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Gemeinderat, 52. Sitzung vom 29.04.2014, Wörtliches Protokoll  -  Seite 39 von 79

 

straße/Hernalser Hauptstraße hinauf auf den Schafberg gelangt, ohne Probleme. Wer diesen Weg aus körperlichen Gründen nicht gehen konnte, der ist ihn eben nicht gegangen und hat einen anderen gewählt. Aber sehr viele Menschen haben sich von unten hinauf auf den Schafberg oder vom Schafberg hinunter zur Alszeile, zur Hernalser Hauptstraße auf diesem Weg bewegt, ohne Probleme. Es hat nie einen Unfall gegeben. Falls sich einmal jemand den Knöchel verstaucht hat, na ja, dann hat er das auch nicht an die große Glocke gehängt. Er wusste nämlich, wo er geht.

 

Das ist auch eine Grundsatzhaltung von uns, dass Menschen wissen, wo sie sich bewegen, dass wir sie nicht ununterbrochen verwalten müssen und ihnen vorschreiben müssen, wie sie sich wo zu bewegen und aufzuhalten haben! Das möchte ich wirklich einmal klarstellen. (Beifall bei der FPÖ und von GR Dr Wolfgang Aigner.)

 

Vor einigen Jahren hat man diesen Weg mutwillig gesperrt, und zwar unter dem Argument, er sei zu gefährlich, es könnten Hangrutschungen stattfinden. Einfach zugesperrt; zuerst nur ein bisschen halbherzig, man konnte also an diesen Türen vorbeigehen, er ist weiter benützt worden. In weiterer Folge wurde er ganz gesperrt.

 

Es hat - ich mache jetzt ein bisschen einen Zeitraffer - schließlich dazu geführt, dass es den Menschen, die diesen Weg gerne benutzen, ein Anliegen ist, dass vor allem auch im locker verbauten Bereich des Bezirkes die fußläufigen Verbindungen gut erhalten sind und dass man nicht gezwungen wird auf den einen oder anderen Weg. Es gibt dort zwei steile, asphaltierte Wege, die auch auf den Schafberg führen, das ist der Grünbergweg und das ist auf der anderen Seite der Himmelmutterweg. Der sogenannte Mauserlweg ist eine nette Alternative für jemanden, der ein bisschen anders gehen will.

 

Trotz wiederholter Diskussionen auf Bezirksebene hat das zu nichts geführt, weil immer um den Brei herumgeredet worden ist. Es hat einer dem anderen die Verantwortung zugeschoben. Es geht da jetzt nicht um Kilometer, es geht um einen kleinen Fußweg; das muss man dazusagen, das ist unglaublich! Es wurde also diese heiße Kartoffel hin und her geschoben. Jeder hat gemeint: Ja, er ist eh dafür, dass unbedingt geöffnet bleiben soll, aber es ist so gefährlich, und es kostet ja so viel, diesen Weg auszubauen.

 

Sehr geehrten Damen und Herren! Kein Mensch, der diesen Weg benützt, hat verlangt, dass er ausgebaut wird. Es hat wunderbar funktioniert, auch mit dem - Kollege Mahdalik hat es so bezeichnet - Trampelpfad; ich sage, es ist eben ein Fußweg, der teilweise unbefestigt ist. Manchmal war es ein bisschen gatschig - na ja, soll sein, das bringt einen ja nicht um.

 

Dann ist dieses Hin und Her entstanden, und die Befürworter dieses Weges oder die Personen, die sich für den Erhalt dieses Weges eingesetzt haben, sind wirklich gepflanzt worden. Es ist geradezu unanständig, wie man Menschen, die sich für ein positives Thema einsetzen, dermaßen von Pontius zu Pilatus schickt, dermaßen pflanzt und sich auf der anderen Seite hinstellt und sagt, wir befürworten das zu Fuß Gehen in Wien. Na, dann kann ich euch nur sagen: Fangt doch einmal an, die Wege, die es gibt, offenzuhalten und die Möglichkeiten, die es gibt, einigermaßen so herzurichten, dass die Menschen da überhaupt gehen können!

 

Ich glaube wirklich nicht, dass es dieser Konferenz bedarf - außer zur eigenen Bespaßung -, wenn man darauf hört, was in den einzelnen Bezirksvertretungen, auch oft von der Opposition, an Anträgen eingebracht wird. Die haben sehr oft mit dem Gehen zu tun, mit den kurzen, fußläufigen Verbindungen im Grätzel oder eben in den einzelnen Bezirken. Kommen Oppositionsanträge, kennen wir das alle: Abgelehnt! Nicht einmal überlegt wird, ob es vielleicht doch etwas Interessantes ist oder ob die Bevölkerung etwas davon hat. Es geht ja hier ähnlich zu.

 

Es gibt seitens der unterschiedlichen Vereine für behinderte Menschen, für mobilitätseingeschränkte Menschen immer wieder Vorschläge, wo man Absenkungen, Rampen machen sollte. Die müssen jahrelang um eine kleine Rampe kämpfen. Auch hier kann ich ein Beispiel aus der eigenen Umgebung bringen, das ist die U-Bahn-Station an der Alserstraße. Da gibt es eine Rampe am äußeren Gürtel, es gibt aber keine am inneren Gürtel. X Mal verlangt, keiner ist zuständig - einmal ist es der Bezirk, einmal sind es die Verkehrsbetriebe -, und die Menschen, die diese Rampe brauchen, werden im Regen stehen gelassen.

 

Ich kann Ihnen als Arbeitsprogramm für die nächsten Jahre empfehlen: Nehmen Sie sich doch einmal all diese Forderungen, Wünsche und Anregungen seitens der Bevölkerung her - es wird auch genug beim Bürgerdienst aufliegen -, und arbeiten Sie diese einmal ab! Ich kann Ihnen versprechen, dann wird Wien in vielen Bereichen für die Fußgänger durchaus besser dastehen. (Beifall bei der FPÖ und von GR Dr Wolfgang Aigner.)

 

Ich komme weiter zu diesem Weg, zu dem es endlos viele Anfragen und Anträge gegeben hat. Gerade jetzt erst ist wieder eine Antwort der zuständigen Stadträtin Vassilakou an uns ergangen, wo natürlich auf die Fragen, die man stellt, nicht wirklich eingegangen wird, sondern wieder absatzweise irgendwelche Plattitüden abgefasst wurden. Immer wieder wird davon gesprochen, dass die Ausgestaltung so teuer ist.

 

Sehr geehrte Damen und Herren! Ich sage es noch einmal nachdrücklich: Es geht hier nicht um eine Verbreiterung und Asphaltierung, es geht dort auch nicht um eine Behübschung und eine Bemöbelung dieses Weges, sondern einfach nur um eine Öffnung, um von A nach B zu gelangen! Damit würden Sie den Anrainern und den Benutzern dieses Weges schon eine große Freude bereiten und so manchen Fußweg oder so manchen zu Fuß zurückgelegten Kilometer in Wien durchaus ermöglichen.

 

Es wird noch angeführt - und das war ja wirklich haarsträubend -, wie im Petitionsausschuss mit diesem Ansuchen umgegangen wurde. Es wird noch angeführt im Absatz: „Wie Ihnen sicherlich bekannt ist, hat sich auch der Petitionsausschuss damit beschäftigt. Eine entsprechende Stellungnahme ist an die EinbringerInnen

 

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