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Gemeinderat, 47. Sitzung vom 25.05.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 29 von 88

 

schon mehrmals beantragt haben, ist zum Beispiel der Hortbereich, wo wieder keine Möglichkeit geschaffen wird, für weniger als fünf Tage in den Hort zu gehen. Es ist nach wie vor so, dass man erst ab der fünften Schulstufe den Hort mit drei Tagen besuchen kann, aber nicht vorher. Das ist dieses Mal wieder nicht gelöst worden. Das finde ich schade, denn das Bedürfnis der Eltern in dieser Sache ist hier ganz klar und es wurde auch schon mehrmals beantragt, hier flexibler zu werden. Dass die Befreiung vom Besuchsbeitrag nur für Kinder gilt, die in Wien beziehungsweise deren Eltern in Wien ihren Wohnsitz haben, das habe ich schon im Ausschuss thematisiert. Das ist hier nicht einfach. Es gibt gerade auch MitarbeiterInnen des Magistrats, vor allem in großem Maße auch im Reinigungsbereich, die nicht in Wien wohnen, die aber hier arbeiten. Für die sind die Kosten, die da auf sie zukommen, doch sehr beträchtlich. Es gibt ja auch für diese Eltern, die nicht in Wien wohnen, keine Staffelung mehr. Es ist nicht einzusehen, warum hier so darauf geschaut wird, dass es quasi nur um den Hauptwohnsitz geht. Ich verstehe schon, dass man als Wiener sagt, wir fördern die Wiener Eltern. Trotzdem glaube ich, dass man für jene, die nicht in Wien wohnen, aber hier arbeiten, vor allem auch bei der Gemeinde arbeiten, aber auch woanders, eine Möglichkeit finden sollte, dass hier nicht der gesamte Elternbeitrag schlagend wird, der ja nicht so klein ist. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Dass jetzt dieser Gratiskindergarten, wie ich ihn kurz nennen möchte, kommt, ist seit Langem fällig. Das wissen Sie. Wir haben das hier schon öfter diskutiert. Trotzdem, und der Kollege Gudenus hat es ja ausgeführt, ist die Personalsituation nicht gelöst. Es ist aber auch nicht zu lösen, Kollege Gudenus, indem Sie hier einfach einen Antrag stellen. Ich meine, der ist ja gut und richtig. Es sind 500 Planstellen zu besetzen. Woher zaubern Sie die? Das möchte ich schon ganz gerne wissen, weil das, was klar ist, ist, dass wir im Moment keine KindergartenpädagogInnen haben, die frei zur Verfügung sind .... (GR Mag Wolfgang Jung: Das ist kein Problem! Er wird das lösen!) Sagt er. (GR Mag Wolfgang Jung: Ja, sagt er.) Die Personalsituation ist eine angespannte. Das wissen wir. Das haben wir immer wieder thematisiert. Es ist so, dass die PädagogInnen mit dieser Betreuungssituation mit den 25 Kindern, die sie haben, sehr schwer zu kämpfen haben. Ob das am Gehalt liegt oder an der Situation, ist nicht einfach zu beantworten. Natürlich ist das Einstiegsgehalt nicht so hoch. Aber es ist nicht so, wie es der Kollege Gudenus vorgestellt hat, dass Wien quasi das schlechteste Einstiegsgehalt hat. Wären Sie auf der Podiumsdiskussion gewesen, hätten Sie gehört, dass die Kollegin das sehr ausführlich und auch im Bundesländervergleich berichtet hat. Das ist nicht so. Was das Problem in diesem Beruf ist, ist, dass sich sehr Junge, meistens Mädchen, mit 14 für diesen Beruf entscheiden, dann die Matura machen und mit der Matura auch draufkommen, dass sie eigentlich Pädagogik studieren können und das auch machen, weil sie dann viel mehr Berufsmöglichkeiten, Chancen und auch mehr Aufstiegsmöglichkeiten haben. Das ist das, was ihnen verwehrt wird, wenn sie die KindergartenpädagogInnenlaufbahn einschlagen. Hier muss man sich etwas überlegen. Es gibt Bestrebungen. Auch hier gibt es Anträge, dass diese Ausbildung als gemeinsame pädagogische Ausbildung an den Hochschulen erfolgt. Wie immer hat die Bundesregierung eine Arbeitsgruppe dazu eingerichtet. Da wird sich vielleicht in den nächsten Jahren etwas tun. Aber man hat es seit Jahren verabsäumt, hier gerade im Bereich des Personals Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten zu schaffen und nicht die Aussicht, von 19 Jahre an bis zur Pensionierung in dem Beruf zu bleiben. Die LeiterInnenposten sind nicht so viele, das heißt, eigentlich ist man ein Leben lang in diesem Bereich und kann sich nicht weiterentwickeln. Das ist das Problem. Die Bezahlung, und das sagen die PädagogInnen auch, ist schon auch mit ein Teil, aber es ist nicht der vorrangige Punkt, sondern es ist die Situation, dass sie eigentlich in einem Beruf sind, wo sie sich nicht weiterentwickeln können.

 

Trotzdem, wir haben zu wenige und die Frau VBgmin Laska hat es verschlafen. Und das haben wir Ihnen hier mehrmals gesagt, dass man gegensteuern hätte müssen. Sie hat uns jahrelang erklärt, es ist kein Problem. Ich habe unzählige Presseaussendungen von ihr, wo sie reagiert hat, was wir uns einbilden, es gibt keine Personalknappheit, es ist alles Propaganda der Opposition. Das stimmt nicht, weil wir jetzt die Situation haben, dass wir zu wenige PädagogInnen haben. Aber wir haben auch die Situation, dass die Gruppen nicht verkleinert werden. Seit Jahren ist es so, dass die Gruppengröße ausgefüllt wird und es ist nicht so, dass die Gruppen kleiner werden und es mehr Bewegungsmöglichkeiten für die Kinder gibt. Im Moment haben wir durch den massiven Ausbau der Plätze sogar die Situation, dass Bewegungsräume, die wenigen vorhandenen, zu Gruppenräumen umgebaut werden, das heißt. wieder keine Bewegungsräume. Die Kinder bleiben nach wie vor zusammengepfercht auf ihren wenigen Quadratmetern. Parallel dazu gibt es Verhandlungen, Informationsgespräche, wie das jetzt im privaten Bereich ausschaut, die aber nicht mit allen privaten Betreibern getroffen worden sind. Erstens finden wir es nicht gerechtfertigt, dass nicht mit allen gesprochen, verhandelt wurde und der Herr Stadtrat hat es ja auch gesagt, er kann nicht mit allen reden und es wird mit den großen Trägern verhandelt und die anderen wurden zu Informationsgesprächen eingeladen. Ich halte das für nicht in Ordnung. Es ist eine Ungleichbehandlung jener Menschen, die sich in dieser Stadt dafür einsetzen, dass es für Kinder genug Betreuungsplätze gibt. Und die kleinen Träger, wie sie ja immer genannt werden, betreuen immerhin 13 Prozent der Kinder beziehungsweise stellen 13 Prozent der Betreuungsplätze zur Verfügung. Dass man sie zu Informationsgesprächen einlädt, ist ja wohl das Mindeste! Man sollte aber, meiner Meinung nach, mit ihnen auch verhandeln, so wie es mit den großen Trägern passiert ist. Und dass die großen Träger jetzt den beiden ehemals großen Parteien SPÖ und ÖVP nahestehen und dass da gute Ergebnisse rauskommen, das wundert mich nicht.

 

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