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Gemeinderat, 3. Sitzung vom 16.12.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 82 von 101

 

die FPÖ ist nicht blau zur Welt gekommen. Kinder denken nicht von sich aus, dass nur Mutter-Vater-Konstellationen die einzig richtigen wären, und erst die Sozialisierung, die Institutionen bewegen sie zu oft in die eine oder andere Richtung. Wir müssen alles daran setzen, dass es nicht die rückwärtsgewandte Richtung, die rückwärtsgewandte Sicht auf die Welt ist.

 

Dafür setzen wir uns ein und wir hoffen diesbezüglich auf einen parteienübergreifenden Schulterschluss mit den progressiven Kräften dieses Hauses, damit Kinder wie N. sich irgendwann nicht mehr dafür rechtfertigen müssen, ob sie jetzt ein Schlafkleid oder ein Nachthemd tragen. Vielen Dank.

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als Nächste zu Wort gemeldet ist GRin Janoch, und ich erteile ihr das Wort.

 

18.05.21

GRin Silvia Janoch (ÖVP)|: Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

Einleitend möchte ich ein paar Worte zum Kindermuseum ZOOM sagen, um meine Rede nicht allzu negativ gestalten zu müssen. Allzu viele positive Aussagen wird es angesichts des Regierungsprogramms in den kommenden Jahren von mir wahrscheinlich nicht geben. Warum? Weil es doch eine Fortschreibung des bisherigen roten Bildungsprogrammes ist. Das ZOOM Kindermuseum ist eine coole Einrichtung und erinnert uns daran, dass Kinder aller Altersstufen pädagogisch gefördert werden müssen.

 

Seit Jahren leistet das Museum gute Arbeit und begeistert tausende Kinder für unterschiedliche Themen. Es freut mich sehr, dass wir diesem Akt zustimmen werden, wenngleich es auch eine knappe Entscheidung war. Warum? Im letzten Ausschuss wurden uns Unterlagen, die für die Entscheidungsfindung essenziell waren, leider vorenthalten. Leider wurde uns dadurch gleich zu Beginn der Legislaturperiode vor Augen geführt, dass es mit der Transparenz in Ihrem Ausschuss nicht weit her ist.

 

Nun möchte ich meine Rede meinem Herzensthema, der Bildung und der Pädagogik, widmen. Wie Sie vielleicht wissen, komme ich direkt aus der Praxis und habe daher manchem Politiker gegenüber, der Bildungseinrichtungen nur von Presseterminen kennt, vom tatsächlichen Tätigkeitsbereich der Pädagogen und Pädagoginnen aber eher wenig Ahnung hat, einen Vorteil.

 

Man rühmt sich auch seitens der Stadt Wien, dass man jährlich stets neue Kindergartenplätze und Hortplätze errichtet. Was jedoch in all diesen Diskussionen nicht vorkommt, ist die Qualität der Institutionen, die Ausbildung des Personals und auch die Betreuung der Kinder. Wie letzte Woche bereits angesprochen, ist auch ein besserer Betreuungsschlüssel notwendig und essenziell. Dieser Antrag wurde abgelehnt. Warum? Gerade Kinder in Wien bedürfen besonderer Betreuung.

 

Die Erkenntnis muss sich bereits durchgesetzt haben, dass Kinderbetreuungseinrichtungen einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung leisten. Dazu findet sich wenig bis gar nichts in Ihrem Regierungsprogramm. Vergleicht man die Aussagen des Bildungsstadtrats vor der Wahl und jetzt, fragt man sich, ob Sie tatsächlich bei den Verhandlungen anwesend waren.

 

Ganz besonders schmerzt auch, dass die Situation vieler privater Einrichtungen im Regierungsprogramm wenig Beachtung findet - warum? -, leisten diese doch genauso einen essenziellen Beitrag, um das Funktionieren der Kinderbetreuung in Wien aufrechtzuerhalten. Letzte Woche hat mein Kollege in seiner Rede bereits einen Antrag betreffend Kostenwahrheit zwischen städtischen und privaten Kinderbetreuungseinrichtungen eingebracht, den die Stadtregierung abgelehnt hat. Warum? Es ist völlig unverständlich, wieso ein städtischer Kinderbetreuungsplatz mehr als doppelt so hoch gefördert wird wie ein privater.

 

Abschließend appelliere ich auch noch an Ihre Kommunikationsfähigkeit. Mit Erstaunen musste ich letzte Woche vernehmen, dass den Familien die Kosten für Kindergärten und Horte, die sie während des Lockdowns nicht genutzt haben, refundiert werden. Das gilt auch für private Einrichtungen. So weit so gut - erfreulich für die Eltern.

 

Weniger erfreulich allerdings, dass die Familien informiert wurden und die Betreiber davon gar nichts wussten. Warum? Der Beschluss soll erst kommendes Jahr gefällt werden und die finanziellen Mittel dafür würde es auch erst 2021 geben. Ich verstehe Ihren Drang, sich einem breiteren Publikum bekannt machen zu wollen, um die Amtszeit positiv zu starten, doch wäre es auch hilfreich gewesen, die Betreiber zu informieren.

 

Ich werde Sie immer wieder mit Berichten aus der Praxis konfrontieren und in den nächsten Jahren werden wir viel Gelegenheit haben, uns gegenseitig auszutauschen. Ich werde kein schweigendes Mitglied im Ausschuss sein, aber ein konstruktives. Warum? Weil das Wohl der Kinder für mich als Pädagogin oberste Priorität hat und ich hoffe, dass das auch auf Ihrer Agenda ganz weit oben steht.

 

Meine heutige und auch meine zukünftigen Reden vor allem im Bereich Bildung und Pädagogik möchte ich jedes Mal mit einem Zitat aus der Kinder- und Jugendbuchwelt abschließen. Für heute habe ich eines von Pippi Langstrumpf gewählt. Sie kennen Pippi Langstrumpf, den Charakter, das Wesen, die Persönlichkeit, und da fällt mir ein Zitat ein, das lautet: „Sei mehr Pippi und weniger Annika!“ - Nur Mut, Herr Stadtrat. Danke.

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr GR Öztas, und ich erteile ihm das Wort.

 

18.11.31

GR Ömer Öztas (GRÜNE)|: Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

 

Ich werde mich kurz fassen, weil eh schon alles gesagt wurde. Die außerschulische Kinder- und Jugendarbeit ist für die Entwicklung von Jugendlichen essenziell. Sie erreicht Jugendliche, die in der Schule nicht erreicht werden, Jugendliche, die in einer Selbstfindungsphase sind und Identitätskonflikte haben, Jugendliche, bei denen es zu Hause eben nicht so gut läuft und die einen Zufluchtsort suchen.

 

Die Jugendarbeit verhindert, dass Jugendliche auf die falsche Bahn geraten. Sie löst Konflikte, die vorherrschen, denn hier stehen die Jugendlichen im Mittelpunkt, beginnend bei den sozialen Schwierigkeiten in der Schu

 

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