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Gemeinderat, 37. Sitzung vom 24.05.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 22 von 70

 

meinderat, als Stadtrat, als Bürgermeister zusammengerechnet. Also es wäre durchaus interessant, einen zweiten Band von der Zeit 2003 bis heute herauszubringen, denn man sieht anhand der vielen Beiträge, die darin zu finden sind, welche Veränderungen es auch gegeben hat.

 

Ich habe damals auch gleich am Beginn deiner Tätigkeit als Bürgermeister eine Podiumsdiskussion mit den drei Bürgermeistern Leopold Gratz, Helmut Zilk und Michael Häupl organisiert. Ich glaube fast, das war eine der ganz wenigen, wenn nicht sogar die einzige Podiumsdiskussion mit diesen drei Bürgermeistern. Und ich muss sagen, ich war damals sehr beeindruckt, wie diese zum Teil unterschiedlichen Statements so kompetent die gesamte Entwicklung der Stadt der letzten Jahrzehnte und die Perspektiven für die Zukunft dargestellt haben. Nicht ahnend, dass ich mich in diese Reihe einordnen darf, war ich damals an diesem Abend Anfang der 90er Jahre sehr fasziniert, und es hat mich eigentlich bis heute nicht mehr losgelassen.

 

Ich freue mich sehr, dass du angekündigt hast, deine Kompetenzen der Stadt auch zur Verfügung zu stellen, insbesondere in dem Bereich, in dem du europaweit große Anerkennung gefunden hast, nämlich in der Verbindung von Wissenschaft, Wirtschaft, universitären und außeruniversitären Einrichtungen, insbesondere im Bereich Biotechnologie. Wie du begonnen hast, diese Schwerpunktsetzung in Wien umzusetzen, war das ein Themenfeld, das bei uns in Wien fast unbekannt war. Heute sind wir in Kontinentaleuropa wahrscheinlich gemeinsam mit München die zentrale Stadt im Bereich Biotechnologie. Also die Frage, wie man einen Wirtschaftsstandort unterstützt, indem man Cluster bildet, das hast du in diesem Bereich wunderbar ausgeübt und daran kann man sich auch für andere Themenbereiche ein Beispiel nehmen. Das sehe ich auch so, und ich werde vielleicht noch in einem späteren Punkt meiner Ausführungen darauf zu sprechen kommen, wo ich die Möglichkeit sehe, analog zu diesem Beispiel auch für die Zukunft Schritte zu setzen.

 

Aber ich möchte dir ganz herzlich danken. Es sind große Vorgaben, die du gemacht hast. Aber ich werde mich bemühen, nicht mit deinen, sondern mit meinen Schuhen zu gehen und kreativ die Stadt mit Ihrer und mit eurer Unterstützung weiterzuentwickeln. Aber dir ein herzliches Dankeschön auch an diesem Tag! (Beifall von den Amtsführenden Stadträtinnen und Stadträten sowie bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Die Punkte, die ich Ihnen heute präsentieren kann, bauen natürlich auf einer Koalitionsvereinbarung auf, die zwischen der SPÖ und den GRÜNEN getroffen worden ist. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich ein sehr treuer Mensch bin, im Privatleben genauso wie im politischen. Von daher ist es für mich selbstverständlich, dass Koalitionsvereinbarungen auf Punkt und Beistrich eingehalten werden und dass wir natürlich jene Themen abarbeiten, die noch vor uns liegen. Vieles ist erledigt. Manche der Themenschwerpunkte sind noch abzuarbeiten, und bis zur nächsten Gemeinderatswahl im Jahr 2020 sind diese noch offenen Punkte auch zu erledigen. Es ist durchaus noch viel zu tun, und ich freue mich da sehr auf diese Zusammenarbeit.

 

Ich möchte aber in meinem Willkommensgruß auch zwei Menschen miteinschließen, die meinen Lebensweg in besonderer Art und Weise begleiten: Das ist zum einen meine liebe Verlobte Irmi, wie der Vorsitzende schon angemerkt hat. Das Einzige, was uns von einer Hochzeit abhält, ist der Termin. Ich bin sehr zuversichtlich, dass ich in den nächsten Monaten mehr Zeit haben werde. Wir werden einen Termin … (Allgemeine Heiterkeit.) Wir werden … (Allgemeiner Beifall.) Aber es wird sich ausgehen, da bin ich zuversichtlich! (Weitere allgemeine Heiterkeit. - Bürgermeister Dr. Michael Häupl: Das war gut!)

 

Meinen zweiten Lebensmenschen möchte ich auch herzlich begrüßen, nämlich meine Mutter, die so wie ich doch am Beginn meines Lebens auch in einer durchaus sehr schwierigen Lebensphase war.

 

Meine Mutter war damals eine Arbeiterin in einer Fabrik, und ich erwähne das deshalb, weil diese Fabrik damals im 7. Bezirk in einem Hinterhof eines Gründerzeitgebäudes war, etwas, was man sich heute nicht mehr vorstellen kann. Der Neubau verbunden mit einer Fabrik auf mehreren Stockwerken ausgerichtet, eine Fabrik, die damals Kapseln für Siphonflaschen hergestellt hat und heute mittlerweile eine der ganz großen internationalen Betriebe ist, die für Airbags die Verschlüsse herstellt, ein international tätiger Konzern, jetzt mit Standort in meinem späteren Heimatbezirk Floridsdorf. Also er ist mit mir mitgezogen. Aber ich will damit zum Ausdruck bringen, dass sich die Stadt in diesen letzten Jahrzehnten auch sehr stark verändert hat, und dass wir auch die Aufgabe haben, diese Veränderungen immer auch im Auge zu haben, denn eine Stadt wie die unsere ist ein lebendiger Organismus. Ich habe den 7. Bezirk noch als einen Standort von Fabriken und Gewerbe kennen gelernt, wo LKWs täglich hingefahren sind, um aus- und abzuladen. Heute ein Bezirk mit einer sehr hohen Lebensqualität, mit einer sehr starken kulturellen Vielfalt. Ich freue mich sehr, dass die Philharmoniker in Schönbrunn spielen. Ich habe vor Kurzem die Wiener Symphoniker im MuseumsQuartier gehört, und das war ein Kulturerlebnis der Sonderklasse in einem Bezirk, der damals nicht wirklich reich an kulturellen Veranstaltungen und Einrichtungen war. Der 7. Bezirk ist deshalb attraktiv geworden, weil es über viele Jahrzehnte der Stadt Wien gelungen ist, durch gezielte Investitionen in die sanfte Stadterneuerung auch private Eigentümer davon zu überzeugen, ihr Eigentum zum Wohl der Mieterinnen und Mieter zu restaurieren, aber auch den eigenen Bestand zu sichern, und dass wir für diese Tätigkeit auch die höchste Auszeichnung der UNO bekommen haben, den sogenannten „Scroll of Honour“, nämlich nicht nur für die technische Restaurierung, das machen andere Städte auch, sondern für die soziale Dimension, die mit der sanften Stadterneuerung verbunden ist.

 

Jetzt möchte ich aber die Brücke in die Zukunft schlagen und mich bedanken, dass es im Wohnbauausschuss möglich war, dass wir gemeinsam an einer Novelle der Bauordnung gearbeitet haben - ich gehe davon

 

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