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Gemeinderat, 47. Sitzung vom 25.05.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 41 von 88

 

Vollausbau, hier muss noch etwas geschehen. Da wurde die Notwendigkeit des Ausbaus nie geleugnet, seitdem ich mich persönlich daran erinnern kann. So gesehen haben wir dann beide recht, dass da noch etwas geschehen soll, aber ich habe dann eh noch vor, ganz kurz auf die Zahlen einzugehen.

 

Zum Bildungsplan muss ich sagen, er gilt und wird dann bei den anderen PartnerInnen in Zukunft gelten.

 

Gerade weil wir beide auch im Stadtschulrat sitzen, muss man sagen, ich meine, das stimmt, ich bin der Meinung, das sollten sich alle Eltern anschauen, und es auch bekommen. Aber auch in der Schule werden nicht immer sonst alle den Lehrplan gleich ausgedruckt bekommen und wie eine Bibel mit sich herumtragen, und trotzdem wissen die Pädagoginnen und Pädagogen und Interessierte, was im Lehrplan steht und was faktisch auch im Bildungsplan steht.

 

Aber es gibt auch eine gute Möglichkeit, dazu zu kommen, und ich will sie Ihnen auch nicht vorenthalten, nämlich, man kann es downloaden. Unter MA 10 - Broschüren steht es und jeder, den es interessiert, kann es entsprechend herunterladen. Das ist nicht nur kein Geheimnis, sondern für alle interessierten Eltern auch sehr leicht zugänglich. Und dass die Elternarbeit wichtig ist, und nach meinen Informationen auch gelebt wird - ich weiß es nicht, aber vielleicht gibt es da und dort einen Einzelfall, wo es nicht so ist, ich könnte aber viele Beispiele, die mir persönlich bekannt sind, auch aufführen, wo das wunderbar funktioniert -, wo es nicht nur Sprechstunden gibt, sondern wo es Eltern gibt, die zwischendurch kommen, wo also dieses Einbinden wirklich auch geschieht und besser als in manchen Schulen, denn auch da gibt es Unterschiede. Daher zweifle ich nicht daran, dass es auch bei den Kindergärten Unterschiede gibt, aber im Gesamten kann man sagen, die Elternarbeit ist in Wien wichtig, sie wird gelebt und passt auch, und es gibt auch Elternbefragungen. Manche Fragebögen waren wie die von Instituten, etwa wie IFES-Befragungen, also auch da sollte man Verbesserungen anbringen. Das ist eine gute Forderung, aber die aus meiner Sicht gelebt wird.

 

Dass zwei Jahre besser sind als ein Jahr, stimmt. Was das letzte verpflichtende Kindergartenjahr betrifft, dass das eine Jahr trotzdem wirkt, stimmt auch. Und es ist ja gerade der Grund, dass wir mit den zwei Jahren das 1+1-Modell in Wien eingeführt haben, und dass wir dann diese von Ihnen nicht so gut geheißene Vorschule als zweites Jahr dazugeben.

 

Aber wir wissen jetzt, wie viele Vorschulklassen es gibt, und es war so, dass 3 000 Kinder faktisch einen - früher hätte man gesagt, ao-Status - haben, also noch nicht schulreif waren, aber jetzt sind es 2 000, die in die Vorschulklassen gehen, also ein Drittel. Es hat also doch das eine Jahr zur Schulreife hin gewirkt und ich bin sehr optimistisch, dass von den 2 000 Kindern in den Vorschulklassen die allermeisten dann auch die Schulreife haben werden. Also insgesamt, dass in zwei Jahren tatsächlich eine entsprechende Schulreife erreicht ist, und es wird ja dabei nicht nur Deutsch, sondern - eben nicht rassistisch - auch das gesamte Spektrum von Motorik, kognitiven Fähigkeiten, sozialen Fähigkeiten und sprachlichen Fähigkeiten zusammen, gefördert. Also im dem Sinn ein richtiger Einwand, aber ich bin sehr optimistisch, dass das neue zweijährige Modell in Wien auch entsprechende Früchte tragen wird.

 

Und dass es nicht leicht ist, stimmt ja auch. Wir haben auch diesen beitragsfreien Kindergarten allein deshalb versucht umzusetzen, nicht weil wir es gerne leicht haben, sondern weil wir es als richtige Maßnahme sehen. Und gerade weil wir den Kindergarten als Bildungseinrichtung sehen, muss man jetzt sagen, sind eben diese ganzen Forderungen, auf die sich jetzt die Opposition beruft, wir haben ein Jahr kostenfrei gefordert, Sie haben drei Jahre kostenfrei gefordert, eben so von uns nicht umzusetzen gewesen. Entweder es ist eine Bildungseinrichtung, dann ist von null bis sechs, also die ganze Zeit, als beitragsfrei zu sehen, und dazu haben wir uns jetzt durchgerungen. Das ist ein wuchtiger und wichtiger Schritt, den Wien hier macht, oder eben nicht. Und das war der Hauptgrund, warum wir es gemacht haben, weil wir gesagt haben, okay, wir haben das Bildungsideal, wir sehen das als Bildungseinrichtung und von der Logik ist es durchaus richtig, es dann auch beitragsfrei zu stellen.

 

Da muss man aber dazu sagen, dann gilt eben alles oder nichts, wenn diese Logik gilt. Und dass es eine entsprechend massive Mittelstandsförderung ist mit 5 400 EUR im Segment, weil das ja bisher VollzahlerInnen waren, das ist ja auch ein guter Nebeneffekt, der wirtschaftlich durchaus passt und eine entsprechende zusätzliche Entlastung auch in dem bisher voll zahlenden Segment darstellt, und Geld in dieses Segment hineinbringt.

 

Dass wir entsprechend massiv ausbauen, sieht man daran, dass wir schon voriges Jahr 2 500 Kinderbetreuungsplätze geschaffen haben und dass wir heuer 2 500 schaffen werden. 2 000 heute bei dem Markt und 300 direkt von der Gemeinde Wien aus, ist ja ohnehin schon gesagt worden. Dass wir da hohe Mittel einsetzen, 13 Millionen EUR - wenig, nur 3 Millionen EUR, kommen allerdings auch vom Bund -, und dass wir hier den regionalen Bedarf abzudecken versuchen, dass wir alle Kostenträger dabei haben, ist auch schon erwähnt worden. Dass wir aber auch heute neben den Kostenträgern schon mittlere Institutionen wie das Evangelische Hilfswerk und kleine Kindergärten wie die Rudolf-Steiner-Schule und bilinguale Kinder-Spielwiese dabei haben, sage ich sozusagen noch dazu, um das Bild zu komplettieren.

 

Dementsprechend massiv wird auch heuer der Ausbau fortgesetzt werden. Wir werden den Essensbeitrag für einkommensschwache Familien weiterhin gratis halten und in einer neuen Form gestalten, wo 1 100 EUR sozusagen die Einkommensgrenze ist und wo bei Geschwisterkindern 350 EUR dazukommen, plus andere Regelungen, auf die ich jetzt nicht eingehen werde, wie die für Gastkinder, und so weiter. Dass wir bei der Ausbildung das schon vorher entsprechend gesehen haben,

 

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