Nationale und internationale Frauengesundheit

WHO/Europa

Die Weltgesundheitsorganisation WHO/Europa griff in den 1990er-Jahren die Kritik der Frauengesundheitsbewegung auf, dass Medizin, Forschung und Pharmazie sich nur am männlichen Körper als Norm orientieren und die gesundheitliche Versorgung die Bedürfnisse von Frauen vernachlässige.

Mehrere WHO-Konferenzen thematisierten die Verbesserung der Versorgungsqualität im Gesundheitswesen und gesundheitliche Chancengerechtigkeit zwischen den Geschlechtern. 1992 erklärte die Weltgesundheitsversammlung, dass "der Gesundheit von Frauen ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit und Dringlichkeit zugemessen werden muss" (siehe "Wiener Erklärung über die Investition in die Gesundheit von Frauen in den mittel- und osteuropäischen Ländern", 1994). Dieses klare Bekenntnis der WHO zu Frauengesundheit führte dazu, dass in Wien Frauengesundheit nachhaltig verankert werden konnte.

Der Austausch mit der WHO ist für das Wiener Programm für Frauengesundheit bis heute zentral: 2002 war es Gastgeberin der Internationalen Konferenz "Gender and Health" in Kooperation mit der WHO und der Europäischen Gesellschaft für Frauenforschung. 2013 organisierte das Wiener Programm für Frauengesundheit gemeinsam mit WHO/Europa und EIGE in Wien die Konferenz "Eliminating violence against women in Europe: intersectoral approaches and actions".

Frauengesundheit regional und national

Das Engagement der WHO für eine "frauenfreundliche Versorgung" inspirierte 1992 zur Gründung des ersten österreichischen Frauengesundheitszentrums, des FEM in der Semmelweis Frauenklinik in Wien. 1995 wurde das Netzwerk österreichischer Frauengesundheitszentren gegründet.

1995 wurde der erste österreichische Frauengesundheitsbericht und 1996 der erste Wiener Frauengesundheitsbericht vorgestellt. Dieser lieferte die wissenschaftliche Grundlage für die Gründung des Wiener Programms für Frauengesundheit. Der aktuellste österreichische Frauengesundheitsbericht ist von 2010/11.

2017 wird der nationale "Aktionsplan Frauengesundheit" vom Bundesministerium für Gesundheit und Frauen vorgestellt. Wesentlich daran mitgearbeitet hat die Frauengesundheitsbeauftragte a.D., ao. Univ. Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger mit dem Team des Wiener Programms für Frauengesundheit. Der Aktionsplan Frauengesundheit entwickelt Maßnahmen entlang der verschiedenen Lebensphasen von Frauen und beinhaltet 40 Maßnahmen für die Gesundheit von Frauen in Österreich. Das Wiener Programm für Frauengesundheit ist an der Umsetzung des Aktionsplans beteiligt.

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