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Gemeinderat, 42. Sitzung vom 28.04.2004, Wörtliches Protokoll  -  Seite 56 von 76

 

Sie träumen von großen Themenparks. (VBgmin Grete Laska: Würden Sie meine Träume nicht interpretieren! Ich bitte Sie!) Also wenn Sie nicht davon träumen, dann fahren Sie zumindest dort hin und schauen Sie sich das an! (VBgmin Grete Laska: Nicht meine Träume interpretieren! Lassen Sie mich zumindest beim Träumen unbeteiligt von Ihnen!) Ja, aber Frau Vizebürgermeisterin, ich hoffe, dass Sie nicht so wie in der Vergangenheit weiterträumen, so Sie ein Praterkonzept in Wahrheit geträumt und den Leuten Träume erzählt haben, weil Sie keine konkreten Handlungen bringen! (Beifall bei der FPÖ. – VBgmin Grete Laska: Sie sollen sich nicht mit meinen Träumen beschäftigen!)

 

Ich weiß schon, dass Sie leicht nervös werden! (VBgmin Grete Laska: Überhaupt nicht! Nur wenn Sie in meinen Träumen auftauchen, würde ich nervös werden!) Ich weiß schon, dass Sie leicht nervös werden, wenn Sie sich die Geschichte der SPÖ und des Praters näher anschauen! (VBgmin Grete Laska: Stellen Sie sich vor, Sie würden in meinen Träumen auftauchen und wir setzen dann etwas um!) Daher komme ich in den Träumen nicht zu Ihnen, denn die Träume werden Sie noch weniger umsetzen als die politischen Handlungen, die Sie tun sollten! Aber Sie sind auch nicht bereit, hier etwas umzusetzen! Sie träumen nicht von mir, aber Sie träumen von einer Zukunft im Prater, die es nicht gibt, weil Sie in Wahrheit Volksprater und Praterunternehmer in den Ruin treiben, und zwar ganz bewusst! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Die Geschichte des Praters ist eine lange. Ich weiß schon, dass nicht immer Sie dafür zuständig waren. Ich frage mich auch, ob es gescheit war, frühere Zuständigkeiten so zu ändern, dass Sie als Stadträtin für Jugend, Familie, Sport und Information die Grundstücksverwaltung des Praters übertragen bekommen haben. Bei Finanzstadtrat Mayr war das noch halbwegs in guten Händen, sage ich. Er hat zwar damals auch schon die Unternehmer ausgepresst, hat ihnen keinerlei Vorteile geboten, aber er war dann wenigstens bereit, über Antrag der freiheitlichen Fraktion über den Pachtschilling die Straßen und Wege zu sanieren. Sie haben noch keinen Euro für den Prater und für die Praterunternehmen beigetragen. Ich verstehe den Herrn Bürgermeister nicht, warum er gerade Ihnen diese Aufgabe übertragen hat, weil Sie meiner Meinung nach und auch nach Meinung der Presse, der Medien und der Unternehmer hier völlig versagt haben. In Wahrheit haben wir eine Entwicklung, die noch viel teurer gekommen ist, weil wir schon viele Konzepte gehabt haben.

 

Wir haben auch zwei Pratermanager schön nach dem Proporz bestellt, Schwarz und Sallaberger. Diese haben auch ein Konzept erstellt. Das ist alles in Schubladen verschwunden. Aber die waren wesentlich billiger als die 1,5 Millionen EUR, die der Herr Mongon dafür einsteckt, dass das Einzige, was er als neu berichtet hat, ist, er wünscht sich eine Seilbahn vom Riesenrad hinunter zum neuen Entertainmentcenter. (GRin Mag Sonja Wehsely: Sie wissen überhaupt nicht, wovon Sie sprechen!) Genau das wünschen sich die Praterkaufleute nicht, dass die Gäste, die Touristen mit der Seilbahn über den Wurstelprater fahren, hinunterschauen, aber kein Geld ausgeben und dann in Ihrem sozialistischen Entertainmentcenter landen, so wie Sie hier am Rathausplatz Ihre sozialistischen Feste abhalten.

 

Ihr Ziel ist in Wahrheit, die Unternehmer auszuhungern, Ihre eigenen Feste zu feiern und dort Geld zu kassieren, wo die SPÖ beteiligt ist. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Oktober 1997: Der Herr StR Görg und der Messedirektor Waschl fahren nach Hamburg und schauen sich dort ein UFO an, ein Einkaufs- und Kulturunterhaltungszentrum, das nicht nur nach Ihren Vorgängeraussagen die Trägerrakete für den Prater sein sollte. Es ist leider nichts daraus geworden, weil er die Investoren verscheucht hat.

 

1997, im November, fordert der Herr Kammerpräsident Nettig den raschen Ausbau einer "Praterworld". Er sagt, wir brauchen jetzt endlich etwas Neues, es muss eine "Praterworld" her. Er verhandelt sogar mit Stronach über die Kugel. Leider auch gescheitert.

 

Im März 1998 präsentieren der Herr StR Görg und die Frau StRin Ederer das damals neue Konzept der Stronachkugel. Nichts ist daraus geworden. Das kennen Sie vielleicht gar nicht. (VBgmin Grete Laska: Oh doch!) Sie haben noch gar nicht in allen Schubladen geschaut und Ihre Vorgänger haben Ihnen nicht alle wichtigen Dokumente übergeben. Sie sollten sich einmal einlesen, was es da alles gibt, dann brauchen Sie keine neuen Konzepte in Auftrag zu geben! (VBgmin Grete Laska: Ich war in Ebreichsdorf!)

 

1998 werden die Pratermanager Sallaberger und Schwarz bestellt, schön nach dem rot-schwarzen Rathausproporz. Ein Roter, ein Schwarzer. Sallaberger ist dann als Messedirektor gelandet. Schwarz hat seine Unternehmungen im Prater und lebt auch noch ganz gut. Aber wo ist das Resultat? Es gab Konzepte von denen. Die waren mit drei Inseln, von denen auch der StR Görg dann immer geträumt hat. Auch davon ist bis heute nichts umgesetzt. (GRin Mag Sonja Wehsely: Sie und Ihre Träume!) – Nein, das sind keine Träume! (GRin Mag Sonja Wehsely: Sie haben vom Traum des StR Görg gesprochen!) Dafür gibt es Belege! (GRin Mag Sonja Wehsely: Sie sprachen von den Träumen des StR Görg!)

 

Ich habe leider nicht so lang Zeit, um Ihnen die ganzen schuldhaften Verfehlungen der SPÖ in 20 Minuten vorzutragen. Bitte lassen Sie mich auch die kleine Hilfestellung erwähnen, die dann – 1998 oder 1999 war es – der Umweltstadtrat Svihalek dem Prater zu Gute kommen hat lassen. Er hat dann plötzlich einen Fiakerstandplatz auf der Ausstellungsstraße errichtet, mit dem Ergebnis, dass es dann dort gestunken hat. Die Debatten über die Fiaker hatten wir im Landtag. Das war auch nicht etwas, was unsere Praterunternehmer und Anrainer erfreut hat.

 

Dann gibt es Strategiepläne, wo die Kugel als Erdnuss beschrieben wird – das war im Juni 1999, ich kann Ihnen die Zeitungsartikel alle geben –, mit der Behauptung Ihrer Pressedienste und die Ihrer Vorgänger, dagegen seien Stronachs Milliardenprojekt Peanuts, was die Stadt Wien da alles investiert.

 

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