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Landtag, 8. Sitzung vom 24.11.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 12 von 68

 

schon die Situation, dass es in einigen Klassen kleinere Cluster gibt, wo es dann zu Teilsperren kommt.

 

Darum halte ich es für sinnvoll, dass es eine standardisierte Regel gibt, dass nach dem zweiten Infektionsfall in einer Klasse einerseits aus Sicherheitsgründen, andererseits aber auch aus bildungspolitischen Gründen die Klasse ins Distance Learning geht, und so alle Kinder - auch die, die isoliert oder in Quarantäne sind - am Unterricht teilnehmen können, wenn es ihnen gesundheitlich gut geht. Ich finde diese Regelung sinnvoll und auch praktikabel, und ich finde es auch wichtig, strenge Sicherheitsmaßnahmen zu erlassen, um die Schulen offen zu halten. Ich halte auch die Regelung, dass die Eltern, die ihre Kinder zu Hause lassen wollen, das auch dürfen, für sinnvoll, um da auf individuelle Bedürfnisse und auch auf Familienentwicklungen eingehen zu können. Ich stehe also hinter dieser Regelung, und wir werden diese in Wien auch so einführen.

 

Präsident Ernst Woller: Danke. Die nächste Zusatzfrage wird von Abg. Emmerling gestellt. Ich ersuche Sie um die Zusatzfrage.

 

10.01.02

Abg. Mag. Bettina Emmerling, MSc (NEOS): Guten Morgen, Herr Landeshauptmann-Stellvertreter!

 

Ich komme jetzt doch wieder zur Sprachförderung und zum Kindergarten zurück. Sie haben bereits ausgeführt, dass da massiv investiert und auch ausgebaut wird. Jetzt abseits der Sprachförderkräfte: Welche Maßnahmen kann man noch für die sehr frühkindliche Sprachförderung treffen? Was ist da geplant?

 

Präsident Ernst Woller: Bitte um Beantwortung.

 

Lhptm-Stv. Christoph Wiederkehr, MA: Wir haben bei der Intensivierung der Qualität und Quantität in der Sprachförderung zwei Zielgruppen: Die eine sind die Kinder selbst, um mit ihnen individuell zu arbeiten und sie zu fördern. Die zweite sind die Pädagoginnen und Pädagogen, um sie in diesem Prozess der Sprachförderung und Sprachentwicklung zu begleiten. Wir haben höchste pädagogische und sprachwissenschaftliche Standards, um da für bestmögliche Qualität zu sorgen.

 

Wir haben diese 50 neuen Personen, die schon im Feld arbeiten. Gleichzeitig haben wir auch zusätzliche SprachberaterInnen ab 2022 - 5 Personen -, die auch direkt als Anlaufstelle für die pädagogischen und elementarpädagogischen Einrichtungen zur Verfügung stehen werden. Und wir haben SprachteamleiterInnen, die die Sprachförderkräfte begleiten und so den direkten Kontakt auch zu den Kindergärten und Kindergruppen ermöglichen.

 

Darüber hinaus haben wir viele unterschiedliche didaktische und methodische Materialien, zum Teil auch in Kooperation mit privaten Anbietern. Was mir sehr, sehr gut gefällt, ist zum Beispiel „Papperlapapp“. Das ist eine mehrsprachige Bilderbuchzeitschrift für mehrsprachige Kinder, die wir an den Kindergärten zur Verfügung stellen und damit auch den Spracherwerb über aktuelles Material, das auch für Kinder spannend und interessant aufbereitet ist, begleiten.

 

Präsident Ernst Woller: Danke für die Beantwortung. Die 3. Zusatzfrage wird von Abg. Stadler gestellt. Ich erteile ihm das Wort.

 

10.03.10

Abg. Felix Stadler, BSc (GRÜNE): Vielen Dank. Guten Morgen, Herr Landeshauptmann-Stellvertreter!

 

Vielen Dank für die bisherigen Ausführungen. Ich möchte noch einmal auf die 15a-Vereinbarung zurückkommen. Sie haben ja schon gesagt, dass neu verhandelt wird. Das ist, glaube ich, an dem Kanzlerrücktrittswochenende leider ein bisschen untergegangen. Es ist aber unserer Meinung nach eine wirkliche Chance für die Elementarbildung, da mehr Geld hineinzustecken und etwas weiterzubringen, wenn alle Länder und der Bund gemeinsam daran arbeiten.

 

Sie haben auch ausgeführt, dass Sie bei dieser neuen 15a-Vereinbarung für eine flexible Mittelverwendung sind. Das ist aus Ländersicht natürlich verständlich. Trotzdem reden wir oft darüber, dass wir den Fleckerlteppich ein bisschen harmonisieren und einheitliche Regelungen und Standards setzen wollen. Daher meine einfache, aber konkrete Frage: Welche Positionen werden Sie in die Verhandlungen einbringen? Wollen Sie einheitliche Standards? Wollen Sie einheitliche Standards für ganz Österreich, und mit welchen Positionen wird Wien in die Verhandlungen gehen?

 

Präsident Ernst Woller: Bitte um Beantwortung.

 

Lhptm-Stv. Christoph Wiederkehr, MA: Danke für die Frage und für die Möglichkeit zur Präzisierung, was ich mit Flexibilisierung meine. Flexibilisierung heißt für mich nicht, alle Bundesländer können machen, was sie wollen, sondern Flexibilisierung heißt für mich, dass wir in Wien mehr Mittel für den qualitativen Ausbau verwenden können. Wir sind nämlich in Wien, auch im Bundesländervergleich, zum Glück sehr weit, was den quantitativen Ausbau anbelangt.

 

Bei den Drei- bis Sechsjährigen haben wir mittlerweile sogar eine leichte Überversorgung, die auch sinnvoll ist, zustande gebracht. Wir haben die niedrigsten Schließstage und die höchste Anzahl an Öffnungsstunden. Das heißt, wir sind im quantitativen Ausbau einfach sehr, sehr weit, und darum ist es mein Anliegen, in den Verhandlungen für Wien zu erreichen, dass wir auch in den qualitativen Ausbau investieren können. Ziel ist: mittelfristig kleinere Gruppen, ein besserer PädagogInnen-zu-Kind-Schlüssel.

 

Das können wir nur erreichen, wenn wir PädagogInnen auch besser unterstützen können, zum Beispiel indem wir Assistenzkräfte aufstocken oder mit zusätzlichen Fördermaßnahmen. Dafür müssen wir die zusätzlichen Gelder auch verwenden können, und darum ist ein Anliegen von mir Flexibilität, und natürlich mehr Mittel, denn wir geben in Wien fast 1 Prozent des BIP aus. Im bundesweiten Vergleich gibt es Bundesländer, in denen nicht einmal ein halbes Prozent ausgegeben wird.

 

Das heißt, wir sind da auf einem sehr, sehr hohen Niveau. Wir kommen 2023 das erste Mal auf die Summe von 1 Milliarde EUR, die wir in Wien für Elementarbildung ausgeben. Das ist gut und wichtig, und da hilft natürlich auch jede zusätzliche Million vom Bund. Wir wissen noch nicht, um wie viel es erhöht wird. Ich gehe nicht von den 1,2 Milliarden EUR aus, die in einer früheren Regierung einmal im Gespräch waren. Ich hoffe aber

 

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