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Gemeinderat, 45. Sitzung vom 18.11.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 90 von 107

 

sehr lange fortsetzen.

 

Wien ist auch diesbezüglich anders und ich bin naturgemäß froh, dass wir wieder eine Steigerung in diesem Budget haben. Ich bin naturgemäß froh, dass wir in der Tat mit 240 Millionen EUR im Voranschlag 2014 den höchsten Voranschlag eines Kulturbudgets in der Geschichte dieser Stadt haben. Es freut mich auch, weil immer wieder gesagt wird, es flösse hauptsächlich den Großen zu. Sie wissen, ich bin grundsätzlich ein Gegner dieser Einteilungen in Große und Kleine, weil das Wesen einer Kulturstadt natürlich darin besteht, dass man ein großes Angebot hat, beispielsweise was die Theater anbelangt, was die Konzertsäle anbelangt, aber natürlich auch die sogenannten Kleinen. Allein ein Viertel des sehr hohen Budgets für darstellende Kunst fließt den sogenannten freien Gruppen zu. Auch die haben in den letzten Jahren eine massive Steigerung erfahren.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, allenthalben ist ja immer wieder zu hören, dass es grundsätzlich in der Kultur Kürzungen gibt. Ich möchte auch einmal an dieser Stelle festhalten, dass das nicht stimmt. Es gibt keine Kürzungen, und ich halte das auch deshalb für richtig und notwendig und bespreche das auch mit meinen Freunden, beispielsweise mit dem Intendanten Birkmeir vom Theater der Jugend, weil ich glaube, dass man sehr wohl eine Kritik äußern soll und man sehr wohl darauf hinweisen soll, wenn es einmal Kürzungen gibt oder wenn es auch einmal Maßnahmen gibt, die man nicht unterstützenswert findet, dass man sich aber in dieser Kritik und in dieser Meinung schwächt, wenn man das in Zeiten sagt, wo das gar nicht der Fall ist. Also dass wir in Wien ab und an, und das durchaus auch von Kulturschaffenden, die Kritik hören, dass es weniger Geld gibt, ist unverständlich, weil es nicht stimmt. Dass es zu wenig Geld gibt, das mag sein, weil wir alle, die wir in der Kultur tätig sind, selbstverständlich mehr Geld für die Kultur haben wollen. Aber jedenfalls ist das, was allenthalben von Kürzungen gesagt wird, eine Mär.

 

Wir haben darüber hinaus in den letzten 12 Jahren 12 neue Bühnen eröffnet. In Wien wird im Jahresdurchschnitt jedes Jahr ein Mal eine neue Bühne eröffnet, die großen wie die kleinen, wie Theater an der Wien, Kabelwerk, Nestroyhof, wie andere, ohne dass auf der anderen Seite eine zugesperrt wird. Auch das ist, glaube ich, einzigartig.

 

Wenn wir uns die Förderungen anschauen, die im Rahmen der Theaterreform jetzt ab 2014 ausgesprochen werden, so haben wir darin allein zwölf neue langfristige Förderungen über vier Jahre. Auch das ist etwas, was mittlerweile fast selbstverständlich ist, aber wo ich auch darauf hinweise, dass es insbesondere angesichts der Wirtschaftssituation keine Selbstverständlichkeit ist, dass wir bis in das Jahr 2017/18 hinein Förderungen und damit eine Sicherheit für die Theaterschaffenden in dieser Stadt liefern können.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Dasselbe ist natürlich auch für einen ganz wichtigen Bereich zu sagen, der heute noch keine Erwähnung gefunden hat, nämlich für den Film. Der Filmfonds ist unverändert eine Größe, er ist unverändert eine der größten Regionalfilmförderstellen in Europa.

 

Auch hier gehen 42 Prozent dessen, was der Wiener Filmfonds an Förderungen ausspricht, in die Förderungen des Nachwuchses und schafft so immer wieder eine Erneuerung gerade auch im Bereich des Films. Knapp 1 500 Ur- und über 500 Erstaufführungen hat es seit 2001 in Wien gegeben. Auch das ist, glaube ich, eine beeindruckende Zahl, weil sie belegt, dass, egal ob groß oder klein, egal, ob in einem großen Haus oder in einem kleines Haus, in einem großen Kino oder in einem kleinen Kino, in einem großen Konzertsaal oder in einem kleinen Konzertsaal, diese Erneuerung auch immer wieder Platz greift.

 

Lassen Sie mich, meine sehr geehrten Damen und Herren, auch noch kurz etwas zum Wien Museum sagen. Ja, wir haben in den letzten Jahren - im Übrigen, Herr GR Dworak, es waren nicht 7 Jahre und es sind auch nicht - ich weiß nicht, woher Sie die Zahlen haben, die Sie da so locker hineinwerfen, 50 Millionen, 100 Millionen. Also ich bin da aus guten Gründen sehr viel zurückhaltender, weil man zunächst einmal abwarten muss, was das Projekt überhaupt ist. Aber ja, es ist eine sehr wichtige Entscheidung. Es ist eine Entscheidung, die für den Karlsplatz und nicht gegen den Hauptbahnhof getroffen wurde. Im Unterschied zu vielen anderen habe ich den Hauptbahnhof bei Weitem nicht immer so negativ beurteilt. Sie alle wissen das. Aber das, was letztendlich den Ausschlag gegeben hat, war: Welcher Standort macht das Wien Museum tatsächlich einzigartig, und welcher Standort hebt das Wien Museum tatsächlich gegenüber anderen Neubauten hervor. Ich gehe davon aus und bin der festen Überzeugung, dass das am Karlsplatz der Fall sein wird. Ich werde unverändert, auch wenn ich aus Ihrer Äußerung nicht ganz klug wurde - sind Sie jetzt für das Wien Museum dort oder dagegen oder glauben Sie, dass es grundsätzlich nicht funktioniert - trotzdem Sie alle, die Fraktionen, weiterhin einladen, informieren, weil mir sehr daran gelegen ist, dass dieses Projekt ein gemeinschaftliches Projekt ist und bleiben wird, weil das ja auch über die Legislaturperiode hinausgeht, und zwar nicht, weil wir so langsam sind, sondern Sie werden, wen immer Sie fragen, hören, ein solcher zweistufiger Wettbewerb braucht jedenfalls zwei Jahre, um aufgesetzt, seriös ausgeschrieben und international kommuniziert werden zu können. Und nein, wir werden keine Einzeleinladungen an was für Künstler auch immer aussprechen, sondern es geht darum, dass wir hier auch einen interessanten, internationalen Wettbewerb machen.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Schwerpunkte für 2014, und Sie merken, dass ich immer schneller rede, sind einerseits einmal mit dem Wien Museum auch schon klar dargestellt. Es wird uns auch darum gehen, dass wir die Wiener Kulturinstitutionen im nächsten Jahr und in den darauffolgenden in ein größeres Rahmenwerk einbinden, wo es auch möglich ist, dass sie sich über das Netz digital verbreitern, weil ich darin schlicht und einfach die große Chance sehe, dass wir

 

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