Gemeinderat,
59. Sitzung vom 29.04.2010, Wörtliches Protokoll -
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ein wenig scherzhaft ist – aber bei so einer langen Anfrage, es sind ja
immerhin, glaube ich, 34 Fragen, die Sie mir da gestellt haben, muss man schon
auch ein bisschen auflockern dazwischen –, wirklich deutlich bewiesen habe,
dass unsere Rechenwerke bis ins letzte Detail informativ sind und sehr, sehr
viele Auskünfte geben.
Ich komme zu den Fragen 13 bis 15, wo Sie eine Darstellung der
ausgegliederten Bereiche fordern. Ihre Ausführungen, sehr geehrte – in dem Fall
– Herren Gemeinderäte, vermitteln den Eindruck, dass der Voranschlag oder der
Rechnungsabschluss keinerlei Informationen hinsichtlich dieser ausgegliederten
Bereiche beinhalten, und dem ist selbstverständlich nicht so.
Ich habe großes Verständnis für das Interesse über die Kenntnis des
Ausmaßes etwaiger Zahlungen des Magistrats an solche Unternehmungen, und die
sind selbstverständlich in beide Richtungen, der Magistrat an Unternehmen und
umgekehrt, dargestellt. Die Befürchtung, dass es hier in diesem Bereich
Intransparenz gibt, ist nicht gerechtfertigt. Wie schon bei den Punkten 1 bis 3
dargelegt, sind Betriebskostenzuschüsse, zum Beispiel an die Wiener Linien,
aber auch Abgeltungen an die Wiener Museen oder zum Beispiel die Dotation des
Fonds Soziales Wien, im Rechenwerk klar ersichtlich. Jeder kann das eindeutig
nachlesen.
Natürlich müssen wir dem Umstand Respekt zollen, dass viele ausgelagerte
Bereiche eigenständige juristische Personen sind, eine eigene
Rechtspersönlichkeit haben und damit ihren jeweils geltenden gesetzlichen
Vorschriften unterliegen, Wirtschaftspläne und Bilanzen vorlegen. Und diese
Bilanzen wiederum, sehr verehrte Damen und Herren, sind selbstverständlich
öffentlich und, so weit ich weiß, auch auf der jeweiligen Homepage rund um die
Uhr weltweit einsehbar. Das heißt, hier gibt es selbstverständlich
Wirtschaftspläne, Bilanzen und Geschäftsberichte. Dass die dann natürlich den
Prinzipien der doppischen Grundsätze unterliegen, ist auch klar. Das
beantwortet aber auch die Frage, dass sie damit in den Rechnungsabschluss der
Stadt nicht ohne Weiteres eingliederbar sind, weil eben hier einerseits das
Prinzip der Doppik, andererseits das Prinzip der Kameralistik gilt.
Zusätzlich darf ich zum Thema Transparenz und Information auch noch
erwähnen, dass in allen diesen Unternehmungen und in all diesen Gremien auch
Vertreter und Vertreterinnen der Opposition drinnen sitzen. Allein in meinem
Ressort ist das die Wirtschaftsagentur Wien, das Kuratorium des WAFF, aber, so
weit ich mich erinnere, ist das genauso beim FSW zum Beispiel der Fall.
Die Fragen 16 bis 18 befassen sich mit finanz- und
wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Und da muss ich schon sagen, sehr
geehrte Damen und Herren, wenn wir so eine grundsätzliche Analyse auch noch
machen würden, würde das wirklich den Rahmen eines Voranschlages oder eines
Rechnungsabschlusses sprengen. Wir haben aber eine Vielzahl von Informationen
im Internet, Publikationen, woraus für die Opposition, aber vor allem für den
Bürger, für die Bürgerin wirklich alle Bereiche ersichtlich sind.
Ich kann allen Beteiligten nur eines ans Herz legen – ich habe nicht
alles mitgenommen, denn das hätte ich nicht „dazaht“, wenn ich das so
wienerisch sagen darf –, unser statistisches Jahrbuch. Ich schlage jetzt die
Seite auf, an der ich gerade gearbeitet habe, über die Frage der
Bruttowertschöpfung in den einzelnen Branchen, über die Beschäftigungszahlen,
Arbeitsmarktpolitik, die Sie hier ansprechen, sowieso, Außenhandel. Alles,
alles, alles ist da drinnen. Das heißt, was Sie hier fordern, sehr geehrte
Damen und Herren, ist wirklich vorhanden.
Genau dasselbe gilt für die Fragen 19 bis 21. Auch hier verlangen Sie
eine Aufstellung des Schuldenstandes und des Schuldenmanagements. Ich darf auch
darauf hinweisen, sehr geehrte Damen und Herren – offensichtlich haben wir da
vielleicht von unterschiedlichen Budgets gesprochen –, und müsste eigentlich
davon ausgehen, dass Sie das wissen: Auf Seite 205 ff sind alle diese
Informationen, ist der Schuldenstand der Stadt ganz genau aufgelistet. Also
diese Informationen, die Sie hier verlangen, sehr geehrte Damen und Herren,
gibt es bis ins letzte Detail. Die Rechenwerke beinhalten in dieser Beziehung
eine sehr klare und umfassende Darstellung, ja, es gibt sogar einen eigenen
Anhang im Sinne der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung der Europäischen Union
und auch eine ganz klare Zusammenstellung der Vermögens- und Schuldennachweise
bei Betrieben mit marktbestimmter Tätigkeit.
Zu den Fragen 22 bis 24: Da meinen Sie, dass wir die Umsetzung der
Verwaltungsreform ebenfalls ins Budget oder in den Rechnungsabschluss nehmen
sollten. Da denke ich, dass wir nun wirklich auf der – erlauben Sie mir den
saloppen Ausdruck – falschen Baustelle sind. Dazu gibt es eigene Arbeitsgruppen,
in denen zum Thema Verwaltungsreform gearbeitet wird. Sollten hier
Reformmaßnahmen kommen, die dann Auswirkungen auf unser Budget, auf unseren
Rechnungsabschluss haben, werden sie selbstverständlich in denselben eingehen.
Aber, ich denke, es kann keine Vermengung geben zwischen einem so komplexen und
schwierigen Bereich wie der Verwaltungsreform und unserem Budget. Das sind nun
wirklich zwei verschiedene Paar Schuhe.
Gerade wir in der Finanz haben schon sehr viel zum Thema
Verwaltungsreform getan. Hier gibt es ganz viele Modernisierungsmaßnahmen. Ich
denke zum Beispiel nur an die Einführung der Globalbudgetierung schon im Jahr
2002, zu einem Zeitpunkt, wo der Bund über das nicht einmal noch nachgedacht
hat, oder an die Grundsätze des New Public Management mit dem Wiener Weg der
Verwaltungsmodernisierung, ein ganz wichtiger Schritt in Richtung dezentraler
Ressourcenverantwortung.
Begleitet wird diese Entwicklung Wiens zu einem
output- und wirkungsorientierten Dienstleistungskonzern seit Langem durch den
Einsatz betriebswirtschaftlicher Instrumente, die Kosten- und
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SAP ermöglicht. Dafür werden wir auch immer wieder international als
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