«  1  »

 

Gemeinderat, 25. Sitzung vom 28.06.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 27 von 106

 

Im Bereich des Wohnens haben wir uns als Fortschrittskoalition unter anderem große Ziele in Richtung des Klimaschutzes und der Klimawandelanpassung gesetzt, um das übergeordnete Ziel der klimaneutralen Stadt bis 2040 zu erreichen. Liebe Vizebürgermeisterin, Ihrem Büro, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsgruppe, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der dazugehörigen Abteilungen möchte ich an dieser Stelle wirklich ein großes Danke aussprechen für das unermüdliche Drehen an den kleinen und großen Rädern, um dieses Ziel zu erreichen. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Uns ist allen klar, dass der Gebäudesektor wirklich ein großes Rad ist, an dem gedreht werden kann, an dem weitere, viele kleinere und größere Räder noch dranhängen. Beim Neubau zum Beispiel sagen wir, ja, beim Planen, Errichten, beim Betreiben von Neubauten ist es ganz wichtig, dass wir diese Ziele verfolgen. Aber das fängt eigentlich schon viel früher an. Da spielen Klimaschutz, Energieerzeugung, Energieverbrauch eine große Rolle, auch bei den Bauträgerwettbewerben und der Entstehung der neuen Quartiere. Auf das Village im Dritten ist mein Kollege Stefan Gara letzte Woche eingegangen, da ist sozialökologische Nachhaltigkeit das Hauptthema der Quartiersentwicklung. Die Versorgung mit erneuerbarer Energie, die kompakte Bauweise, autofreie innere Bereiche, verdichteter Wohnbau, aber auch viele Freiräume sind umgesetzt worden.

 

Und für alle, die es bisher noch nicht mitbekommen haben, weil es heute einen Antrag diesbezüglich gibt: Die Stadterweiterung findet auf Industriegeländen bereits statt. (GRin Dr. Jennifer Kickert: Na sicher, Nordwestbahnhof!) Ich brauche nur Nordbahnhof, Sonnwendviertel und Nordwestbahnhof zu erwähnen. Das sind einerseits wirklich große Stadterweiterungsgebiete, die auf bereits versiegelter Fläche passieren, andererseits gibt es aber auch kleinere und mittlere, und ich komme hier auf Neu Leopoldau oder die Biotope City zu sprechen. Neu Leopoldau auf dem Areal des ehemaligen Gaswerkes Leopoldau ist auf 13,5 ha entstanden und rund 1.400 Wohnungen stehen jetzt dort inklusive sozialer Infrastruktur und inklusive 70.000 m² Gewerbefläche und viel, viel Freiraum.

 

Ein anderes Quartier am anderen Ende der Stadt, um das einmal umfassender darzustellen, ist eben die Biotope City, die Gartenstadt, ein ganz besonderes Grätzl auf den ehemaligen Coca-Cola-Gründen. Die Biotope City Wienerberg ist übrigens das weltweit erste offiziell klimafitte und „Green Pass Platinum“-zertifizierte Stadtquartier. Das sind tatsächlich Quartiere, die großteils realisiert wurden, weil die Entscheidungen in der Vergangenheit dahin gehend getroffen wurden, dass es in diese Richtung der Klimafitness und der Klimaresilienz weitergehen soll.

 

Was nun letztes Jahr verkündet wurde und schon in den Startlöchern ist, ist die Realisierung des 1. Wiener Wohnbaumprogrammes. Hier liegt der Schwerpunkt auf dem Thema, leistbare Wohnungen in Holz- und Holzhybridbauweise zu erstellen. Weitere Anforderungen, wie bei vielen anderen, sind Stärkung der Klimaresilienz, Digitalisierung und Energieversorgung dieser Bauten. Im Zeichen des 1. Wiener Wohnbaumprogrammes sollen in 3 Phasen in unserer Legislaturperiode 1.000 Wohnungen entstehen. Und die ersten Bauträgerwettbewerbe haben schon stattgefunden, davon sind sechs Liegenschaften im 21. Und 22. Bezirk betroffen. Da werden in dieser ersten Phase zirka 155 Wohnungen entstehen. Die weiteren Verfahren sind für dieses und nächstes Jahr schon geplant. Wien ist tatsächlich beim Klimaschutz ein internationaler Vorreiter, und das wollen wir als Fortschrittskoalition auch bleiben. Daher spielen klimaschonende Maßnahmen auch beim Errichten von neuem Wohnraum wirklich eine zentrale Rolle.

 

Deswegen erwähne ich jetzt nur noch kurz auch den Qualitätsbeirat, den wir voriges Jahr ins Leben gerufen haben: Dieser Qualitätsbeirat kommt überall dort bei den Stadtquartieren zum Einsatz, wo viele verschiedene Bauträger zusammenkommen, um die Qualitäten, die die Stadt Wien hier vorschreibt, auch einzuhalten und dahinter zu sein. Das ist sowohl von den gewerblichen, aber auch von allen Bauträgern eigentlich einzuhalten.

 

Aber nicht nur im Neubau, auch bei der Sanierung spielen Klimaresilienz und Klimawandelanpassungen eine große Rolle. Da haben wir als Fortschrittskoalition bereits im Jahr 2021 Investitionen in der Höhe von 125 Millionen EUR geleistet. Für jedes Objekt, das neu saniert wird, ist es wirklich sehr ratsam, auch die Sanierungskonzepte zu erstellen. Warum? Weil es einerseits verschiedene Bauteile betrifft, aber andererseits sind da auch verschiedene Gewerke gefragt und viel Wissen muss implementiert werden, damit diese Sanierung auch wirklich gut gemacht wird. Zum ersten Mal werden mit der Novelle, die voriges Jahr im Herbst beschlossen wurde, diese Konzepte in der Höhe von 5.000 EUR beziehungsweise 50 Prozent der Investitionskosten auch schon gefördert. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Eine gute Beratung, und weil der Anlauf und die Herausforderungen derzeit sehr groß sind, ist die „Hauskunft“, die es bereits seit 2020 in Wien gibt. Aber man sieht einfach, in den letzten Jahren ist der Bedarf dermaßen gestiegen, dass es im Jahr 2021 bereits 1.000 Beratungsgespräche gegeben hat, momentan finden im Monat in der „Hauskunft“ ungefähr 250 Beratungen statt. Der Fokus liegt ganz klar bei der Information über die Möglichkeiten zur Umstellung auf eine CO2-neutrale Heizung sowie dem Anzeigen der möglichen Förderangebote, mit denen die Stadt Wien in die Sanierungen investiert. Die Sanierung von einzelnen Wohneinheiten und Wohnobjekten ist tatsächlich wichtig.

 

Was noch wichtiger und in meinen Augen wirklich ein gutes Projekt ist, ist auch das Projekt „Favoriten Plus“, das gerade in Wien Favoriten umgesetzt wird. Da gibt es auch wieder zwei Förderschienen: Einerseits werden die Gemeinschaftsprojekte gefördert, die sich mit dem Thema Klimaschutz, Klimaresilienz und Zusammenhalt auseinandersetzen, und andererseits gibt es auch die Grätzlmarie, das sind innovative Klimalösungen. Es werden bauliche technische Maßnahmen gefördert und Zielgruppen sind hier die Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer. Und dann gibt es auch die Möglichkeit, entweder

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular