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Landtag, 30. Sitzung vom 22.11.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 96 von 98

 

gegeben, 8 Grad minus, furchtbar, 1784/85/86. Damals hat es keine Fabriken gegeben, es hat keine Autos gegeben, es hat nicht den Hausbrand gegeben, und so weiter, und so fort. (Aufregung bei den GRÜNEN.) Trotzdem mussten die Menschen damit klarkommen. Und so gilt das für uns heute auch. Wir brauchen uns nicht selber die Schuld in die Schuhe schieben, sondern wir müssen forschen, wir müssen intelligent weitermachen. Wir brauchen uns nicht immer irgendwo dahinter verstecken, sondern wir müssen etwas weiterbringen, um Innovation in dieser Stadt auch voranzubringen. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Was machen wir? Wir machen die thermische Sanierung. Wir sanieren öffentliche Gebäude. Wir sanieren die Gemeindebauten. Das ist der Problemstoff von morgen, mit dem werden wir dann nicht fertig! Und da wissen wir dann nicht, was wir machen sollen. Das zerstört dann die Umwelt. (Heiterkeit bei Abg. Mag. Rüdiger Maresch.) Da halten wir uns, ja, die Hand am Kopf, ist richtig. Und unsere Kinder, der Herr Kollege Chorherr hat es gesagt, fragen: Wer ist dafür verantwortlich? Sie sind dafür verantwortlich (Heiterkeit bei den GRÜNEN.), ganz genau! Die GRÜNEN, die immer so großartig vom Umweltschutz reden, sind eigentlich dafür verantwortlich, dass genau das Gegenteil passiert. Wir haben 34 Millionen EUR 2016/17 ins Förderungsvolumen von der thermischen Sanierung gesteckt. Wir sehen das im Fall des Asbest. Die Asbestplatten sind heute Problemstoff. Die müssen heute schwerfällig entsorgt werden, die können nicht verwertet werden, die müssen auf der Deponie gelagert werden. Das heißt, furchtbare Schäden für die Zukunft. Und jetzt kommt die thermische Sanierung dazu! Wenn ich mir die Häuser, wenn wir da irgendwas machen, wieder derselbe Schmarren, derselbe ungute Dreck, den dann unsere Kinder und Kindeskinder in den Schuhen haben. (Zwischenruf von Abg. Dipl.-Ing. Martin Margulies.) Und die fragen sich dann: Wer war schuld? Ja, Sie können dann sagen: Der Herr Kollege Margulies war schuld (Heiterkeit bei den GRÜNEN.), in Ordnung.

 

Dann haben wir gehört, landwirtschaftliche Flächen werden umgewidmet, damit wir bauen. Wir haben ja den Druck für Wohnflächen, natürlich. In Wien haben wir nicht einen unbeschränkten Zugang zu landwirtschaftlichen Flächen. Das ist enden wollend. Es ist jetzt schon nichts mehr da. Wenn wir die Landwirte nicht so arbeiten lassen, wie sie wollen, weil die arbeiten ja nachhaltig, weil die Landwirte, die heute am Werk sind, waren auch schon vor 200 Jahren am Werk und haben hier auch schon landwirtschaftliche Produkte geschaffen und haben nachhaltig gearbeitet, weil sie wissen, mit dem Werkstoff landwirtschaftliche Fläche müssen sie auskommen. Nur, wenn wir mit den EU-Richtlinien immer größer werden, die Betriebe müssen größer werden, um dem Druck standzuhalten, weil sie ja den internationalen Marktpreis halten müssen. Das ist in Wien in allen Produktsparten halt leider nicht immer möglich. Dann kann ich nicht darauf schauen, dass ich auch nachhaltig arbeite. Deswegen ist auch viel in Umstellung, auch bei der Gemeinde Wien. Auch in den landwirtschaftlichen Betrieben der Gemeinde Wien wird viel auf biologische und nachhaltige Produktivität umgestellt. Ja, aber das zahlen wir. Das zahlen schon wir Wienerinnen und Wiener, dass das überhaupt passiert. Dass das funktioniert, dafür zahlen wir. Das muss man auch wissen.

 

Und was gibt es noch? Es gibt viele, viele Möglichkeiten, gerade in der Umwelt etwas zu tun. Wir müssen die Hot Spots in der Stadt verhindern, die Hitze-Hot-Spots. Und wie können wir das machen? Dachbegrünung, Wandbegrünung. Auf dem Gebiet gibt es genau fast nichts. Da haben wir die öffentlichen Gebäude, die wir dahin bringen könnten, dass die Dachbegrünungen und die Wandbegrünungen, also die Fassadenbegrünungen, dazu führen, dass es zu einer Absenkung der Mitteltemperatur in der Großstadt kommt, dass es erträglicher wird. Wir haben 2015 einen Antrag auf Erstellung von Grüngleisen gestellt. Grüngleise, was glauben Sie, wie innovativ das ist! Dort, wo nur die Straßenbahn fährt, wo nur Gleisfahrzeuge fahren, dort können wir Grüngleise schaffen. Eine wunderbare Aktion - abgelehnt. (Aufregung bei den GRÜNEN.) Abgelehnt von Grün (Abg. Mag. Rüdiger Maresch: Der D-Wagen wird gemacht, Herr Kollege!), abgelehnt von Grün! Ja, noch haben wir ihn nicht, noch haben wir ihn nicht. Wahrscheinlich müssen wir an die Regierung kommen, dass wir es endlich schaffen. Wir werden uns dazu bemühen! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Dann muss man auch wissen, der Grünraum ist natürlich ein Garant für die Artenvielfalt. Die Artenvielfalt bedingt auch, dass der Grünraum erhalten bleibt. Jetzt werden überall Honigbienen aufgestellt. Überall machen‘s die Honigbienen. Das ist jetzt der neueste Schrei. Was machen die Honigbienen? Die nehmen den Wildbienen das Futter weg. Die Wildbienen sterben aus, die Honigbienen sind da. Nur, die Honigbienen sind durch Krankheiten natürlich sehr in Mitleidenschaft gezogen. Das heißt, irgendwann einmal wird man mit den Honigbienen aufhören, die Wildbienen haben wir ausgerottet, nichts mehr bleibt über. Wir brauchen ja nicht domestizierte Tiere, um Wildtiere zu ersetzen. Das ist ja nicht der Sinn der Sache, um eine Umwelt zu gestalten und um eine Umwelt zu erhalten. Das ist wieder der falsche Weg, der gegangen wird.

 

Abfallvermeidung. Na ja, Kunststoffmüll, nächste Geschichte. 18 Prozent des in den gelben Tonnen eingelangten Mülls kann nur verwendet werden. Alles andere, was da drinnen ist, kann nicht verwendet werden oder muss der Verbrennung zugeführt werden, weil sie verunreinigte, sage ich jetzt, PVC-Teile, Plastikteile, also Kunststoffteile hat. Da gehört etwas verändert in der Verpackungsindustrie. Da können wir schon vorsorgen, damit die Müllvermeidung hergestellt wird. Nur, wenn da nichts passiert, wenn hier nicht weitschauend gearbeitet wird, haben wir wieder ein Problem mit der Umwelt, und wieder passiert nichts.

 

Solar, Wind sind sicher nicht das Gelbe vom Ei, wird aber sehr gefördert. Solar, logisch, geht nur bei Tageslicht, sonst haben wir dort keine Stromerzeugung, sonst reflektiert die Solaranlage sogar noch das Licht und trägt dazu bei, dass die Lichtverschmutzung sogar noch mehr wird anstatt weniger. Die wollen wir ja auch vermeiden, die Lichtverschmutzung. Für uns, wir sehen das nicht, aber wenn wir das aus dem All ansehen, dann ist das

 

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