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Gemeinderat, 1. Sitzung vom 24.11.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 22 von 45

 

gebaut haben, mehr Arbeitsplätze geschaffen haben und trotzdem den prozentuellen Anteil an Grünflächen erhöht haben? - Das ist deshalb möglich, weil wir viel Brachland, nicht mehr nutzbare Bahnhofsareale, vieles andere mehr in Parkanlagen umgewidmet haben und diese auch umgestaltet haben. Das wollen wir uns auch weiter vornehmen, daher sind die 1.000 Parks, die wir in Wien haben, noch nicht der Endpunkt. Wir haben uns vorgenommen, insbesondere in den Stadtentwicklungsgebieten weitere zu erschließen und darauf zu achten, dass wir diesen Grünraumanteil insbesondere auch im innerstädtischen Raum ausweiten können, wo das möglich ist.

 

Wir sehen, dass Beton und Asphalt die großen Hitzetreiber sind und sogenannte Hitzeinseln bilden. Daher ist auch in dieser Regierungserklärung festgeschrieben, dass wir uns in Bezirken, die jetzt schon viel Grünraum haben, weiter bemühen, den auszuweiten, aber wir haben uns auch im innerstädtischen Rahmen insbesondere mit Grünflächen, Baumpflanzungen, Fassadenbegrünungen einen Maßnahmenkatalog vorgenommen, um diese Begrünungsmaßnahmen in allen Wiener Bezirken weiter voranzutreiben.

 

Wenn man sich dem Klimaschutz umfassender annimmt, dann wird man sehen, dass insbesondere beim Ausstieg aus den fossilen Energieträgern für Heizung, Kühlung, Warmwasseraufbereitung vieles möglich ist. Wir haben uns vorgenommen, bis 2040 einen weitgehenden Ausstieg zu organisieren. Das ist ein sehr ehrgeiziges Programm, das wir da jetzt starten, aber ich bin überzeugt, dass wir das schaffen, dass der Umstieg von fossilen Heizsystemen in Bestandsgebäuden bis 2040 in Richtung Fernwärme oder erneuerbare Heizformen erarbeitet werden kann. Wie gesagt, ein ehrgeiziges Ziel, das wir uns vornehmen, aber es ist dann möglich, wenn wir an den großen Schrauben drehen. Eine dieser großen Schrauben ist die größte Wärmepumpe Mitteleuropas, die rund 106.000 Haushalte mit ökologischer Energie versorgen kann, eine großartige Anlage, die ich auch schon besuchen konnte. Ich sage, das ist wirklich ein großer Sprung vorwärts, bei dem es dann im Endausbau darum geht, dass die Nutzung von Abwärme um 70 Prozent energieeffizienter gestaltet werden kann.

 

Dennoch ist Verkehr natürlich auch einer der Faktoren, die beim Klimawandel eine Rolle spielen. Auch da haben wir uns vorgenommen, dass wir die CO2-Emissionen im Verkehrssektor pro Kopf bis 2030 um 50 Prozent reduzieren wollen. Das wird dann möglich sein, wenn es gelingt, auch mit den anderen Bundesländern - insbesondere mit den Bundesländern in der Ostregion - Kooperationen zu finden, die die Pendlerströme auf öffentliche Verkehrsmittel lenken. Wir sind da gut unterwegs, meine ich, in der Zusammenarbeit mit dem VOR, mit dem Verkehrsverbund Ost-Region, aber es ist noch viel möglich. Betreffend VOR, aber auch in Bezug auf die Errichtung von Park-and-ride-Anlagen, bin ich im engen Dialog mit den Landeshauptleuten von Niederösterreich und Burgenland, aber wir werden schauen, dass wir noch einen großen Sprung nach vorne machen, um eine echte Verkehrswende herbeizuführen und auch die öffentlichen Verkehrsmittel in dieser Strategie mit einzubeziehen. Wir werden die U-Bahn ausbauen, insbesondere im Bereich U2/U5, aber wir haben uns auch vorgenommen, die Straßenbahnen in manchen Linienführungen direkt an die Stadtgrenze zu führen, in Kooperation mit Niederösterreich auch über die Stadtgrenze hinaus. Wir bemühen uns, gemeinsam mit dem Bundesministerium Lösungen zu finden, wie das finanziert werden kann, denn jeder Pendler, jede Pendlerin, die schon sehr frühzeitig vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, sind natürlich auch gerade für uns ganz, ganz wichtig, wenn man bedenkt, dass in etwa 260.000 Menschen jeden Tag nach Wien einpendeln.

 

Wir haben uns auch vorgenommen, dass wir die Parkraumbewirtschaftung neu aufstellen. Die Parkraumbewirtschaftung in Wien ist historisch gewachsen, es hat Sinn gehabt, dass es schrittweise erfolgt ist, immer dort, wo es notwendig geworden ist, aber jetzt ist der Zeitpunkt erreicht, wo man ein transparentes, vielleicht leichter verständliches System findet, das für alle Menschen in unserer Stadt klarer macht, wie man sich beim Parken zu verhalten hat. Daher werden wir ein neues System des Parkraummanagements aufsetzen und insbesondere auch die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen.

 

Ich verwende statt Verkehr fast lieber den Begriff Mobilität. Wir haben uns ja auch in den letzten Monaten immer sehr intensiv damit beschäftigt, inwieweit es möglich ist, die öffentlichen Verkehrsmittel noch stärker individuellen Bedürfnissen anzupassen, zum Beispiel die sogenannte letzte Meile, die letzten 100 m von der U-Bahn-Endstelle bis zur Haustür. Da gibt es eine Reihe von Versuchen, die wir gestartet haben, bis hin zu selbstfahrenden Bussen und vieles andere mehr. Wir haben uns vorgenommen, den Wienerinnen und Wienern zu vermitteln, dass der Wechsel von unterschiedlichen Verkehrsmitteln etwas ist, was natürlich zu erfolgen hat. Das gilt für den gesamten Modal-Split, den wir in den letzten Jahren sehr positiv Richtung öffentlichen Verkehr verändern konnten, den wir aber weiter in Richtung öffentlichen Verkehr, aber auch Radwege umlenken wollen.

 

Wir haben uns vorgenommen, dass die Gesamtverkehrsfläche in Wien mit Fahrradwegen auf 10 Prozent zu steigern ist. Das ist ein ehrgeiziges Ziel, aber ich bin überzeugt, dass wir das gemeinsam schaffen werden. Dessen ungeachtet wird es aber auch notwendig sein, dass wir auch für Autos Möglichkeiten schaffen. Die Seestadt Aspern ist ja eines der größten Stadtentwicklungsgebiete, nicht nur in Wien, sondern in ganz Europa. Um die entsprechend zu erschließen, insbesondere die weiteren Ausbaustufen, wird das Projekt Stadtstraße Aspern auch ganz wichtig sein, um nicht nur weitere Wohnungen bauen zu können, sondern um Arbeitsplätze zu schaffen und auch sicherzustellen, dass die Menschen mit allen Teilen der Stadt in Verbindung stehen.

 

Für uns steht der Mensch im Mittelpunkt. Das gilt insbesondere auch für junge Menschen, für Kinder, für Jugendliche. Wir haben vor zehn Jahren einen wichtigen Schritt gesetzt, nämlich mit der Einführung des kostenfreien Kindergartens. Mit diesem Schuljahr haben wir, wie ich meine, mit der kostenfreien Ganztagesschule, die

 

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