Konzept für die Generalsanierung der Natursteinfassaden

Farbenspiel der Natursteine wiederherstellen

Video "Rathaussanierung schreitet voran"

Die Fassade des Wiener Rathauses besteht aus vielen unterschiedlichen Natursteinen, die jeweils eine eigene Farbe und Oberflächenstruktur besitzen. Nicht umsonst trägt der Entwurf des Architekten Friedrich Schmidt den Titel "Saxa loquuntur", auf Deutsch "Die Steine sprechen". Insbesondere durch den unterschiedlichen Verschmutzungsgrad kommt die Vielfalt der eingesetzten Steine jedoch nicht mehr zur Geltung. Eine Rückführung auf das ursprüngliche Erscheinungsbild mit dem schönen optischen Farbenspiel der Natursteine sowie die Wiederherstellung der verlorenen Formen und bildhauerischen Details ist daher das wesentlichste Ziel der aufwändigen Restaurierung. Zug um Zug sollen die Fassaden des Wiener Rathauses wieder in neuem Glanz erstrahlen.


Nachhaltige Erneuerung bildhauerischer Details

Rathausfront: symmetrisch gegliederte Fassade mit einem Zentralturm und vier Nebentürmen

Wiener Rathaus

Die Witterung hat auch den bildhauerischen Details stark zugesetzt. Die kunstvollen Figuren und Ornamente, die über die gesamte Fassade verteilt sind, sind teilweise verwaschen, abgebröckelt oder geschwärzt. Sämtliche Schäden sollen ergänzt oder rekonstruiert werden. Im Sinne der ursprünglichen Baugeschichte werden alle wesentlichen Materialergänzungen mit Naturstein ausgeführt. Auf den üblicherweise verwendeten Mörtel wird verzichtet, da die Ergänzung durch Natursteine deutlich nachhaltiger ist.

Umweltschonende Verfahren

Neben der Reinigung, Ergänzung und Rekonstruktion soll die Fassade so gefestigt und behandelt werden, dass die Verwitterungsprozesse in Zukunft verlangsamt werden. Auf bauchemische Substanzen wird dabei weitestgehend verzichtet. Festigungen werden nur vorgenommen, wenn sie unumgänglich sind. Auf eine Hydrophobierung (hydrophob bedeutet wasserabweisend) wird mit Ausnahme der Hauptfassade vollkommen verzichtet.

Elf Bauabschnitte 2012 bis 2024

Die Generalsanierung der Natursteinfassaden wird insgesamt rund zwölf Jahre dauern. Im September 2012 wurde mit dem 1. Bauabschnitt begonnen. Die elf Bauabschnitte wurden so festgelegt, dass sie jeweils innerhalb eines Jahres fertiggestellt werden können.

Betrieb im Rathaus möglichst unbeeinträchtigt

Die zahlreichen, öffentlich zugänglichen Veranstaltungen im Rathaus können auch während der Dauer der Restaurierung stattfinden. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten wurde ein Maßnahmenpaket festgelegt, das den unbeeinträchtigten Betrieb sowie Bedienstetenschutz während der Sanierungsarbeiten gewährleistet.

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