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Gemeinderat, 42. Sitzung vom 19.12.2008, Wörtliches Protokoll  -  Seite 17 von 115

 

wie fließt es in die Planungen und Ausgestaltungen von neuen Parkanlagen ein?)

 

Bitte schön.

 

Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Die Frage beschäftigt sich mit dem Parkleitbild. Grundsätzlich werden unsere Parkanlagen gemeinsam mit den BürgerInnen, den Anrainern und Anrainerinnen hinsichtlich deren Wünsche und Bedürfnisse auch im Rahmen von Bürgerbeteiligungsverfahren geplant. Das geschieht selbstverständlich immer im Einvernehmen mit den Bezirken und/oder mit der lokalen Gebietsbetreuung. In manchen Fällen greifen wir auch auf die Unterstützung eines Mediators zurück, was wichtig ist, damit wir es schaffen, die verschiedenen Nutzungsinteressen zu harmonisieren.

 

Diese Richtlinien der Wiener Stadtgärten für die Ausgestaltung von Grünanlagen sind aber nicht etwas Statisches, sondern werden auch kontinuierlich weiterentwickelt und beinhalten eine Reihe von grundsätzlichen Anforderungen, die wir mittlerweile an eine Parkplanung stellen.

 

Ich möchte Ihnen das hier wirklich nur kurz und exemplarisch aufzählen. Es ist zum Beispiel ganz wichtig, dass es eine räumliche und funktionelle Vernetzung der Freiräume, der Aufenthaltsräume und des Parkumfeldes gibt. Gender Mainstreaming ist natürlich auch ein wichtiges Thema bei der Parkraumgestaltung. Ebenso geht es um eine Minimierung der Lärmkonflikte, bei der wir, glaube ich, jetzt schon sehr schöne Erfolge erzielen. Es ist uns durch eine gewisse Distanz der Ballspielanlagen, aber auch durch die neue Materialwahl gelungen, Lärmkonflikte wirklich stark zu minimieren.

 

Persönlich wichtig sind mir natürlich auch die Berücksichtigung ökologischer Gesichtspunkte bei Pflanzen- und Bodenbelägen, aber auch die Hundeproblematik, die Schaffung von Hundezonen, die Ausrüstung mit Hunde-Set-Automaten, aber auch die Verhängung von Hundeverboten, wo es notwendig ist. Wir möchten einen guten Mix zustande bringen. Wichtig ist auch das, was die Stadtgärtner und Stadtgärtnerinnen unter alltagsgerechtem Planen verstehen: Dabei geht es um Barrierefreiheit sowie um die Nachhaltigkeit in der Erhaltung, sodass die Betreuung einfach vonstatten gehen kann. Weiters sorgen wir für die Installation von Trinkbrunnen, für die Schaffung von Parkpflegekonzepten und so weiter.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. Die 1. Zusatzfrage wird von GR Dr Madejski gestellt. – Bitte schön.

 

GR Dr Herbert Madejski (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Stadtrat!

 

Wir haben ja gemeinsam, wie Sie sich erinnern können werden, kurz vor der Wahl bei den KDAG-Gründen einen sehr schönen Park geschaffen, nämlich zugleich einen Erlebnispark, einen Park für Senioren sowie einen Park für Umweltbewusste, also einen Park für alle Anrainer. Dieser wurde eröffnet, und ich habe Ihnen damals prophezeit, dass dieser Park, der von der MA 42 in gemeinsamer Planung mit den Bürgern wunderschön entstanden ist, spätestens in einem halben Jahr kaputt sein wird. Und das ist natürlich eingetreten. Ich weiß nicht, ob Sie das wissen!

 

Es gibt dort einen Schaden von zirka 30 000 EUR. Die wunderschönen Geräte wurden bis zu 80 Prozent von Leuten devastiert, die überhaupt nicht im KDAG-Bereich wohnen, sondern dort – ich sage es jetzt einmal ein bisschen provokant – aus einer anderen Umgebung einfallen und bis in die Nacht spielen. Und jetzt ist leider das passiert, was ich prophezeit habe. Daher meine ich, dass man sich überlegen sollte, die Investitionen der MA 42, die wirklich gut arbeitet, zu bewachen und irgendwie zu kontrollieren, damit so etwas nicht passiert.

 

Zweiter Punkt – und nun komme ich zu meiner Frage –: Sie haben auch von Hundezonen gesprochen. Der Steinbauer-Park, der ebenfalls nach einem neuen Parkkonzept erarbeitet und wunderschön neu gestaltet wurde, ist leider eine vollkommene Fehlplanung, und es gibt im Bezirk auch bereits Anträge, dass das geändert wird: Dort gibt es nämlich einen Fußballkäfig – unter Anführungszeichen, das ist jetzt das Standardwort –, in dem die Jugendlichen Fußball spielen. Das ist ihnen unbenommen, abgesehen vom Zeitfaktor. Aber gleich neben dem Zaun befindet sich eine Hundezone.

 

Frau Stadtrat! Ist das im neuen Parkkonzept so enthalten, oder ist das eine Fehlentwicklung? Wie stehen Sie dazu? Sollen in Zukunft Ballanlagenplätze und daneben Hundezonen geplant werden? Die Hunde würden dann nämlich gerne mitspielen, und die Anrainer werden natürlich von beiden gestört, wobei in Wirklichkeit keiner Schuld hat, weder die Jugendlichen, die spielen, noch die Hunde, die gerne mitspielen möchten. Davon werden jedoch die Anrainer massivst gestört. Daher ersuchen wir dringend um eine Lösung im Steinbauer-Park! Werden Sie in Zukunft verhindern, dass solche Planungsfehler auftreten?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin!

 

Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Sehr geehrter Herr Abgeordneter!

 

Ich bitte um Verständnis dafür, dass ich jetzt nicht die Lagepläne aller 1 500 Grünanlagen, die wir in Wien betreuen, auswendig abspulen kann! Ich kann Ihnen nur sagen – und das ist wirklich das Grundsätzliche, das wir bei allen Parkanlagen anwenden –, dass nichts mehr von den Stadtgärtnerinnen und Stadtgärtnern alleine geplant wird, sondern dass es immer eine Einbindung des Bezirkes und meist auch noch eine Einbindung der Gebietsbetreuung und damit über ein Bürgerbeteiligungsverfahren auch die Einbindung der AnrainerInnen gibt.

 

Ich kann gerne den Gründen dafür nachgehen, warum es in diesem konkreten Fall zu dieser Lösung gekommen ist. Ich habe schon öfters die Erfahrung gemacht, dass bei diesen BürgerInnenbeteiligungsprozessen versucht wird, alle Interessen möglichst gut unter einen Hut zu bringen, was manchmal in Anbetracht der Flächen, die wir zur Verfügung haben, schwierig ist, und dann eine entsprechende Lösung herauskommt. Es gibt

 

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