«  1  »

 

Gemeinderat, 21. Sitzung vom 29.03.2012, Wörtliches Protokoll  -  Seite 10 von 97

 

Sinn und den Willen, zu verändern. Wir wollen dieses Klima in dieser Stadt verändern und ich lade Sie ein, hier auch Ihren Beitrag zu leisten, das Klima zu verändern in Richtung Solidarität, in Richtung Respekt und in Richtung Wertschätzung, in Richtung, dass sich Menschen als Menschen wahrnehmen und dass Menschen sich als Menschen respektieren. Das wird letztendlich diese Stadt auszeichnen, denn Wien ist ja nur deshalb so lebenswert, weil eben das Zusammenleben im Großen und Ganzen in dieser Stadt gut funktioniert. Aber natürlich hat auch Wien Probleme im Bereich des Zusammenlebens und darüber gilt es zu sprechen. Da gilt es, Barrieren abzubauen, da gilt, es auch Ängste abzubauen, aber da gilt es, auch konstruktiv gemeinsam darüber zu reden. Es ist das Projekt natürlich in seinen ganzen Gesprächsgruppen das Herzstück der Wiener Charta. Aber natürlich kommen auch Wienerinnen und Wiener mit Anregungen an die Verwaltung oder Politik auf uns zu. Das machen wir genauso transparent und gehen hier auch in die Verantwortung. Jedes Anliegen, das von den Wienerinnen und Wienern gebracht wird, in den letzten Tagen war das von der fehlenden Glühbirne bis hin zu einem fehlenden oder einem kritisierten Engagement der Stadt in den Bereichen, jetzt sage ich einmal, Soziales oder auch im Bereich der Bildung, all diese Punkte werden selbstverständlich aufgegriffen und sind in unserer Verantwortung der Umsetzung. Der Prozess selbst wird sich dem Thema des Zusammenlebens und diesem Rahmen widmen, den sich die WienerInnen selbst geben, indem sie in dieser Stadt gerne zusammenleben möchten, um eben diese Stadt auch weiter lebenswert zu erhalten.

 

Nun, um auch hier jetzt, was Ihre Frage in Richtung Finanzierung betrifft, auch unter Anwesenheit der Damen und Herren der Medien noch einmal konkret zu beantworten: Dieses Projekt ist ein Projekt, das sich letztendlich über April, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober, November zieht, acht Monate. Wir haben für die gesamte technische Instandsetzung dieses Projektes 180 000 Euro vorgesehen inklusive der Bezahlung der Moderatorinnen und Moderatoren. Die Moderatorinnen und Moderatoren sind auch keine hochbezahlten Leute. Wir rekrutieren diese Personen aus den PartnerInnenorganisationen, Partnerorganisationen. Sie brauchen Moderationserfahrungen und bekommen für diesen Prozess noch eine eigene Einführung, eine Einführung in den Prozess. In den Gesprächsgruppen wird in drei Komponenten diskutiert: Welche Probleme gibt es im Zusammenleben? Welche Lösungen finden wir selbst oder regen wir an? Und was hätten wir gerne in der Wiener Charta stehen? Das wird von jeweils zwei Leuten moderiert. Da gibt es eine sehr geringe Entschädigung, was aber bis jetzt für keine einzige Moderatorin oder für keinen einzigen Moderator ein Problem gewesen wäre, weil die Leute machen das nicht, um Geld zu verdienen, sondern die Leute machen das auch, weil sie vom Prozess überzeugt sind und die PartnerInnenorganisationen uns diese zur Verfügung stellen. Was sie dann noch machen, ist, am Ende dieses Gespräches sind sie auch verantwortlich für die Ergebnissicherung, denn jedes Ergebnis jeder Charta-Gesprächsgruppe wird transparent dargestellt, ist öffentlich einsehbar. Das jetzt einmal zur technischen Organisation des gesamten Projektes.

 

Wir haben uns auch ganz bewusst entschieden, in diesem Projekt nicht groß in Öffentlichkeitsarbeit zu investieren. Das wird in einer sehr kleinen Form über diese acht Monate passieren. Da rechnen wir jetzt auch noch ein bissel, was sowas letztendlich kosten kann. Das werden wir uns im nächsten Ausschuss auch anschauen.

 

Aber ich kann Ihnen jetzt schon versichern, das wird sich Daumen mal Pi in nicht mehr als einer halben Million, 500 000 EUR bewegen, wo man sagen muss und ich glaube, da brauchen wir uns alle hier nichts erzählen, wir sind lange genug auch mit dem beschäftigt, Öffentlichkeitsarbeit über 8 Monate für ein Projekt im Rahmen von 500 000 zeigt, dass wir da nicht mit einem großen Etat fahren. Das ist aber auch gar nicht notwendig, weil das haben wir jetzt schon in der Themensammlungsphase gesehen. Bis auf ein paar so kleine Streifeninserate haben wir jeden Tag eigentlich gute Präsenz gehabt. Auch in den Medien ist es bei den Bürgerinnen und Bürgern gut angekommen, weil erstens die Partnerinnen und Partner dafür sorgen. Die haben ja selber Interesse, dass es gut funktioniert. Und weil zweitens einmal auch die Medien sehr an diesem Prozess interessiert sind und auch kommen, sich das anschauen, mit Leuten ins Gespräch kommen und die Berichterstattung eigentlich tagtäglich gut zu diesem Projekt ist und natürlich auch die Bürgerinnen und Bürger auf diesen Prozess aufmerksam macht.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke. Die 3. Zusatzfrage wird von GRin Hatzl gestellt. Bitte.

 

9.51.17

GRin Eva-Maria Hatzl (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Frau Stadträtin!

 

Ich hätte die Frage an Sie: An dem Prozess der Wiener Charta haben ja eine Menge PartnerInnenorganisationen teilgenommen. Frau amtsführende Stadträtin, worin besteht deren Aufgabe und was tragen sie zur Entstehung der Wiener Charta bei?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin!

 

Amtsf StRin Sandra Frauenberger: Letztendlich tragen die Partnerinnen und Partner die Charta. In ihren Betrieben, indem sie Gruppen organisieren, in ihren Vereinen, indem sie für die Mitglieder Gesprächsgruppen organisieren, in ihren Institutionen, ob es die Bildungseinrichtungen sind wie der Stadtschulrat oder auch große Bildungseinrichtungen, ob es Arbeitsmarktträger sind, die einfach in ihren Kursen mit den Leuten arbeiten, die das in ihre Ausbildungsarbeit aufnehmen, diese Themen in ihre Projektarbeit mit aufnehmen, indem sie Charta-Gruppen organisieren. Zum Beispiel ist die Wirtschaftskammer eine ganz tolle Partnerin, die sich jetzt schon überlegt, wie sie Grätzel und Kleingewerbetreibende sozusagen in eine Partnersituation bringen kann, in eine Gesprächssituation bringen kann. Also da gibt es sehr viel Kreativität, sehr viel Innovation im Dialog der BürgerInnen untereinander. Es gibt auch sehr viel Initiativen,

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular