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Gemeinderat, 37. Sitzung vom 25.04.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 31 von 103

 

standorten in den Bezirken im Juli und August zweiwöchige kostenlose Deutschkurse für Volksschul- und Mittelschulkinder anbieten. Ich glaube schon, dass wir uns mit diesen Angeboten wieder sehr vehement ein Stück mehr gegen das ungerechte Bildungssystem, das heute auch schon gefallen ist, in Österreich stemmen können. Für 8.000 Pflichtschülerinnen und Pflichtschüler gibt es eben diese kostenlosen Lernförderangebote mit dem Schwerpunkt Deutsch.

 

Ich hoffe, Sie haben die Akten eingehend studiert. Mit Interface und der Volkshochschule haben wir wirklich zwei wunderbare PartnerInnen, die, wie zum Beispiel Interface und die Bildungsdirektion, jetzt gemeinsam planen. Die Wiener Sommerdeutschkurse liegen heute zur Beschlussfassung vor, schon eingehend erwähnt von meiner Kollegin von den NEOS, spezifisch angeboten eben für außerordentliche PflichtschülerInnen. Wir haben da Förderung und Vertiefung in der deutschen Sprache, die total wichtig ist, nämlich auch Alphabetisierungskurse, die wir in diesem Zuge anbieten.

 

Wir haben, das sei nur kurz erwähnt, 3 Starttermine. Es werden jeweils 2 Wochen angeboten und Gruppen von maximal 16 SchülerInnen, die da gemeinsam lernen. Die Inhalte sind pädagogisch auf die Altersgruppe abgestimmt und Ausflüge und Exkursionen runden das Angebot der Sommerdeutschkurse ab.

 

Was ich eingangs mit dem anderen Punkt gemeint habe, auf den ich in dieser ganzen Debatte betreffend Deutschförderung und Deutschlernen unserer Kinder in dieser Stadt zu sprechen kommen möchte, sind die Deutschförderklassen. Bettina Emmerling, du hast es richtig gesagt, sie verweilen viel zu lange in diesen starren Klassen, sie werden ausgegrenzt, sie werden benachteiligt. Wir wissen, dass Eltern klagen, dass sie meinen, dass ihre Kinder von gleichaltrigen Sprachvorbildern abgetrennt werden, dass sie eben keinen Kontakt mehr haben. Wir wissen auch, dass Kinder befürchten, in ihrer sozialen Entwicklung hintan zu bleiben, und dass das fachliche Lernen generell auf der Strecke bleibt.

 

Wenn wir von Wirkung der Maßnahmen, die wir in Wien anbieten, sprechen, dann möchte ich auch, dass wir über die Wirkung der Deutschförderklassen sprechen, Kollege Stadler. 21 bis 55 Prozent der Schulkinder haben demnach die sprachbezogenen Ziele mit den Deutschförderklassen nicht erreicht. Wir haben also ein starres Konstrukt, wozu uns ja auch 90 Prozent der Pädagoginnen und Pädagogen und Schulleitungen rückgemeldet haben, dass es da unbedingt einer Weiterentwicklung und einer Verbesserung bedarf. Es wurde vom Minister und dem Regierungsteam die eigens in Auftrag gegebene Studie sehr sträflich behandelt, alleinig Sibylle Hamann habe ich gefunden, die sich da zu Wort gemeldet und gemeint hat, dass diese Begleitstudie eigentlich sehr konstruktiv und praxisnahe wäre und dass man sich eigentlich herzlich hätte bedanken sollen und man das sofort umsetzen könnte. Ich denke also, liebe Koalitionspartner im Bund: Macht da etwas!

 

Wir haben heute weiters die Sommerlernstationen, die seit 2016 von den Wiener Volkshochschulen angeboten werden, was mir total wichtig ist zu sagen, auch zur Beschlussfassung, und wollen sie um die VolksschülerInnen erweitern. Wir haben schon im Ausschuss darüber gesprochen, Felix hat die Punkte mit den verschiedenen Kosten schon angesprochen. Wir haben das Angebot um die Volksschulen, um die Volksschulkinder erweitert, also auch da mehr Mitteleinsatz, um eben VolksschülerInnen mitzunehmen. Was mir dabei auch besonders wichtig ist, ist dieses spielerische Setting in den Sommerlernstationen - auch schon erwähnt heute. Das ist für mich das Schöne, dass es da ein spielerisches Setting gibt, also auch wunderbare Methoden zum Einsatz kommen. Die Lernspiele arbeiten also in verschiedenen Sozialformen. Wir haben Fragen entwickelnde Lehr- und Lerngespräche, also ein wirklich schönes, rundes Programm an Methoden, die da mit den SchülerInnen zur Anwendung kommen.

 

Was mir auch total wichtig zu erwähnen ist, ist, dass wir mit dieser kostenlosen Lernhilfe der VHS einerseits gerade in Zeiten einer hohen Inflation, der Teuerung Eltern entlasten, aber andererseits auch den Kindern die Möglichkeit bieten, nicht ein so starres Lernen während der Sommerferien zu haben. Da möchte ich auch die Ferienlernstationen erwähnen, die in den Strandbädern Gänsehäufel, Kongressbad und Laaerbergbad zum Einsatz kommen. Da hat man das Lernangebot und dann, wenn der Kopf raucht und es zu heiß ist, springt man ins kühle Nass und kann sich abkühlen und dann wieder lernen. Mit diesem Angebot werden jenen Kids schöne Ferien ermöglicht, deren Eltern den Kindern solche Ferien sonst vielleicht nicht bieten können. (Beifall bei SPÖ und NEOS.) Das Angebot steht übrigens allen BadebesucherInnen offen, die sich in diese Freibäder begeben, jeder kann dieses niederschwellige spaßige Lernen eben auch nutzen.

 

Wir sind gemeinsam der Überzeugung, dass ein Lernen während der Ferien sinnvoll ist, denn gerade nach der widrigen Zeit der Pandemie und Corona ist vieles liegen geblieben, auch im Schulalltag, bei den Kindern beim Lernen. Es ist wichtig, die Schülerinnen und Schüler hier in Wien in Zeiten des Sommers beim Aufholen des Lernstoffs zu unterstützen. Mit diesen beiden Programmen haben wir wirklich wunderbare Programme auf der Tagesordnung. Wir sind wirklich überzeugt, dass wir mit diesen Programmen jene Kinder erreichen, die es brauchen.

 

Wie kommt man jetzt zu den Angeboten? Das möchte ich auch noch kurz erwähnen, nämlich: Wie erfahren Eltern und Kinder von diesen Angeboten? - Einerseits nimmt die Bildungsdirektion Kontakt mit den Eltern auf und informiert sie mittels mehrsprachiger Broschüren, andererseits gibt es auch mobile Teams vor Ort, die über die Angebote informieren. Wir haben zwei zugehörige Web-Seiten, die man auch anschauen kann. Ich bitte, diese auch weiter zu bewerben. Es geht ja bald, ab 2. Mai, mit der Anmeldung los. Wir haben mit „www.wienersommerdeutschkurse.at“ und „vhs.at/sommerlernstationen“ die beiden zugehörigen Web-Seiten, wo alle Informationen und Anmeldungen möglich sind.

 

Abschließend gesagt: In Wien ist uns jedes Kind wertvoll, es soll unabhängig vom Geldbörsel der Eltern zur

 

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