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Gemeinderat, 70. Sitzung vom 24.06.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 15 von 147

 

Verbände sehr rasch Unterstützungsleistungen bekommen und dann auch die Trainer wieder beschäftigen können. Entweder durch tatsächliche Leistungserbringung, indem der Boxtrainer wieder Boxen trainieren darf, oder der Boxtrainer darf dann zwar nicht Boxen im Sinne von Körperkontakt trainieren, aber ein ordentliches Krafttraining kann man trotzdem machen. Das könnte er auch jetzt schon machen.

 

Also ich glaube, es ist wirklich wichtig, auch diese Non-Profit-Wirtschaftsbereiche wieder in Schwung zu bringen. Wie gesagt, ich bin da auch in ständigem Austausch mit dem Sportminister, auch heute wieder. Wie ich jetzt gerade gelesen habe, gibt es auch ein bisschen Bewegung, was Sportstätten betrifft. Also ich weiß noch keine Details, ich habe jetzt nur die APA gelesen, so wie Sie wahrscheinlich auch. Ich glaube, man muss der Regierung Mut machen, diese ganzen Wirtschaftsbereiche wieder in Schwung zu bringen. Dann hat das die Folgewirkung, dass dann auch Trainerinnen und Trainer wieder Perspektiven bekommen. Die stehen aber nicht alleine da, sondern weite Wirtschaftsbereiche sind betroffen, ich habe das auch schon mehrfach gesagt, das macht mir auch wirklich große, große Sorgen, denn die kleinen Unternehmen, die Einzelpersonen oder die KMUs, sind sozusagen in Wirklichkeit die Basis unseres gesamten Wirtschaftssystems, und dort brauchen wir dringend, dringendst wirkliche Impulse.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 2. Zusatzfrage kommt von der ÖVP. Frau GRin Mag. Hungerländer, bitte.

 

10.03.22

GRin Mag. Caroline Hungerländer (ÖVP): Danke und guten Morgen, Herr Stadtrat!

 

Ja, zur vorherigen Frage, zu den Kontaktsportarten: Ich habe bei den Vereinen, bei denen ich es mitbekomme, den Eindruck, dass die Trainer sehr wohl das Beste machen, um weiter trainieren zu können, dass es ihnen ein Anliegen ist, dass ihre Sportler jetzt nicht weiterhin ruhen. Ich glaube, der Herr Bundesminister hat gesagt, dass es ab 1. Juli möglich sein dürfte. Ich glaube, das ist eine große Erleichterung für uns, aber es ist natürlich auch klar, dass kein Verein einen Covid-Fall haben möchte und dort zur Verbreitung beitragen möchte, aber meine Einschätzung ist, dass die Vereine so gut wie möglich mit dieser Situation umgehen und Auswegmöglichkeiten suchen.

 

Meine eigentliche Frage bezieht sich auf etwas, was wir schon lange vor Corona gefordert haben, nämlich eine Initiative, die es in Graz gibt und die zwei Dinge, die Corona jetzt bewirkt hat, lösen könnte, nämlich einerseits das Problem, dass Kinder seit Corona weniger Sport machen, wie wir wissen, und andererseits das Problem, dass Vereine mehr junge Mitglieder brauchen: Das ist der Grazer Sportgutschein, wir haben schon öfter darüber geredet. Meine Frage: Ist der auf Ihrer Agenda, ist das etwas, was Sie sich vorstellen können, noch anzugehen?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.

 

Amtsf. StR Peter Hacker: Ja, ich habe das immer gesagt, ich bin kein radikaler Gegner der Sportgutscheine, er muss nur in ein Gesamtsystem eingebettet sein. Ich will das nicht ausschließen, aber das ist im Augenblick nicht unsere Herausforderung. Im Augenblick ist die Herausforderung - das sage ich wirklich zu meinem Leidwesen und sage es auch durchaus mit Unverständnis -, dass wir in der Schule den Sport sehr stark unterbunden haben. Ich halte das für nicht vernünftig, ehrlich gesagt, auch nicht für notwendig. Ich glaube, dass die gesamte Bevölkerung, das gilt auch für Kinder und Jugendliche, verstanden hat, dass Distanz etwas Gescheites ist, dass Körperkontakt, vor allem dann, wenn man sich sportlich betätigt, vermieden werden soll. Ich glaube, dass es daher genug Möglichkeiten gibt, auch in der Schule wieder Sport zu betreiben, bei dem man nicht unbedingt gleich rangeln oder raufen muss. Das Gleiche gilt natürlich für den gesamten Sportbereich.

 

Ich glaube, als nächster Schritt ist es einmal wichtig, den Sportbereich überhaupt wieder in Bewegung zu bringen, die Vereine wieder in Bewegung zu bringen. Ich denke, wir machen gute Förderungspolitik, auch im Nachwuchssport. Es liegt dann bei den Verbänden und bei den Vereinen selber, sich auch Initiativen zu überlegen, da können wir natürlich als Stadt unterstützen. Wenn die Verbände der Meinung sind, dass eine Gutscheinaktion hilfreich ist, spricht da nichts dagegen, darüber zu diskutieren, das war immer meine Meinung. Ich glaube, im Moment würde es ins Leere gehen, weil ja Sportstätten noch nicht geöffnet sind, aber wie gesagt, meine Meinung ist, wenn die Verbände das initiieren wollen, habe ich überhaupt nichts dagegen, dass es auch einen Gutschein geben soll.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 3. Zusatzfrage kommt von den GRÜNEN. Herr GR Arsenovic, bitte.

 

10.06.15

GR Johann Arsenovic (GRÜNE): Sehr geehrter Herr Stadtrat, herzlichen Dank für die Beantwortung der Anfrage.

 

Ich glaube, wir alle haben in den letzten Monaten in allen Lebensbereichen mit vielen durch Corona bedingten Herausforderungen leben müssen. So auch der Herr Vizekanzler und Sportminister, deswegen möchte ich vielleicht jetzt gleich vorweg ein paar gute Nachrichten los werden, die ich erst heute erfahren habe. Ab 1. Juli gibt es Erleichterungen der Kampfsportarten, ganz wichtig auch bei den Amateurfußballvereinen, die ab 1. Juli wieder den Mannschaftssport werden ausüben können. Was auch ganz wichtig ist, Sie haben es angesprochen: Der Vereinsfonds, der NGO-Fonds, der schon vom Parlament bewilligt worden ist, ist in den nächsten Tagen online. Da geht es darum, dass man jetzt noch das Callcenter fertig machen muss, und dann ist er für alle Sportvereine abrufbar.

 

Zu meiner Frage: Was man neben den durch Corona notwendig gewordenen Erste-Hilfe-Maßnahmen nicht aus den Augen verlieren darf, sind natürlich Investitionen in die Zukunft. Deshalb würde mich interessieren, was sich in den letzten Monaten abseits der Corona-Maßnahmen im Sportbereich innerhalb der Stadt Wien getan hat.

 

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