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Gemeinderat, 15. Sitzung vom 21.11.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 121 von 150

 

aber auch durch die günstigen Tarife für die Familien, für die Seniorinnen und Senioren. Gerade für eine Altersgruppe, wo sportliche Betätigung nachlässt, schaffen wir durch unsere Seniorenermäßigung besondere Anreize. Wir verstehen die Wiener Bäder nicht nur als Freizeitangebot in Konkurrenz mit einer Therme, sondern wirklich auch als ein entsprechendes sozial gestaltetes Freizeitangebot, das allen Wienerinnen und Wienern zur Verfügung stehen soll. Und das stellen wir mit unseren Tarifen sicher.

 

Die haben einen Nachteil. Ja, es kostet auch die Stadt etwas. Aber ich glaube, das ist gut und richtig investiertes Geld für die Kinder und Jugendlichen in der Stadt und für all jene, die sich letztendlich auch in diesem Bereich sportlich betätigen wollen, meine Damen und Herren.

 

Ein Bereich, den ich noch ansprechen möchte, der nicht zur Sprache kam, der aber deshalb nichtsdestoweniger wichtig ist und auch, wie ich immer sage, so etwas wie eine Visitenkarte der Stadt darstellt, ist natürlich unser Bürgerdienst, der in diese Geschäftsgruppe ressortiert. Er ist für uns wirklich so etwas wie eine Visitenkarten, weil es natürlich auch ein besonderes Merkmal einer Stadt ist, wie sie mit Beschwerden und Anregungen umgeht. Und da wir ja aus allen entsprechenden Untersuchungen, aber auch den entsprechenden Feedbacks wissen, dass gerade der Bürgerdienst eine wirkliche Serviceeinrichtung für die Wienerinnen und Wiener darstellt, wollte ich es nicht unerwähnt lassen. Neben den über 2 Millionen Telefonaten, die über den Bürgerdienst vermittelt werden, werden auch viele Anregungen an die Stadt herangetragen. Das ist nicht immer nur Kritik, sondern das sind auch verschiedenste Informationsbedürfnisse, die es bei den Wienerinnen und Wienern gibt. Hier steht der Bürgerdienst den Wienerinnen und Wienern zur Verfügung. Deshalb an dieser Stelle, weil es in der Debatte nie gekommen ist, an euch schon jetzt ein herzliches Dankeschön für all die Arbeit, die der Bürgerdienst in dieser Stadt leistet. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Bevor ich noch kurz zu den Kindergärten und natürlich auch zur Jugendwohlfahrt und zum gesamten bildungspolitischen Bereich etwas sagen möchte, schon auch noch etwas zum PID.

 

Dass über Inserate immer diskutiert wird, das kennen wir in diesem Haus und das kennen wir natürlich auch öffentlich, doch ich sage trotz alledem: Ich bekenne mich dazu, dass die Stadt Inserate schaltet. Ja, wir suchen Pflegeeltern, und wir machen das auch über Inserate. Ja, wir suchen zusätzliches Personal im Bereich der Kinder- und Jugendbetreuung, weil die Inseratenkampagne des Vereins Kinder- und Jugendbetreuung angesprochen wurde. Anscheinend haben Sie es nicht gescheit gelesen, denn dort ist ein ganz wesentlicher Punkt die Personalsuche gewesen wie auch im vergangenen Jahr im Bereich der MA 10. Gerade durch diese Inseratenkampagnen ist es uns ja auch gelungen, zusätzliche Pflegeeltern zu gewinnen, die ganz wichtig sind für den immer wieder, wenn es um die allgemeine Rhetorik geht, als wichtig bezeichneten Bereich der Jugendwohlfahrt, und die dort eine wichtige Funktion erfüllen, genauso wie wir – und das ist auch kein Geheimnis – Personal suchen für viele pädagogische Bereiche der Kinder- und Jugendwohlfahrt, aber natürlich auch jetzt aktuell im Bereich der KindergartenpädagogInnen.

 

Und diese Inseratenkampagnen haben auch Wirkung gezeigt. Wir haben zum Glück mehr Pflegeeltern gewonnen. Wir haben zusätzliches Personal für die entsprechenden Ausbildungslehrgänge im Bereich der Kindergartenpädagogik gewonnen, was es eben möglich machen wird, dass im kommenden Februar zusätzlich 110 ausgebildete PädagogInnen in den Beruf hineingehen.

 

Und noch einmal: Es ist überhaupt kein Geheimnis, dass KindergartenpädagogInnen gesucht werden. Schauen Sie auf die entsprechenden Stellenangebote, geben Sie es im Google ein, eine berühmte und gerne benutzte Suchmaschine, und Sie werden feststellen, nicht nur in Wien werden offene Stellen angeboten, sondern durchaus in allen Bundesländern.

 

Die Ursachen haben wir schon 100 Mal hier erwähnt, sie werden trotzdem immer wieder ein bisschen auf die Seite gespielt. Ja, durch einen Ausbaustopp, den es gerade von Bundesseite gegeben hat, ist es dazu gekommen. Noch einmal: Unter der Verantwortung von Schwarz und Blau ist es zu einem Ausbaustopp gekommen. Dann kam die Milliarde wieder, alle neun Bundesländer bauen aus, und jetzt suchen alle PädagogInnen. Etwas, vor dem wir in diesem Haus gewarnt haben, dass es passieren wird, ist leider eingetreten.

 

Wir haben jetzt mit den Problemen zu kämpfen, und ich bin stolz darauf, dass Wien jenes Bundesland ist, das trotzdem eine Antwort darauf gefunden hat, nämlich durch die Schaffung zusätzlicher Ausbildungslehrgänge für KindergartenpädagogInnen und auch durch ein intensives Ausbauprogramm. Nur dadurch ist es möglich geworden, neben dem traditionellen Ausbildungslehrgang der BAKIP, also der Bundesanstalt für Kindergartenpädagogik, zusätzliche berufsbegleitende Lehrgänge oder Lehrgänge nach Abschluss der Matura anzubieten.

 

Wir sind nach wie vor das einzige Bundesland in ganz Österreich, das diese Ausbildungslehrgänge anbietet und damit aktiv zusätzlich Personal in diesem Bereich ausbildet. Das dauert, weil wir eben gesagt haben, wir wollen Qualität in der Ausbildung haben. Und die stellen wir mit diesen Ausbildungslehrgängen sicher, meine Damen und Herren, und letztendlich auch mit diesem Budget, das Sie ablehnen. Wir sind eben nach wie vor ein Bundesland, das seine Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik nicht geschlossen hat, während derartige Einrichtungen in vielen Bundesländern schon vor Jahren dem Sparstift zum Opfer gefallen sind. Bei uns fallen sie nicht dem Sparen zum Opfer. Wir wollen weiterhin gut ausgebildete PädagogInnen haben, wir bilden aus in den verschiedensten Stufen, wie immer die Lehrgänge heißen, und werden das auch durch dieses

 

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