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Gemeinderat, 24. Sitzung vom 25.06.2012, Wörtliches Protokoll  -  Seite 69 von 125

 

konnte, dass das in dieser Stadt neu Einzug hält.

 

Eine der wesentlichen Frage, du hast es ja angesprochen und ich finde es tatsächlich als eine der wesentlichsten Fragen, ist die Frage der Transparenz und der Nachvollziehbarkeit, zum Beispiel im Bereich von Postenbesetzungen. „Wienwoche“ setzt hier tatsächlich Standards in ganz besonderem Ausmaß. Mit der „Wienwoche“ haben wir in besonderem Ausmaß Standards gesetzt mit einer öffentlichen Ausschreibung, mit Hearings, mit Findungskommissionen und mit öffentlichen Sitzungen, wo die Projektauswahl getroffen wurde, wo sich dann wirklich ein paar Leute von Ihnen nicht zu blöd und nicht zu schade sind, dass sie sich dann herstellen und behaupten, dass hier an irgendwelche grünen Freunde und Familienmitglieder Jobs vergeben werden.

 

Dort haben sich Leute ... (Zwischenruf von GRin Ing Isabella Leeb) Ich weiß. Das werfe ich auch nicht dir vor. Es ist nur dermaßen tief und untergriffig! Ich wundere mich nur immer - wir sitzen schon den ganzen Tag da -, wie viel Applaus wirklich die miesesten, untergriffigsten, hetzerischsten FPÖ-Reden auch von dieser Seite des Saales (in Richtung ÖVP weisend) bekommen. Ich denke mir wirklich immer: Wie sehr habt ihr euch schon angenähert! - Das schockiert mich. Aber das sei nur nebenbei gesagt.

 

Die „Wienwoche“ hüpft jedenfalls vor, wie man das machen kann mit der Transparenz. Und nicht nur die „Wienwoche“, sondern die wichtigsten letzten Ausschreibungen, Postenbesetzungen sind unumstritten - übrigens auch von Ihrer Seite her - nach allen Regeln der Kunst, nach Qualität, nach Transparenzkriterien erfolgt. Also zum Beispiel die Nachfolge von Kathi Zechner im Musical-Sektor, wo auch Sie - danke dafür! - gesagt haben, dass das Bewerbungsverfahren, das Bestellungsverfahren sehr korrekt war und dass Christian Struppeck mit Sicherheit ein sehr, sehr vielversprechender neuer Leiter des Musical-Sektors der Vereinigten Bühnen ist. Und dasselbe gilt auch für die jüngste Stellenbesetzung, nämlich die Nachfolge von Gerald Matt in der Kunsthalle, wo auch Nikolaus Schaffhausen, glaube ich, allseits, sowohl medial als auch sogar von Oppositionsparteien, begrüßt wurde als eine sehr, sehr kompetente, vielversprechende Person.

 

Das ist, glaube ich, etwas, was Rot-Grün tatsächlich geschafft hat: Erstens einmal, dass diese wichtigen Stellenbesetzungen im Kulturbereich nach immer transparenter werdenden Kriterien, nach immer nachvollziehbarer werdenden Kriterien, nach Kriterien der Kompetenz, der Internationalität gemacht werden und dass hier hervorragende Leute gesucht werden, die auch unumstritten sind und denen man wirklich nicht vorwerfen kann, irgendwelche Freunderln von irgendwem zu sein. - Das ist ein wichtiger Punkt.

 

Und, ja, ich freue mich natürlich auch sehr, dass es auch in den Strukturfragen, wie etwa der Kunsthalle, jetzt gelungen ist, eine Umstrukturierung zu schaffen, wo wir jetzt endlich darüber reden können, die Kunsthalle als internationales Kulturhaus, als internationale Kunsthalle wieder vorzeigbar zu machen, wo wir nicht mehr über Fragen reden müssen wie jene, mit denen wir uns im letzten Jahr leider herumschlagen mussten, sondern wo wir endlich darüber reden können, welche Art von Kunst und wie international diese Kunst hier passieren wird. Und ich glaube, mit Nikolaus Schaffhausen ist das Ganze auf einem sehr guten Weg. Und auch mit der inhaltlichen Strukturierung, mit der Gründung einer GmbH, mit einem Aufsichtsrat und all dem, was ich hier nicht wiederholen muss, ist das alles auf einem guten Weg und auf einem vielversprechenden Weg. Und da ist nicht wenig gelungen, also das ist sehr, sehr viel Arbeit gewesen. Das können Sie nicht nur mir glauben, sondern Sie können auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der MA 7 und aus dem Büro des Stadtrates fragen. Es war sehr viel Arbeit und es ist jetzt auf einem sehr, sehr guten Weg, um hier die Zukunft zu sichern.

 

Eine andere Sache, die wir uns in der Koalition vorgenommen haben, die wir auf den Weg gebracht haben, ist die Digitalisierung der Programmkinos.

 

Ein anderes neues, schönes Projekt, das wir eingebracht haben, ist auch die Initiative „Eine Stadt. Ein Film." - die sehr, sehr gut angekommen ist, die sowohl in den Medien als auch durch das Publikum sehr gut rezipiert worden ist: in 15 Wiener Programmkinos haben insgesamt 3 100 Besucher und Besucherinnen einen Film besucht -, um damit gleichzeitig mehrere Fliegen mit einem Schlag zu erwischen, nämlich die Programmkinos attraktiv zu machen, aber gleichzeitig auch den österreichischen Film bekannt zu machen. Das ist eine sehr erfolgreiche Geschichte gewesen, die wir auch in Zukunft weiterführen möchten.

 

Ich muss jetzt schauen, dass ich mich etwas beschränke, denn alles kann ich nicht vorlesen.

 

Eine Sache, die hier sehr emotional diskutiert wurde, auf die ich sehr, sehr stolz bin, dass wir das endlich geschafft haben, ist tatsächlich der aktive Umgang mit der Vergangenheit, den sich die rot-grüne Koalition auf die Fahnen geschrieben hat, dem wir uns stellen und wo wir mit der Umbenennung des Lueger-Ringes in Universitätsring jetzt einen, glaube ich, sehr, sehr wichtigen auch symbolischen Schritt gesetzt haben. Das ist, wie bekannt, eine Forderung, die die GRÜNEN seit 20 Jahren erheben, und ich glaube, dass wir mit diesem aktiven Bekenntnis, uns der Vergangenheit zu stellen, was wir auch in vielen anderen Projekten tun, auf einem guten Weg sind, und das werden wir auch weiterhin so machen. - Ich weiß, dass Ihnen von der FPÖ das nicht gefällt, weil Sie sich an der Vergangenheit festkrallen. (GR Dr Wolfgang Aigner: Der Che Guevara und der Karl Marx, die sind unantastbar!) - Ich kenne keinen Che-Guevara-Ring und keinen Karl-Marx-Ring. Aber wenn Sie einen kennen, dann führen Sie mich einmal hin. (Ruf bei der FPÖ: Der Renner ist auch sakrosankt! – Weiterer Zwischenruf bei der FPÖ.)

 

Nein, ich kenne kein Che-Guevara-Denkmal und keinen Che-Guevara-Ring an einer prominenten Stelle in Wien. Und mir ist auch nicht bewusst, dass der Name Dr Karl Lueger in dieser Stadt restlos ausgelöscht wurde. Wir haben nicht vor, den Namen Dr Karl Lueger in dieser

 

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