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Landtag, 28. Sitzung vom 05.10.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 13 von 28

 

muss ich sagen, die Elternarbeit ist dort verpflichtend. Wir zwingen die Kindergärten, bei den städtischen hat es das sowieso gegeben, aber alle privaten, die das Geld von Wien nehmen, müssen mit den Eltern arbeiten. Es muss Elternsprechtage geben. Es muss Elternvertretungen geben, damit sich die entsprechend einbringen können. Das ist verpflichtend und wird auch von allen eingehalten.

 

Zur Nachmittagsbetreuung. Da muss man von der Anmeldesituation sagen, es stimmt, nicht alle Eltern wollen an jedem Schulstandort das Gleiche. Man muss hie und da ein bissel differenzieren. Aber was tatsächlich auch stimmt und faktisch belegbar ist, ist, wir haben eine zu starke Nachfrage auf verschränkte Formen. Um eine echte Wahlfreiheit zu schaffen, muss ich ja erst einmal so viele Plätze schaffen, damit ich auch die entsprechende Nachfrage decken kann. Ich kann nicht sagen, es gibt eine Wahlfreiheit, aber wir haben gar nicht genug Plätze, wenn ihr euch dafür entscheidet.

 

Also daher werden wir entsprechend auch mehr verschränkte Formen haben, die ja bei Weitem nicht die Mehrheit sind, nebenbei gesagt, wenn man was umwandelt. Es gibt Horte, es gibt die ganztägig geführten Formen. Aber wir werden auch die verschränkten Formen weiter ausbauen/müssen, damit es auch die Wahlfreiheit gibt, weil wenn man sagt, bitte, liebe Eltern, entscheidet euch, und sie sagen, na gut, dann mache ich eine verschränkte Form, dann müssen wir sagen, leider, es geht nicht, weil der ÖVP passt es nicht, wir können es nicht weiter ausbauen, Pech gehabt. Dann gibt es diese Wahlfreiheit eben nicht. Bis da mehr Gleichgewicht ist, werden wir es auf alle Fälle ausbauen. Dann kann man darüber diskutieren, ob man es aus ideologisch inhaltlichen Gründen auch weiterfördern will oder nicht. Bis dahin sind wir den Eltern auch entsprechend im Wort. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Zum Zusammenarbeiten. Zusammengearbeitet soll werden, das ist ja eh klar und geht ja auch gar nicht anders. Noch dazu, wo ja die Kompetenzen des Landes - wir können über Ferientage, über die Schulformen und vor allem über den Schulbau entscheiden, da haben wir ja schon ein wirkliches Mitspracherecht. Aber wie es direkt weitergeht, Schulgesetz, das ist ja eindeutige Bundessache. Also da ist die Zusammenarbeit zwingend vorgegeben. Ich bin auch sehr dafür. Es gibt jetzt übrigens auch das Angebot, dass wir die Stellen, die man uns gestrichen hat, wenn man so möchte, die 300 Pädagoginnen und Pädagogen im unterstützenden Bereich, wieder versuchen reinzunehmen. Es gibt das Angebot sowohl des Bildungsstadtrates, der gerade an mir vorbeigeeilt ist, als auch des Bürgermeisters, hier auch die Hälfte zu bezahlen, die Hälfte der Kosten zu übernehmen, wenn der Bund hier guten Willen zeigt und ebenfalls die Hälfte übernimmt. Das wäre echte Zusammenarbeit und nicht einfach Streichen und aufs Land abschieben. Das ist keine Zusammenarbeit. Das ist eigentlich schädlich für die Schulen und abzulehnen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Zum Kollegen Maximilian Krauss: Na ja, auch das Theresianum oder andere Schulen sind entsprechend ganztägig geführt. Ich würde sagen, sie sind teuer, aber ganztägig geführt. Und was von den katholischen Privatschulen gesagt worden ist, es ist ja kein Zufall, dass diese ganzen Schulen ganztägig geführte Schulen sind, die in bester Form eigentlich auch verschränkten Unterricht haben, sogar mit noch mehr Sport, und, und, und, als du öffentlich anbieten kannst. Dass man sich an dem orientiert, kann ja kein Fehler im öffentlichen Schulwesen sein (StR Maximilian Krauss: Aber die öffentlichen Schulen schauen anders aus als das Theresianum!), weil es doch merkwürdig ist, dass Kinder da entsprechend sehr gerne hingehen. Also das von der Konzeption her zu kritisieren, finde ich eigenartig.

 

In den öffentlichen Verkehrsmitteln ist es gar nicht unsicher, also das kann man sicher belegen. Dass die eine oder andere Geschichte am Schulweg natürlich schon passiert ist, das war ja auch der Grund für den Runden Tisch gegen Gewalt. Also da sind wir ja dran.

 

Beim Bildungsstandard weiß ich jetzt nicht - die Kindergärten, dass die entsprechend etwas bringen, sehen wir schon an der Schuleinschreibung. Rein quantitativ ist es schon so, dass mehr Kinder und die Kinder, die aus den Kindergärten kommen, besser Deutsch können als davor, die entsprechend hier schon im Land sind. Das ist nachweislich. Allerdings ist es auch nicht so, wie wir gehofft haben, dass alle entsprechend Deutsch können, um gleich dem Unterricht folgen zu können. Daher fordern wir jetzt auch ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr, weil es sich gezeigt hat, das eine Jahr hat eine objektive Verbesserung gebracht, aber nicht den Durchbruch, den wir erhofft haben. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Auch bisher war es natürlich so, dass sie ja nicht in der Klasse waren, sondern Stunden rausgenommen worden sind, also ein sehr ähnliches Modell, muss man ja real sagen, wie bei den Deutschklassen. Die Deutschklassen haben aus meiner Sicht nur den Nachteil, dass du dort separiert bist und nicht mit jemandem, der Deutsch kann, in der Pause so leicht reden kannst. Aber wir werden sehen, was das bringt, denn unsere pädagogischen Vorbehalte haben wir ja vorgebracht. Bei den Ziffernnoten bin ich schon darauf eingegangen, dass es ja bisher ein System gegeben hat, wo der Schulgemeinschaftsausschuss das entschieden hat und in der 4. Klasse ja sowieso wieder zu den heißgeliebten Noten zurückgeführt wurde, was übrigens hie und da die Motivation und Lernfreude eher kaputt gemacht, als gefördert hat. Aber das kann zugegebenerweise auch bei verbaler Beurteilung passieren. Also da kommt es sicher auf die Pädagogen an.

 

Zum Kopftuch. Zum sogenannten Kopftuchverbot möchte ich eine Sache sagen. Ich meine, die Geschichte, die es jetzt gibt und die es im Kindergarten gibt, ist ja etwas, das Wien schon immer gemacht hat, nur haben wir es polemisch nicht so genannt. Denn was jetzt passiert ist, wenn ein Kind so in den Kindergarten kommt, dann wird Elternarbeit gemacht. (StR Maximilian Krauss: Was bringt das?) Man spricht mit den Eltern. Man versucht, mit den Kindern zu reden. Man versucht, es aufzuarbeiten, und, und, und. Das ist das, was der Bund

 

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