte, dann werde ich schauen, welche Medien besonders häufig von jungen Eltern konsumiert werden. Oder wenn ich über die zahlreichen neugeschaffenen Radwege informieren möchte, dann werde ich auch schauen, wo genau diese Zielgruppe sich informiert. Um genau das herauszufinden und um zielgerichtet kommunizieren zu können, gibt die Stadt Wien jedes Jahr die sogenannte Mediendiskursstudie in Auftrag und veröffentlicht sie auch, denn Transparenz wird auch hier

 

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