«  1  »

 

Gemeinderat, 25. Sitzung vom 28.06.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 51 von 106

 

Die inhaltlichen Schwerpunkte bilden neben der Klimaneutralität 2040 - darüber habe ich schon in der Geschäftsgruppe Wohnen gesprochen - auch Begrünungs- und Kühlungsmaßnahmen im öffentlichen Raum, nachhaltige Mobilität sowie die Leistbarkeit der Stadt. Hier möchte ich nur einen kurzen Schwenk auf die letzte Woche richten, und zwar haben wir in Innerfavoriten, das ist auch ein Grätzlsanierungsprojekt von WieNeu+, auch das erste Supergrätzl in Wien eröffnet. Das ist vorläufig ein Pilotprojekt, und wir freuen uns auf die Weiterentwicklungen und das Gelernte, das weiterhin auch für andere Gebiete in der Stadt implementiert und umgesetzt werden kann.

 

Ganz wichtig - das Wohnen spielt da jetzt auch eine große Rolle - ist für uns die Schaffung von lebendigen Quartieren mit architektonischer Vielfalt und einer hohen Qualität des öffentlichen Raumes. Die soziale Infrastruktur denken wir natürlich mit. Was hier auch wieder ganz wichtig ist, ist der Qualitätsbeirat, den wir schon besprochen haben, der dabei einfach eine lenkende Rolle übernehmen wird und bei allen Bauträgern, die die Stadtquartiere errichten, schauen wird, dass Qualitäten, für die sich die Stadt entschieden hat, auch passieren und stattfinden. Das übergeordnete Ziel der Fortschrittskoordination ist in dieser Hinsicht auch die Klimamusterstadt und auch die Stadt der kurzen Wege.

 

Wenn wir in der Geschäftsgruppe Kunst und Kultur heute - das hat mir wirklich ganz gut gefallen - über die Kunst im öffentlichen Raum gesprochen haben, ist dieser wunderbare Gedanke aufgetaucht, über die Kultur drüberzustolpern, sie unvermittelt zu erleben, sich mit ihr auseinanderzusetzen, Kunst, die uns zum Andersdenken anregt, und wie wichtig das ist.

 

Das ist tatsächlich wichtig, denn auf die andere Kunst, wenn wir die Museen betreten, sind wir eingestellt. Da gehen wir an sie mit einer gewissen Erwartungshaltung heran, aber diese unvermittelte Kunst ist wirklich das, was uns im Alltäglichen bereichert. Wenn das unvermittelt passieren soll, wie soll dann die Begegnung mit der Stadt sein? - Eigentlich nicht so unvermittelt, denke ich. Die Begegnung mit einer Stadt soll fließend sein. Das heißt, der Ablauf eines Tages soll möglichst von einem in das andere führen, ohne dass ich große Überraschungen in der Bewältigung des Alltags erlebe. Wenn ich in der Früh aufstehe, Kinder in den Kindergarten bringe, in die Arbeit fahre, am Wege zur Arbeit oder nach der Arbeit Erledigungen mache, noch einen Arzt besuche oder am Abend noch in eine Kunst- oder Kulturvorstellung oder Ähnliches gehe, das alles sollte eigentlich fließend ablaufen. Das sind wirklich unsere Anforderungen an die Stadt. Karl Kraus hat das anders gesagt, er hat gesagt: „Eine Stadt hat zu funktionieren, gemütlich bin ich selbst.“ - Gut, das kann man auch so sagen, aber darüber hinaus gibt es auch Anforderungen, die zu erfüllen sind, außer dieser Gemütlichkeit, die uns allen oder denen, die es wollen, auch zusteht. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Was mir auch ganz wichtig zu erwähnen ist - es ist gestern in der Geschäftsgruppe Energie und Klimaschutz auch sehr stark hervorgehoben worden -, ist die nächste Herausforderung, die tatsächlich zu bewältigen ist, der wir uns wirklich ernsthaft gegenüberstellen sollen und mit der wir uns wirklich ernsthaft auseinandersetzen wollen. Das ist die Energieerzeugung und Energieversorgung der Stadt. Es ist jetzt nicht nur wichtig, dass sie funktioniert, dass sie gut funktioniert, es geht auch darum, welche Verantwortung wir im Energieverbrauch füreinander haben. Das ist das, wo man vielleicht auch die Parallele zur Corona-Krise ziehen kann. Welche Verantwortung können wir füreinander übernehmen, indem wir sagen, okay wir drehen alle gemeinsam ein bisschen unseren Energieverbrauch zurück? Ich glaube, auf Dauer wird sich das wirklich für alle sehr positiv auswirken.

 

Im Zusammenwirken mit diesem intensiven Ausbau des öffentlichen Verkehrs, der Radwege und der Verkehrsberuhigungen entsteht auch so eine Stadt, die lebenswert und liebenswert ist. Es entstehen auch öffentliche Räume, in denen wir uns alle gerne gemeinsam aufhalten.

 

Die Schwere der Klimakrise ist uns durchaus bewusst, aber ich bin mir ganz sicher - und das sage ich immer wieder -, dass wir mit unserem Know-how, das wir haben, mit den Technologien, die uns zur Verfügung stehen, und mit unserem starken Willen, Entscheidungen jetzt zu treffen und sie nicht zu verschieben, weil eh eine schwierige Zeit ist, wir auch für die Zukunft diese großen Herausforderungen meistern werden.

 

Ganz kurz möchte ich von vielen anderen Projekten, die wirklich in der Geschäftsgruppe umgesetzt wurden, auf die meine Kolleginnen und Kollegen noch näher eingehen werden, nur ein Projekt erwähnen. Ich möchte ein Projekt erwähnen, das in die Sparte Innovation hineinpasst, das mir als Architektin tatsächlich ein großes Anliegen ist und das Wien wirklich europaweit weiter voranbringen wird. Es ist das Projekt der BRISE, das ist die wirklich voll umfassende digitale Abwicklung von Baugenehmigungen. Dabei ist jetzt einerseits vielleicht die Baubehörde gefordert, die ersten Schritte zu machen, aber in weiterer Folge sollen auch die anderen Abteilungen und die anderen Verwaltungsabteilungen der Stadt Wien davon profitieren. Dieses Projekt soll uns alle gemeinsam einen Schritt weiter in Richtung Innovation, Digitalisierung, Kundenfreundlichkeit und Zukunftsfähigkeit bringen. Ich bin schon sehr auf zahlreiche Einreichungen gespannt, auf das, was wir gemeinsam lernen werden, denn ich glaube, das ganze Projekt ist jetzt im Anlaufen, und ich bin schon sehr gespannt, wann wir das letzte Projekt in Papierform dementsprechend einreichen und damit auch dieses Kapitel einmal abschließen. Vielen herzlichen Dank. (Beifall bei NEOS und SPÖ sowie von GR Johann Arsenovic.)

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Ich danke für die Desinfektion. Die Tatsächliche Redezeit war zehn Minuten. Als Nächste zu Wort gemeldet ist GRin Sequenz. Die selbstgewählte Redezeit ist sieben Minuten, die ich hiermit einstelle.

 

14.34.52

GRin Mag. Heidemarie Sequenz (GRÜNE)|: Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die ZuseherInnen via Livestream begrüße ich auch sehr herzlich!

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular