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Gemeinderat, 40. Sitzung vom 24.06.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 83 von 102

 

machen das Wiener Wasser nicht, aber wir fassen es, wir pflegen es, wir entwickeln es weiter, wir schaffen neue Reservoirs (GR Mag Wolfgang Jung: Wie entwickeln Sie es denn weiter?), wir schaffen sichere Leitungen. Wir haben 8 Prozent Transportverluste. In London, so wurde uns von der dortigen konservativen Stadtverwaltung gesagt, hat man 30 Prozent Wasserverlust, und es gibt nicht einmal pro Wohnung oder pro Wohnhaus einen eigenen Wasserzähler. Das ist der Unterschied zwischen vorsorglicher sozialdemokratischer Wasserpolitik und dem, was Ihre Parteifreunde und Ihre Neoliberalen in London aufführen. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Im Übrigen auch hier: 40,4 Millionen EUR wendet das Forstamt zur Pflege der Quellschutzwälder auf, und ganze 14,5 Millionen können auf der anderen Seite an Einnahmen lukriert werden. Und das seit 1985 laufende Programm der Anlage von neuen Wäldern - im Süden Wiens, im Nordosten, wo wir relativ waldarme Gegenden haben - wurde im vergangenen Jahr genauso fortgesetzt, wie der beliebte „Wald der jungen WienerInnen“ mit immerhin 19 009 Forstpflanzen auf 2,5 ha fortgesetzt wurde.

 

Und daneben spielen - um nur einige wenige Highlights der 49er anzusprechen, hier ein kleines Beispiel aus der Zoologie - die Wiederansiedelung des Habichtskauzes eine Rolle, die Neuauspflanzung von Weingärten - ein Wiener Juwel, auf das wir alle miteinander zu Recht stolz sind. Es wurde der biologische Landbau weiterhin in Richtung sukzessive Erreichung von möglichst 100 Prozent Ackerbau in Bio vorangetrieben. Und die MA 49 hat sich einmal mehr als der gute Zwillingspartner der 31er erwiesen und unser Wasser in einer weltweit einmaligen und unvergleichlichen Qualität sichergestellt.

 

Die Wiener Stadtgärten wiederum sind nicht nur für die Pflege von 860 Wiener Parks, 500 Kinderspielplätzen und über 200 Trendsportplätzen zuständig, vielmehr wurden 2012 etliche neue Parks konzipiert und auch teilweise schon in die Wirklichkeit umgesetzt. Die wichtigsten neuen Perlen aus dieser Reihe seien kurz angesprochen - sie wurden teilweise auch schon vom Kollegen Rüdiger Maresch apostrophiert -, so etwa der Leon-Zelman-Park am Eurogate. Im 7. Bezirk wurden der Vorplatz der Altlerchenfelder Kirche und der Mittelstreifen des Neubaugürtels unter jeweiliger Bürgerbeteiligung vollkommen neu gestaltet. Der Viktor-Frankl-Park im 9. Bezirk bildet eine besondere Form von Park in Form eines Ruheparks, weil er in einem geschlossenen Baublock errichtet wird. 2012 ist die Planung des Helmut-Zilk-Parks auf Schiene gebracht worden, der von den Freiheitlichen übrigens als überteuert apostrophiert wurde - die Favoritner werden sich herzlich für diese Ihre Einschätzung bedanken -, weil dort nämlich auf 68 000 m² ein echter neuer Stadtpark in naturnaher Form in der Nähe des Hauptbahnhofes entsteht. Die drei Parks rund um die Kirche Maria vom Siege sind vereinheitlicht worden und werden als EU-Förderprojekt Zielgebiet Westgürtel verwirklicht. Im Donaupark gibt es ein neues Rosarium. Und schlussendlich – das wurde auch schon kurz erwähnt - ist der Liesinger Anger im Ausbau der äußeren Breitenfurter Straße in einen Naturpark ausgestaltet worden.

 

Die „business as usual“-Elemente bei der 42er seien nur der Vollständigkeit halber aufgerufen: Dach-, Hof- und Vertikalbegrünungen und ebenso Beratungen beim neuesten Hit im öffentlichen Raum, den Nachbarschaftsgärten. Diese gehen mittlerweile in die Hunderte.

 

Apropos 42er und deren Zuständigkeiten: Lassen Sie mich bei dieser Abteilung auch zu der Opposition dieses Hauses kommen. In einem wahrhaft epochalen Antrag haben die Freiheitlichen Folgendes begehrt: Das Quartett der Umweltfreiheitlichen, verstärkt durch den Kollegen Kops, brachte nahe zum 1. April, nämlich am 4. 4., folgenden Antrag ein: „Die zuständige Stadträtin für Umwelt und Tierschutz Ulli Sima wird ersucht, alle Flutlichtanlagen auf Ballspielplätzen der Gemeinde Wien mit Zeitschaltern zur Inbetriebnahme der Beleuchtung nachzurüsten. Durch die Zeitschalter wird gewährleistet, dass die Flutlichtanlage nach Ablauf der voreingestellten Zeit automatisch wieder abgeschaltet wird. - In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Umweltausschuss beantragt.“

 

Na, da kann man nur atemlos und bewundernd sagen: Besten Dank für die doppelte Erläuterung dessen, was die erhellende Wirkung von Zeitschaltern ausmacht!

 

Wirklich dürr und fast schon undankbar war die Antwort auf diese tolle freiheitliche Initiative von Seiten der Frau Stadträtin, denn die konnte schlicht und einfach antworten: „Die Wiener Stadtgärten haben mir berichtet, dass alle beleuchteten Ballspielplätze seit ihrer Errichtung von Beginn an mit Zeitschaltuhren ausgestattet sind.“ - Und der Herr Stadtgartendirektor Ing Weisgram hat dann in der darauffolgenden Umweltausschusssitzung die Blamage der blauen Antragsteller noch mit dem Hinweis ergänzt, dass alle derartigen 30 Anlagen in Abstimmung mit den Bezirksvorstehungen, den Gebietsbetreuungen, den Mietervertretern und, soweit vorhanden, Agenda-21-Gruppierungen das Licht ihrer Scheinwerfer finden durften.

 

Und weil alle genannten freiheitlichen Mandatare noch in ihrer ersten Legislaturperiode sind, so quasi die Primaner der Wiener Stadtökologie, will ich ihnen ein Geheimnis für den Erfolg mit auf den Weg geben: Vor dem Abfassen eines Antrages - und immerhin haben 20 Kolleginnen und Kollegen von den Freiheitlichen diesen geistvollen Antrag mitgetragen -, wenn Unsicherheit und Unwissenheit herrschen, einfach in der Fachabteilung oder bei der Stadträtin anrufen! Der Engländer Bell hat vor geraumer Zeit dazu das Telefon erfunden. Das erspart Arbeitszeit und auch ein bisschen Steuergeld - und Ihnen die Peinlichkeit vom Feinsten. - So einfach kann, meine Damen und Herren von der Schmissefraktion, manchmal die Politik sein. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Und für den von immer wieder heftigen Bezirksturbulenzen gebeutelten Brigadier in Ruhe und Politiker im ständigen Sturm habe ich eine erlösende Nachricht: Herr Kollege Jung, ich werde Sie heute vom Heiligen Mercer ein für alle Mal erlösen. Und zwar werde ich diesen Akt christlicher Nächstenliebe in der Form setzen, dass ich zwar zuerst sagen muss, es ist ja wirklich ärgerlich, dass

 

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