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Gemeinderat, 13. Sitzung vom 22.09.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 15 von 118

 

dien, das Monitoring, das alles hat ja schon in Diskursen mit Expertinnen und Experten dazu geführt, diese 7. Programmperiode, die 2021 begonnen hat, mit diesem Jahr schon auf neue Beine zu stellen, ein Strategiekonzept zu entwickeln. Dieses Strategiekonzept basiert auf vier wesentlichen Grundlagen, banal oder zusammengefasst gesagt: Der Kern, den ich schon ein bissel ausgeführt habe, der bleibt wichtig und soll auch weiterhin der Kern des OekoBusiness-Projektes sein. Das Thema Vernetzung soll noch größer geschrieben werden. Es gibt einen Fokus auf den gesamten Impact über die knallharten ökologischen Fakten hinaus bis zum Social Return on Investment. Und ja, wir haben Mut zum Sprung, Mut, auch OekoBusiness nach 20 Jahren weiterzudenken. Also wir werden in dieser Regierungsperiode gleich zwei Mal weiterentwickeln, weil wir 2021 mit dieser Programmperiode begonnen haben und eben ein Teil dieser Strategie für diese Periode ist genau dieses Weiterdenken.

 

Wenn ich ein bissel zu diesen vier Punkten, diesen vier Säulen ausführen darf: Was meine ich mit „Der Kern bleibt wichtig“? Das ist die professionelle externe Beratung und Begleitung, die sicherstellt, dass wir die Maßnahmen dokumentieren, dass es messbare umweltrelevante Verbesserungen im Betriebsablauf gibt, dass man die eben auch anschauen kann, monitoren kann und dass es eine externe Bilanzierung gibt auf der Basis einer Datenbank. Und das, glaube ich, ist besonders wichtig, man soll ja auch was davon haben, dass die erfolgreichen Unternehmen ausgezeichnet werden, dass wir als Stadt auch sagen, OekoBusiness ist etwas, das dazu führt, dass ich mir als Unternehmerin und Unternehmer sozusagen auch auf die Schulter klopfen kann. Also diese Kernfunktionen bleiben auch jetzt in der 7. Programmperiode erhalten.

 

Das Thema Vernetzung habe ich vorher schon erwähnt. Es ist einfach so, dass OekoBusiness mehr ist als co-finanzierte Beratung. Ich hoffe, das ist ein bissel herausgekommen, es ist ein richtig, richtig großes Ding. Deshalb haben wir bereits 2019 erste Schritte zu einer noch stärkeren Vernetzung zwischen UnternehmerInnen und anderen Stakeholdern, aber auch von UnternehmerInnen untereinander gesetzt. OekoBusiness soll ein Rahmen sein, der die Unternehmen beim Verändern einer Wirtschaft hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft in der Stadt zusammenbringt. Auf Basis dieser Erfahrungen und einer seit Ende 2020 vorliegenden wissenschaftlichen Studie von IMC FH Krems wird diese Schiene in den nächsten Jahren ausgebaut werden. Man kann sich das so vorstellen: OekoBusiness Wien soll ein Vernetzungs-Hub sein, ein Vernetzungs-Hub werden für die UnternehmerInnen untereinander und alle Stakeholder im Zusammenhang.

 

Fokus auf den gesamten Impact habe ich auch besprochen, als dritten Punkt ein bissel auszuführen. Wie gesagt, es gibt den Impact auf die reinen Clean-Production-Maßnahmen, direkt eingesparte Tonnen CO2, nicht gefahrene Transportkilometer, alles das, was ich schon erwähnt habe. Aber das wird eben durch die „Social Return on Investment“-Fakten überstiegen, die wir auf der Basis dieser Studie anschauen können. Das ist auch eine neue Art der Wirkungsmessung. Die soll ausgebaut werden, die soll sicherstellen, dass wir noch detaillierter erfassen und darstellen können, was wir erreichen. Das ist deshalb wichtig, weil alle diese Faktoren auch im Zusammenhang stehen zwischen dem System Development Goals der UNO und der Wiener Nachhaltigkeitsstrategie, die sich ja in unterschiedlichen Dokumenten wie zum Beispiel der Smart-City-Rahmenstrategie ausdrückt. Also wenn wir ein Programm machen, dann wollen wir auch zeigen, dass das Impact hat auf alle strategischen Ziele, die wir als Stadt haben.

 

Und jetzt zum Mut zum Sprung. Wir wollen auch OekoBusiness neu denken. Das ist ja auch das Ziel, das wir uns im Regierungsprogramm gestellt haben. Und schon diese Programmperiode, wo wir vieles neu machen, bietet den Rahmen dazu. Wir wollen eben in den nächsten Jahren parallel zu einer kontinuierlichen Entwicklung auch völlig neue Dinge ausprobieren.

 

Da hat der strategische Prozess spannende Anregungen gebracht, zum Beispiel dass man in Ergänzung zum Beraten auch, man würde auf Neudeutsch „nudging“ dazu sagen, also ein Anstupsen konkreter Anreize, Aufbau, dass man temporäre Entwicklungs- und Finanzierungspartnerschaften für neue Initiativen macht, also wir nennen das OekoBusiness-Bubbles. Das sind jetzt nur zwei Möglichkeiten, damit man sich vorstellen kann, was wir alles in diesem umfassenden Strategiekonzept, das jetzt schon Teil dieser neuen Programmperiode ist, an möglichen Weiterentwicklungen andenken.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 4. Zusatzfrage kommt von den GRÜNEN, GR Dipl.-Ing. Margulies, bitte.

 

10.10.36

GR Dipl.-Ing. Martin Margulies (GRÜNE): Sehr geehrter Herr Stadtrat, lieber Jürgen!

 

Nachhaltiges Wirtschaften in der Stadt hat natürlich auch viel mit nachhaltiger Beschaffung durch die Stadt zu tun. Auch viele Unternehmen haben im Rahmen des OekoBusinessPlans da kooperiert und von der Zusammenarbeit profitiert. Ich möchte daher auf einen Punkt das Augenmerk lenken, was sozusagen die ökologische Beschaffung im Lebensmittelbereich betrifft. Jetzt weiß ich, dass Sie nicht direkt die Aufträge vergeben, weil Schulen, Kindergärten beim zuständigen Stadtrat sind, Krankenanstaltenverbund, Kuratorium Wiener Pensionistenheime beim StR Hacker. Nichtsdestoweniger, wie funktioniert bei Ihnen die Diskussion in der Stadtregierung, um auch in diesen Bereichen, insbesondere zum Beispiel beim KWP, den manchmal schon recht hohen Bioanteil bei den Lebensmitteln doch noch deutlich anzuheben. Weil, was weiß ich, beim KWP ist es zum Beispiel nach wie vor noch unter 30 Prozent, während es in Schulen und Kindergärten schon bei 50 Prozent ist. Wie funktioniert da die Diskussion in der Regierung, um da noch weiter voran zu kommen?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.

 

Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Vielen Dank für die Frage. Ich glaube auch, dass du da einen

 

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